Verbraucherrecht

20.01.2017, Spam

Vorsicht vor Abzock-E-Mails!

In den meisten Fällen lässt sich ein E-Mail-Betrug leicht erkennen oder wandert schon von selbst und vollautomatisch in den Spam-Ordner. Doch es gibt auch Betrugs-E-Mails, die von seriösen E-Mails nur schwer zu unterscheiden sind. Wir geben Tipps, was Sie bei fraglichen Nachrichten tun können.

Gefahr von gefälschten Firmen-E-Mails

Gerne werden von Betrügern die Firmennamen, Signaturen oder sogar das ganze optische Erscheinungsbild von großen bekannten Firmen kopiert, bei denen wahrscheinlich viele E-Mail-Empfänger Kunde sind. So melden sich scheinbar die Bank oder eine Sparkasse bei Ihnen, ein Online-Bezahldienst wie beispielsweise Paypal oder große Verkaufsplattformen, wie zum Beispiel Amazon und eBay.

Seien Sie hier besonders misstrauisch, wenn „ganz dringend“ ein Datenabgleich oder eine Passwortänderung notwendig sein soll. Hiermit möchte der betrügerische Absender nur, dass Sie Ihre sensiblen Daten preisgeben. Lassen Sie sich auch nicht von angeblich offenen Rechnungen unter Druck setzen, wenn Sie wissen, dass Sie bei der Firma aktuell nichts bestellt haben.

Eine weitere Masche ist, dass irgendeine Firma als Absender behauptet wird, der E-Mail-Text aber vertraulich formuliert ist und suggeriert, dass man bereits mit der Firma in Kontakt stand. Der Empfänger wird dann lapidar um eine kurze Bestätigung oder Überprüfung einer Bestellung oder Rechnung gebeten. Zu diesem Zweck soll dann die angehängte Datei geöffnet werden. Hierüber können jedoch Trojaner auf Ihren PC gelangen, die sensible Daten ausspähen, zum Beispiel Passwörter und Bankdaten.

Tipps:

  • Prüfen Sie vor dem Öffnen der E-Mail, ob Sie mit der Firma bereits in Kontakt stehen.
  • Fragen Sie sich, ob Sie bei dem Unternehmen aktuell etwas bestellt haben oder eine Rechnung überhaupt offen sein kann.
  • Wenn Sie unsicher sind, öffnen Sie nicht die Dateianhänge. Es ist möglich, dass hierdurch Schadsoftware, zum Beispiel Trojaner, auf Ihren PC gelangen.
  • Klicken Sie auch keinen Link an, denn dabei werden Daten an die aufgerufene Webseite übermittelt. Außerdem bestätigen Sie damit dem Absender der Spam-Mail, dass Sie das E-Mail-Konto nutzen und Interesse am E-Mail-Inhalt haben.
  • Wenn Sie unsicher sind, ob es sich um eine Spam-Mail handelt, fragen Sie auf anderem Wege bei dem behaupteten Absenderunternehmen nach, beispielsweise telefonisch oder per E-Mail. Nutzen Sie dafür Ihre Kontaktdaten aus dem bestehenden Vertragsverhältnis oder recherchieren Sie im Internet.
  • Melden Sie die Spam-Mail dem Unternehmen, dessen Firmendaten für betrügerische Mails missbraucht wurden.

Wenn E-Mail-Konten von Freunden und Bekannten geknackt werden

Es kommt vor, dass Betrüger kein anonymes E-Mail-Konto nutzen, sondern das geknackte E-Mail-Konto eines anderen Nutzers. In dessen Namen werden dann sämtliche in seinem Adressbuch verzeichnete E-Mail-Adressen angeschrieben. Die Empfänger glauben, dass die E-Mail von ihrem Freund oder Bekannten geschrieben wurde. In der Betrugs-E-Mail wird dann beispielsweise eine Notsituation des Absenders vorgetäuscht, der sich angeblich im Ausland befindet, telefonisch nicht zu erreichen ist und nun leihweise um Überweisung eines Geldbetrages bittet.

Tipps:

  • Auch wenn Sie den Absender kennen, seien Sie misstrauisch, wenn Sie um persönliche Daten oder Geld gebeten werden. Vergewissern Sie sich zum Beispiel telefonisch, dass es sich bei dem Absender tatsächlich um Ihren Bekannten handelt.
  • Seien Sie auch dann vorsichtig, wenn der Absender Sie mit Ihrem Namen anspricht, bzw. Sie tatsächlich zu kennen scheint.
    Betrüger können im Falle eines „geknackten“ E-Mail-Accounts im schlimmsten Fall Ihre sämtlichen E-Mails lesen und sich daher ein recht genaues Bild über Einzelheiten Ihrer E-Mail-Kontakte machen.
  • Für Betrüger ist es auch ohne weiteres möglich, in sozialen Netzwerken und anderen Quellen im Internet Informationen über Sie zu sammeln. Diese Informationen können dann dazu verwendet werden, um sehr geschickt eine falsche Identität vorzutäuschen.

Zur Vorbeugung: Schützen Sie Ihre Daten im Netz

  • Wählen Sie ein sicheres Passwort für Ihren E-Mailzugang aus: Verwenden Sie keine einfache Zahlenfolgen, Geburtsdaten oder Namen, z.B. von Haustieren oder Ortschaften. Das Passwort sollte aus Buchstaben und Zahlen bestehen und mindestens acht Zeichen umfangen.
  • Ändern Sie das Passwort regelmäßig! Dies ist besonders wichtig, wenn Hacker Ihre Daten gestohlen haben.
  • Verwenden Sie für jeden online-Dienst ein anderes Passwort.
  • Bevor Sie persönliche Daten ins Internet hochladen, überlegen Sie, was bei einem öffentlichen Bekanntwerden schlimmstenfalls passieren könnte. Entscheiden Sie danach, ob Sie Ihre Daten für jeden einsehbar, verschlüsselt oder aber überhaupt nicht ins Internet stellen.
  • Wenn Ihre E-Mails bei einem Online-E-Mail-Anbieter gespeichert sind und sensible Daten enthalten: Löschen Sie diese regelmäßig. Für Sie wichtige E-Mails können Sie vorab auf einem externen Datenträger, z.B. USB-Stick, speichern.

Im Betrugsfall: Erstatten Sie Strafanzeige

Sollten Sie doch aus Versehen einem Betrüger Geld überwiesen haben oder betrügerisch Geld von Ihrem Bankkonto abgebucht worden sein, erstatten Sie Anzeige bei der Kriminalpolizei.

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