Finanzen

10.03.2016, Unterschriftenaktion

Unser Bargeld muss bleiben!

Die aktuelle Diskussion über die Beschränkung von Bargeldgeschäften und die Abschaffung von kleinen Münzen sowie von Scheinen mit einem hohen Nominalwert hat die Debatte um das mögliche Ende des Bargeldes beflügelt. In einigen EU Ländern sind bereits weitgehende Maßnahmen dazu eingeleitet. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. spricht sich gegen die Abschaffung von Bargeld aus und startet jetzt eine Unterschriftenaktion.ftenaktion.

Unser Bargeld muss bleiben!Foto: © geralt-pixabay.com

Die Befürworter einer bargeldlosen Wirtschaft argumentieren mit der Bekämpfung des Terrorismus, der organisierten Kriminalität, der Schwarzarbeit und der Steuerhinterziehung. Für einen sehr großen Teil der Bevölkerung hätte eine solche Maßnahme gravierende Folgen für die Freiheits- und Eigentumsrechte.

 


Gefahr für die Bürger

  • Selbst Kleinstgeschäfte wie das Bezahlen des Brötchens auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker, als auch das Glas Bier nach Feierabend im Biergarten hinterlassen per Kreditkarte, Smartphone oder Online-Banking Spuren. Die Privatsphäre des Verbrauchers wäre abgeschafft. Jeder noch so kleine Zahlungsvorgang wäre dokumentiert und nachvollziehbar. Aus dem mündigen Verbraucher würde eine gläserne Marionette. Bargeld als „geprägte Freiheit“ hätte ausgedient.
  • Viele Verbraucher wollen den Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben behalten. Das bevorzugte Zahlungsmittel in Deutschland ist trotz Kreditkarten und EC Karten immer noch das Bargeld. Viele Bürger scheinen mit diesem Zahlungsmittel besser vertraut, um ihre Ausgaben im Blick zu haben.
  • Verbraucher könnten ihre Ersparnisse nicht mehr vor möglichen Negativzinsen schützen, wenn ihnen die Alternative zur sicheren Bargeldaufbewahrung genommen wird. Negativzinsen drängen Verbraucher verstärkt zum Konsum, statt zu sparen und vorzusorgen. Dies wird nicht ohne Folgen für die Altersvorsorge sein.
  • Die ausschließliche Nutzung elektronischer Zahlungssysteme dürfte auch das Kriminalitätspotenzial der sogenannten Cyberkriminalität steigern, da es Kriminellen leicht fällt, bei gutgläubigen Verbrauchern Daten abzugreifen.
  • Die Aussagen der Banken, dass die Bargeldhaltung und –ausgabe teuer sei, sind prinzipiell richtig. Aber es ist damit noch lange nicht gesagt, dass die Banken diese Kosteneinsparung in einer bargeldlosen Welt an die Verbraucher weitergeben würde. Darüber hinaus würde in einer solchen Welt die Machtfülle der Banken wachsen, da sie einen gläsernen Verbraucher vor sich hätten.
  • Dies betrifft insbesondere den Datenschutz, denn eine derartige Überwachungsmöglichkeit lässt Rückschlüsse auf alle Bereiche der privaten Lebensumstände zu. Der Datenschutz ist aber in unserer Gesellschaft ein hohes Rechtsgut.
  • Für Kinder wird es sehr viel schwieriger, ohne Bargeld den Umgang mit Geld zu erlernen. Taschengeld kann nicht real ausgezahlt werden, kleine Einkäufe können von Kindern nicht mehr problemlos durchgeführt werden.

Der VSB fordert:

  • Beibehaltung von Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel
  • Schutz des Selbstbestimmungsrechtes der Bürger/innen, wie sie zahlen oder sparen wollen
  • Schutz sensibler Bankdaten

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Unterschrift

Sie können sich bis zum 30.10.2016 in die Liste eintragen. Die Unterschriftenliste zur Aktion „Unser Bargeld muss bleiben!“ ist in unseren Beratungsstellen erhältlich sowie hier zum Downloaden verfügbar.

Unterschriftenliste "Unser Bargeld muss bleiben"

Kurzbeschreibung der Unterschriftenaktion