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25.07.2017, Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser

Schadstoff-Emissionen bei Diesel-PKW

Das von der Bundesregierung neu eingesetzte „Nationale Forum Diesel“ soll jetzt bundesweite Lösungen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen bei Diesel-PKW erreichen. Beteiligt sind Vertreter aus verschiedenen Bundesministerien, der Automobilindustrie sowie Entscheidungsträger der Länder, die sich Anfang August 2017 zum ersten Mal treffen.

Schadstoff-Emissionen bei Diesel-PKWFoto: © Paulina101 - pixabay.com

Die derzeitige Diskussion um Vorgaben für Dieselfahrzeuge wird wesentlich bestimmt von der Frage, was technisch und zu welchen Kosten machbar ist. Juliana Daum, Landesvorsitzende des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB), befürchtet hier Zugeständnisse zu Lasten von Mensch und Umwelt: „Bei der Diskussion um Grenzwerte müssen wissenschaftliche Untersuchungen über gesundheits- und umweltschädliche Belastungen im Vordergrund stehen und klare Signale für die Zukunft gesetzt werden“.

 

Grenzwerte festzuschreiben reicht nicht aus, sie müssen auch kontrolliert werden. Unrealistische Prüfverfahren und mögliche Manipulationen sind durch den Abgasskandal 2015 publik geworden. Die bisherigen Testzyklen auf dem Rollen-Prüfstand reichen nicht aus, um die Abgasbelastung im „Normal Betrieb“ aufzuzeigen. Die verbesserte Einschätzung soll voraussichtlich ab September 2017 durch das RDE-Prüfverfahren (Real-Driving-Emissions) erfolgen.

„Über die Vorgabe und Kontrolle von Abgaswerten hinaus müssen Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Mobilität ergriffen werden“, fordert Daum. Dies beinhalte beispielsweise die Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie die gezielte Förderung des Radverkehrs und alternativer Antriebsformen.