Umwelt

11.01.2017, Neu: Geschirrspülmittel ab 2017 phosphatfrei

Maschinengeschirrspülmittel gezielt einsetzen

Seit 1. Januar 2017 müssen Maschinengeschirrspülmittel und Waschmittel EU-weit phosphatfrei sein. Wir informieren, worauf Sie bei der Auswahl von Mitteln für die Spülmaschine achten sollten.

Maschinengeschirrspülmittel gezielt einsetzenFoto: © WDnetStudio - pixabay.com

Phosphate wurden in Wasch- und Geschirrspülmittel meist zur Enthärtung eingesetzt. In Gewässern sind sie unerwünscht, da sie zur Überdüngung beitragen. Aus diesem Grund sind Waschmittel in Deutschland bereits seit Jahrzehnten phosphatfrei, dies gilt nun auch für Geschirrspülmittel EU-weit.

Bereits im letzten Jahr haben viele Hersteller ihre Produkte auf andere Enthärter, wie z.B. auf biologisch gut abbaubare Methylglycindiessigsäure (MGDA), umgestellt. Prüfungen der Stiftung Warentest (test 8/2016) zeigen, dass die meisten phosphatfreien Mittel sauber spülen.

Tab, Pulver oder Gel – was sind die Unterschiede?

Maschinengeschirrspülmittel gibt es in Form von Pulver, Gel oder Tabs.

Am häufigsten verwendet werden Tabs. Diese bestehen aus gepresstem Pulver und sind nur stückweise, also weniger flexibel, zu dosieren. Sie sind in der Regel teurer als Pulver und einzeln in Folie verpackt. Beachten Sie Herstellerangaben, ob die Folie zu entfernen und in die Wertstoffsammlung zu geben ist. Einige Hersteller verwenden wasserlösliche Folien aus Polyvinylalkohol, die mit in die Maschine gegeben werden.

Daneben gibt es auch pulverförmige Maschinengeschirrspülmittel. Pulver lösen sich schneller auf, haben einen geringeren Verpackungsaufwand und sind meist preiswerter als Tabs. Zudem lässt sich ihre Dosierung besser an Geschirrmenge und Verschmutzung anpassen. Zur Dosierung genutzt wird je nach Hersteller ein Esslöffel oder die Markierung in der Dosierkammer der Maschine.

Auch gelförmige Spülmittel in Flaschen oder – vergleichbar mit Tabs – einzeln in wasserlöslicher Folie verpackt sind auf dem Markt zu finden. Da sie sich nicht erst auflösen müssen, bleiben auch in Kurzprogrammen keine Reste zurück. Allerdings enthalten sie keine Bleiche und schneiden in der Reinigungsleistung z.B. in Tests von Stiftung Warentest schlechter ab.

Weitere Informationen und Testergebnisse bei Stiftung Warentest sowie in den Beratungsstellen des VSB.

Reiniger, Klarspüler und Enthärter – was ist im Geschirrspülmittel enthalten?

Geschirrspülmittel enthalten unterschiedliche Komponenten, um Schmutz zu entfernen und das Material zu schonen. Je nach Wasserhärte ist ein Enthärter erforderlich. Ein Klarspüler dient dazu, Wasserflecken zu vermeiden. Je nach Produkt sind Klarspüler und Enthärter bereits enthalten oder separat zu zugeben.

Bei so genannten Monotabs und den meisten Pulvern müssen Sie Klarspüler und Regeneriersalz zusätzlich zugeben. Der Vorteil: Es wird nur die tatsächlich benötigte Menge eingesetzt. Hierzu stellen Sie in der Spülmaschine den Härtegrad entsprechend Ihrer Wasserhärte sowie die Dosiermenge des Klarspülers ein. Anzeigen signalisieren, wenn Regeneriersalz und Klarspüler nachzufüllen sind. Beachten Sie hierzu Angaben in der Bedienungsanleitung der Maschine.

Multitabs und vereinzelt auch Pulver kombinieren mehrere Funktionen in einem Produkt. Neben Reiniger enthalten Tabs mit der Bezeichnung 3in1 in der Regel Klarspüler und Enthärter. Allerdings gelangt immer die gleiche Menge an Inhaltsstoffen ins Abwasser, auch bei geringer Wasserhärte und leichter Verschmutzung. Ab einer Wasserhärte von 21°deutscher Härte reicht der integrierte Enthärter in der Regel nicht mehr aus. In diesem Fall ist auch bei Multitabs zusätzlich die Zugabe von Regeneriersalz nötig. Beachten Sie hierzu die Angaben auf der Verpackung.

Umweltfreundlich, preiswert, sauber – Tipps zum Spülen

Die Wasserhärte spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl des Spülmittels. Erkundigen Sie sich beim Wasserversorger nach dem Härtegrad Ihres Leitungswassers.

Wer umweltfreundlich, preiswert und sauber spülen will, greift zum Pulver und gibt Klarspüler und Salz nach Bedarf zu. Auf diese Weise werden nur die benötigten Stoffe eingesetzt. Je nach Wasserhärte, sind Multitabs eine komfortable Alternative:

  • Bei sehr weichem Wasser brauchen Sie keinen Enthärter. Sie können entweder Pulver, Monotabs oder Gel nutzen und Klarspüler getrennt zugeben oder Sie wählen Tabs mit integriertem Klarspüler (2in1).
  • Ab einer Wasserhärte von etwa 6° deutscher Härte (dH) sollten Sie einen Enthärter nutzen. Sie können mit Hilfe von Regeneriersalz enthärten und Ihre Wasserhärte an der Maschine einstellen. Wenn Sie Tabs mit integriertem Enthärter verwenden, können Sie die Anzeige zur Auffüllung von Regeneriersalz ignorieren oder, wenn möglich, abschalten. Es gibt Maschinen mit 3in1-Funktion, die den Ablauf der Spülprogramme optimal an Multitabs anpassen.
  • Bei einer Wasserhärte über 21° dH ist auch bei Verwendung von Multitabs mit integriertem Enthärter zusätzlich die Enthärtung mit Hilfe von Salz erforderlich. Mit Pulver bzw. 2in1-Tabs und der getrennten Zugabe von Regeneriersalz fahren Sie in diesem Fall günstiger.

Saubere Maschine, sauberes Geschirr

Damit sich in der Spülmaschine keine Schmutz- und Fettrückstände ablagern, sollten Sie regelmäßig, etwa einmal im Monat, das Intensiv- oder 65-Grad-Programm nutzen. Entfernen Sie Speisereste aus dem Sieb und halten Sie Sprüharme und Dichtungen an der Tür sauber. Ein spezieller Maschinenreiniger ist dann nicht nötig.

Sechs goldene Regeln zum Spülen in der Geschirrspülmaschine finden Sie hier.

Links:

Forum Waschen: Fragen und Antworten zum Geschirrspülen per Hand und in der Maschine

Stiftung Warentest: FAQ Geschirrspüler & Geschirrspülmittel

Weitere Informationen erhalten Sie in den Umweltberatungsstellen des VSB.