Ernährung

13.09.2021

Leinsamen und Flohsamen – Kleine Helfer für den Darm

Leinsamen und Flohsamen sind nützliche Helfer für den Darm. Durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe regen sie die Verdauung an und sorgen für Wohlbefinden.

Flohsamen

Die aus den Flohsamen gewonnenen Flohsamenschalen sind die Samenschalen der Wegerich-Art Plantago indica (Psyllium). Der Name Psyllium bedeutet Floh, da die Samen in Form, Farbe und Länge diesem sehr ähnlich sehen. Flohsamenschalen werden hauptsächlich in Indien und Pakistan und dem Mittelmeerraum angebaut und als Heilmittel, Ballaststofflieferant und Quellmittel angeboten.

Leinsamen und Flohsamen – Kleine Helfer für den DarmFoto: © wormundlinke/München

Leinsamen

Als Leinsamen, umgangssprachlich auch Leinsaat genannt, werden die Samen des Flachses (Gemeiner Lein, Linum usitatissimum) bezeichnet. Er wird aufgrund seiner klimatischen Anpassungsfähigkeit weltweit angebaut. Kanada und Russland sind große Anbauländer. Doch bei uns in Deutschland kann man auch regional angebauten Leinsamen inzwischen überall in den Läden finden. Vor allem Süddeutschland ist Anbaugebiet der Saat. Leinsamen enthalten viele gesunde Omega-3-Fettsäuren, Eiweiße und Ballaststoffe. Sie werden als ganze Samen oder geschrotet verkauft. Bei geschroteten Leinsamen ist der Vorteil, dass der Körper die darin enthaltenen Quellstoffe, sowie auch die anderen Inhaltsstoffe besser und schneller für sich nutzen kann. Bei ganzen Leinsamen ist zu beachten, dass diese vorher eingeweicht werden müssen, um die Inhaltsstoffe, dem Körper verfügbar zu machen. Dafür sind sie sehr viel länger haltbar als in geschroteter Form. Geschrotet müssen die Samen zeitnah verbraucht werden.

So verhält es sich auch mit dem aus den Leinsamen gewonnenen Leinöl. Dieses sollte nach dem Öffnen ebenfalls recht zeitnah aufgebraucht und bis dahin kühl und dunkel gelagert werden.
Tipp: Lagern Sie das Öl im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe

Für die Darmgesundheit förderlich

Leinsamen und Flohsamen gehören zu den natürlichen Quellmitteln. Sie wirken im Darm wie kleine Schwämmchen, da sie Flüssigkeit aufsaugen. Dadurch wird der Darminhalt voluminöser und weicher. Das wiederum steigert die Darmbeweglichkeit (Peristaltik) und damit die Stuhlentleerung. Quellstoffe aus Leinsamen und Flohsamen lassen sich gut in die tägliche Nahrung integrieren. Wichtig ist, dazu genügend Flüssigkeit aufzunehmen, um Verstopfungen oder Bauchschmerzen vorzubeugen. Die öligen Substanzen im Leinsamen wirken wie ein Gleitmittel und helfen so insbesondere bei Verstopfung. Die in Leinsamen enthaltene Linolensäure wirkt entzündungshemmend und blutverdünnend. In den Randschichten der Leinsamen finden sich Lignane. Sie zählen zu den Phytoöstrogenen und den sekundären Pflanzenstoffen. Da sie ähnlich wie Östrogene wirken, werden sie gerne als Hormonersatz in den Wechseljahren angewendet. Flohsamen enthalten diese Östrogene nicht.

Als Quellmittel eignen sich am besten Flohsamen, denn sie bilden nicht so viele Darmgase. Sie sind besser verträglich und es treten – im Vergleich zu anderen Quellmitteln – weniger oder schwächere Blähungen auf. Sie quellen recht stark und enthalten relativ wenige Kalorien.

Da Flohsamenschalen und Leinsamen andere Arzneimittel binden und ihre Wirkung beeinträchtigen können, empfiehlt es sich, nach deren Verzehr mindestens eine Stunde zu warten, bevor Sie Medikamente einnehmen.

Rezept: Joghurt mit Flohsamenschalen und Leinsamen

Zutaten:

200 g Joghurt

100 g frische Früchte der Saison

1 EL Flohsamenschalen

1 EL Leinsamen

1 EL Zitronensaft

1 EL Agavensirup

¼ TL Zimt

Die Flohsamenschalen und Leinsamen in den Joghurt einrühren und etwa 20 Minuten lang im Kühlschrank ziehen lassen. In der Zwischenzeit die Früchte waschen, gegebenenfalls schälen und in kleine Stücke schneiden. Anschließend die Fruchtmischung mit dem Zitronensaft, und dem Agavensirup vermengen und in den Joghurt geben. Zum Schluss den Zimt unterrühren. Eignet sich besonders gut als sättigende Zwischenmahlzeit für Büro oder Schule.

Weitere Informationen zum Thema Darmgesundheit

Die Darmgesundheit gilt als Tabuthema. Dabei ist dieses „Ökosystem“ ein komplexes Zusammenspiel von Gehirn, Darm und Billionen Bakterien und hat einen erheblichen Anteil an körperlichem und seelischem Wohlbefinden.

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