Ernährung

24.07.2015, Warnung vor Todesfällen

Nahrungsergänzungsmittel und Schlankheitsmittel mit DNP sind gefährlich

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät vom Verzehr von Produkten, die den Stoff 2,4-Dinitrophenol (DNP) enthalten und als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden, ab. Sie können zu schweren Vergiftungen bis hin zu Todesfällen führen.

Nahrungsergänzungsmittel und Schlankheitsmittel mit DNP sind gefährlichFoto: © Mizianitka-pixabay.com

Obwohl diese Produkte verboten sind, geht das BfR davon aus, dass auch in Deutschland gegenwärtig unerlaubt DNP-haltige Waren verfügbar sein könnten, z. B. über Internethandelsplattformen oder über den Fernabsatz aus Drittstaaten.

Das BfR schreibt in seiner Mitteilung, dass es sich bei dem Stoff 2,4-Dinitrophenol (DNP) um eine Industriechemikalie handelt, welche unerlaubt Nahrungsergänzungsmitteln und Schlankheitsmitteln (sogenannten Fettverbrennern oder „Fatburnern“) zugesetzt wird. Insbesondere Personen aus der „Bodybuilderszene“ stellen eine wichtige Zielgruppe derartiger Produkte dar.

Schwere Gesundheitsschäden möglich

DNP ist für den menschlichen Verzehr nicht geeignet und kann zu schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen führen. Mögliche Symptome für eine akute Vergiftung können sein: Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Gelbfärbung der Haut, Überhitzung des Körpers, Atemnot, Blutdruckabfall und Herzrhythmusstörungen. Die Symptome können bis hin zu Koma und Tod führen. Der Konsum des Stoffes über längere Zeit kann zu gelblicher Trübung der Augenlinse (Grauem Star), Hautläsionen und zu Auswirkungen auf Leber, Niere sowie auf das Blut-, Herz-Kreislauf- und Nervensystem führen.

In der medizinischen Literatur wird die tödliche orale Dosis mit 1-3 g Dinitrophenol angegeben. Die Substanz scheint sich im Körper anzureichern (Kumulation), so dass auch geringere wiederholte Dosierungen schwerwiegende und lebensbedrohliche Wirkungen hervorrufen können. In verschiedenen Ländern gab es in den letzten Jahren mehrere Todesfälle, welche auf den Konsum von Produkten mit unerlaubt zugesetztem DNP zurückzuführen waren.

Aufgrund der akuten und chronischen Gesundheitsgefährdung durch DNP rät das BfR dringend vom Verzehr dieses Stoffes ab. Besteht der Verdacht, dass Produkte mit DNP eingenommen wurden, sollte eine ärztliche Beratung stattfinden oder mit einer Giftnotrufzentrale Kontakt aufgenommen werden.

Der VSB schließt sich dieser Warnung an. Nahrungsergänzungsmittel sind überflüssig und können schädlich sein. Auch der Bezug von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln über das Internet ist problematisch.
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Zusätzliche Informationen:
Mitteilung Nr. 021/2015 des BfR vom 21. Juli 2015, Nahrungsergänzungsmittel, die Dinitrophenol (DNP) enthalten, können zu schweren Vergiftungen bis hin zu Todesfällen führen