Ernährung

26.11.2017, Ernährungstipp

Kennzeichnung und Eiverzehr bei Vogelgrippe

Kennzeichnung von Eiern bei Stallpflicht

Die Freilandhaltung ist klar geregelt. Nach einer am 25. November 2017 in Kraft getretenen EU-Regelung dürfen die Erzeuger von Freilandeiern ihre Erzeugnisse künftig länger als bisher als solche vermarkten, wenn die Hühner wegen Ausbrüchen von Vogelgrippe keinen Auslauf hatten. Legehennen für „Freiland-Eier“ müssen tagsüber ununterbrochen Zugang zum Freiland haben. Bisher erlaubten es die Vermarktungsnormen, Eier als „Aus Freilandhaltung“ zu kennzeichnen, wenn die Vögel aufgrund von EU-weiten Maßnahmen bis zu zwölf Wochen im Stall gehalten werden mussten. Mit der Neuregelung wird dieser Zeitraum auf 16 Wochen verlängert.  Dauert die Stallpflicht länger, müssen die Eier als „Bodenhaltung“ deklariert werden. Auch wenn keine Freilandeier mehr verkauft werden dürfen, dürfen die Kartons weiterhin verwendet werden, wenn Sie ein Zusatzetikett, oder eine Zusatzinformation bekommen aus der klar hervorgeht, dass es sich um Eier aus Bodenhaltung handelt.

Die Haltungsform können Sie über die erste Zahl auf dem Eiercode erkennen. Die Legebetriebsnummer zeigt an, aus welchem Betrieb das Ei stammt und ob es möglicherweise in einem Gebiet mit Stallpflicht gelegt wurde.

Betrifft das auch Bio-Eier?

Nein. Bei der Bio-Haltung haben die Tiere im Stall mehr Auslaufmöglichkeiten als auf konventionellen Höfen. Die Eier dürfen weiterhin als Bio-Eier vermarktet werden, solange die Stallpflicht behördlich angeordnet wird.

Generelles zur Vogelgrippe

Sollte die Vogelgrippe in einem Betrieb ausbrechen, wird der Betrieb gesperrt. Das bedeutet, dass Gefügel und Eier entsorgt werden und nicht in den Handel gelangen.

Vogelgrippe und Eierverzehr

Es gibt bisher keine wissenschaftlichen Hinweise, dass Menschen durch rohe Eier mit dem Vogelgrippevirus infiziert wurden. Allerdings ist erwiesen, dass Eier infizierter Tiere das Virus sowohl auf der Schale als auch in Eiweiß und Eidotter enthalten können. Deshalb rät das Bundesinstitut für Risikobewertung in Ländern, in denen das Virus in Nutzgeflügelbeständen aufgetreten ist, Eier nur noch gekocht zu verzehren.

Eine Übertragung der Vogelgrippe durch gegarte Eierspeisen ist nicht zu befürchten. Denn das Virus wird ab 70 °C abgetötet.

Zum Schutz vor Salmonellen einige Tipps, diese gelten auch als küchentechnische Vorsorgemaßnahmen bei Vogelgrippe:

Je frischer ein Ei ist, desto weniger Vermehrungschancen haben eventuell vorhandene Salmonellen.

Nach der Hühnereierverordnung sind Eier vom 18. Tag nach dem Legen bei einer Temperatur von +5 bis +8 °C aufzubewahren.

Tipps für die Verarbeitung von Eiern

  • Vermeiden Sie Temperaturschwankungen.
  • Die Mindesthaltbarkeitsdauer beträgt höchstens 28 Tage.
  • Prüfen Sie Aussehen und Geruch beim Aufschlagen.
  • Eier mit dem Messerrücken aufschlagen.
  • Kein Eigelb/-weiß aufheben oder sofort eingefrieren.
  • Legen Sie rohe Eier nicht auf die Arbeitsfläche.
  • Vermeiden Sie Kontakt mit Holzbrettern.
  • Eierschalen sofort in den Abfall werden.
  • Säubern Sie Geräte und Arbeitsfläche nach der Verarbeitung von Eiern gründlich.
  • Geben Sie Wischtücher und Spültücher danach in die Wäsche.
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich.
  • Naschen Sie keinen Teig.

Für Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung müssen eihaltige Speisen ausreichend (70 °C) erhitzt werden.

Für Speisen mit rohen Eiern gelten grundsätzlich folgende Hygieneregeln:

  • Stellen Sie Speisen mit rohen Eiern immer in den Kühlschrank.
  • Verbrauchen Sie Speisen mit rohen Eiern innerhalb von 24 Stunden.
  • Bereiten Sie für Feste im Kindergarten oder der Pfarrei keine Desserts oder Kuchen mit rohen Eiern zu.

Inhaltsstoffe:

Eier enthalten biologisch wertvolles Eiweiß, das sehr gut verdaulich ist. Dabei ist der Eiweißgehalt im Eigelb höher als im Eiklar. Außer Vitamin C sind alle Vitamine und viele Mineralstoffe enthalten. Die Vitamine sind vor allem im Eigelb konzentriert.

Der Cholesteringehalt ist bei allen Eierarten annähernd gleich. Kann aber durch Fütterung beeinflusst werden. Ebenso durch Fütterung (Zusatz von Algen oder Leinsamen) kann der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren erhöht werden. 

Die unterschiedliche Färbung des Eidotters ist ebenfalls auf verschiedene Futterzusammensetzungen zurückzuführen.

Grüne Eier haben den Ruf, dass sie weniger Cholesterin enthalten. Das ist jedoch nicht korrekt.

Durch die Cholesterindiskussion der letzten Jahre haben Eier als Nahrungsmittel eine eher negative Bewertung erfahren. Dabei sind Eier besonders wertvolle, preiswerte und vielseitig verwendbare Lebensmittel und sollten auch in Zeiten der Vogelgrippe nicht vom Speiseplan gestrichen werden.