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27.01.2020, Steigende Lichtverschmutzung trotz sinkendem Stromverbrauch

Das Ende der Dunkelheit

Seit Erfindung des elektrischen Lichts nimmt sie kontinuierlich ab – die Dunkelheit. Wir verbinden Licht mit Sicherheit, Wohlstand und Fortschritt. Obwohl der Stromverbrauch kontinuierlich sinkt, entsteht durch die permanente Erhellung der Nacht durch künstliche Lichtquellen ein anderes Umweltproblem: Die Lichtverschmutzung.

Lichtverschmutzung und Lichtsmog bezeichnen das Erhellen der Dunkelheit durch künstliches Licht. Allein von 2012 bis 2016 wurde weltweit eine jährliche Zunahme der nächtlichen Beleuchtung um 2,2 Prozent pro Jahr gemessen (Kyba et al.). Auch in Bayern erhellt sich die Nacht kontinuierlich: Die beleuchtete Fläche nimmt jährlich um vier Prozent zu. Gleichzeitig sinkt der Endenergieverbrauch für Beleuchtung stetig – ein Widerspruch? Zurückzuführen ist diese Situation auf die deutlich energieeffizienteren LED-Lampen, die bei niedrigerem Stromverbrauch häufig heller strahlen als die frühere Glühlampe. Durch diese lohnt es sich für Gemeinden beispielsweise hellere Straßenbeleuchtung einzusetzen und Hausbesitzer illuminieren dank wenig Stromverbrauch zunehmend Außenfassaden und Gärten.

Künstliches Licht wirkt sich unter bestimmten Umständen negativ auf Menschen, Tiere sowie die Pflanzenwelt aus und gilt als eine Form von Umweltverschmutzung. Seit jeher orientieren sich Flora und Fauna am natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Darauf sind der Organismus, der Schlaf- Wachzyklus und das Verhalten von Mensch und Tier abgestimmt. „Die zunehmende Helligkeit in der Nacht bleibt nicht ohne Folgen für uns“, kommentiert Marianne Wolff, Umweltreferentin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB): „Fehlt die Dunkelheit, hat das Auswirkungen auf die Produktion des Hormons Melatonin, das verantwortlich ist für den Ruhezustand unseres Körpers und der Organismus gerät aus dem Rhythmus. Belegbare Auswirkungen sind zum Beispiel Schlafstörungen, höhere Infektanfälligkeit sowie ein steigendes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen“.

Tipps und weitere Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Das Ende der Dunkelheit