Energie

14.02.2023

Sinnvoll heizen und lüften, Schimmel vermeiden

Die Energiepreise in Deutschland stagnieren, bleiben aber auf hohem Niveau. Sparen ist das Gebot der Stunde – in der kalten Jahreszeit insbesondere bei den Heizkosten. Um Schimmel in Wohnräumen zu vermeiden, sollten Verbraucher*innen auf ein sinnvolles Heiz- und Lüftungsverhalten achten. Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern erläutert geeignete Maßnahmen. Schimmel in Wohnräumen ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Oft erkennen wir die zu hohe Feuchtigkeit erst, wenn es bereits zu spät ist. Ein Hygrometer und konsequentes Lüften helfen dabei, das Risiko zu verringern.

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Lüften ist nicht gleich lüften

Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern ist optimal, um die Luft, die beispielsweise durch unangenehme Gerüche in Küche oder Toilette entsteht, schnell auszutauschen.

Anders sieht es bei der Feuchtigkeit aus, die nach dem Duschen, Baden, Kochen oder Schlafen entsteht, da in den Wandoberflächen, Handtüchern, Matratzen oder Bettdecken noch weiterhin Feuchte gespeichert ist. Hier ist es besser, einmal komplett durchzulüften und anschließend das Fenster zwei bis drei Stunden auf Kipp zu lassen, damit diese „Sorptionsfeuchte“ entweicht. Der damit verbundene Energieverlust ist gering, solange die Fenster nicht rund um die Uhr gekippt sind. Der Raumtrocknungseffekt dagegen ist deutlich größer als beim dreimaligen Stoßlüften, wie Messungen zeigen. Die Behauptung, dass bei längerem Kipplüften die Wände auskühlen, gilt nur für die Fensterlaibungen. Das ist jedoch unkritisch, da diese während des Lüftens auch gleichzeitig deutlich trockener werden. Schimmel in Fensterlaibungen ist in erster Linie ein Wärmebrücken- und kein Kipplüftungsproblem.

Tipp: Hängen Sie feuchte Handtücher auch bei Frost nach draußen. Denn kalte Luft ist trockene Luft. Man braucht nur etwas mehr Geduld. Vergleichbar ist das mit dem Haare föhnen: Mit der Kaltluftstufe kriegen Sie die Haare auch trocken, nur dauert es ein wenig länger.

Luftfeuchte ist nicht gleich Luftfeuchte

Um zu erkennen, ob ein Raum zu feucht ist, hilft ein Hygrometer in Kombination mit einem Thermometer. Die optimale Luftfeuchte hängt auch von der Bausubstanz und der Dämmung ab.

In einem ungedämmten Altbau sind 25 bis 45 Prozent an relativer Luftfeuchte in Ordnung; bei einem optimal gedämmten Neubau dürfen es 35 bis 55 Prozent sein. Betrachten Sie dabei aber immer auch die Raumtemperatur, denn kältere Luft kann weniger Feuchte aufnehmen.

Tipp: Beim Stoßlüften die Heizung rechtzeitig vorher runter drehen. Denn der Einspareffekt ist am höchsten, wenn das heiße Wasser in den Heizkörpern schon abgekühlt ist.

Bewusstes heizen hilft Schimmel zu vermeiden und Energie einzusparen

Um Energie einzusparen kann die Raumtemperaturen abgesenkt werden, entscheidend sind aber das ausreichende Lüften und die Kontrolle der Feuchtigkeit in den Räumen. Wichtig ist auch, die Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen zu halten, so dass feuchte Luft nicht in kühlere Wohnräume wandert und ein Schimmelproblem verursacht oder verschärft. Decken Sie Heizkörper nicht durch Verkleidungen, Möbel oder Vorhänge ab. Nur so ist die Leistung des Heizkörpers voll nutzbar und das Thermostatventil funktioniert optimal. Wählen Sie zudem für jeden Raum die richtige Temperatur:

  • im Wohnzimmer und in der Küche reichen 18 bis 20 °C;
  • im Bad sollten es 20 bis 22 °C sein,
  • im Schlafzimmer sorgen 18 °C für einen angenehmen Schlaf.

Nachts und tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, können Sie die Temperatur insgesamt senken. Wie stark die Temperatur abzusenken ist, hängt davon ab, wie hoch das Feuchteniveau in der Wohnung ist. Je trockener die Wohnung, umso niedriger kann die Temperatur sein. Betrachten Sie daher die Luftfeuchte und -temperatur stets zusammen, am besten mit Hilfe eines Thermo-/Hygrometers, der beide Größen gleichzeitig anzeigt.

Tipp: Heizen Sie kühle Räume nicht mit der Luft aus wärmeren Räumen, und halten Sie Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen stets geschlossen. Sonst gelangt die Feuchtigkeit als Wärme in den kühlen Raum und die relative Luftfeuchte und das Schimmelrisiko steigt.

Wohnungslüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung stellen eine komfortable Alternative dar, um wertvolle Heizenergie zu sparen und Schimmel vorzubeugen.

Beratung zu gesundem Raumklima

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei Fragen zu gesundem Raumklima. Sie findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt, und ist je nach Beratungsangebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Mehr Infos unter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.