Portrait Friedrich-Koenig-Gymnasium Würzburg

Friedrich-Koenig-Gymnasium Würzburg – kreative Ideen während Corona-Zeiten

„Alexa schalte das Licht an“. Mit diesem Satz startet in Youtube-Tonalität ein Videoclip zum Thema „Smart Home“. Zwei Schüler des Friedrich-Koenig-Gymnasiums Würzburg (FKG) berichten über den Einzug digitaler Sprachassistenten in den Alltag und zeigen dabei kritisch die Kehrseite von Alexa, Siri oder Assistent auf. Der Fokus liegt auf den Daten, welche die Hersteller sammeln, zu Nutzerprofilen verarbeiten und für bestimmte Zwecke weiternutzen. Die Informationen des Beitrags sind gut recherchiert sowie schlüssig und kurzweilig präsentiert. Der Videoclip ist einer von sieben Kurzfilmen, welche die zehnten Klassen mit dem Ziel, erneut als „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“ ausgezeichnet zu werden, in diesem Jahr eingereicht haben.

Digitale Verbraucher- und Finanz-Themen im Fokus

Programm „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“ war das FKG schon früh dabei und erhielt als eines der ersten Gymnasien im Jahr 2016/17 die Auszeichnung. Vor allem aktuelle digitale Verbraucherthemen sowie Finanzthemen bearbeitete die Schule regelmäßig. So setzte sich das FKG bei seiner ersten Teilnahme mit der Blockchain-Technologie und Bitcoin auseinander und befragte im Rahmen eines digitalen Junior Science Cafés per Video einen Experten. Auch in den Folgejahren reichte die Schule zum Thema „Biochipimplantate“ oder „Apps im Gesundheitswesen“ Beiträge ein, die fundiert die Möglichkeiten neuer Technologien aufzeigten und zugleich kritisch die Risiken für den Verbraucher in den Blick nahmen. Dies liegt zum großen Teil daran, dass Stefan Weierich und seinen Kollegen seit Jahren Verbraucherbildung ein wichtiges Anliegen ist: „Gerade der wirtschaftswissenschaftliche Zweig mit seinen Profilstunden eröffnet uns die Möglichkeiten, Themen der ökonomischen Verbraucherbildung nicht nur theoretisch zu vermitteln, sondern uns mit ausgewählten Aspekten vertieft zu beschäftigen, die für die Schüler*innen von besonderem Interesse sind. Die Projektarbeit im Rahmen des Partnerschulprogramms trägt somit zu echtem Kompetenzerwerb bei, so dass die Teilnehmer*innen verantwortlicher mit ihren eigenen Daten umgehen und Chancen und Risiken der Digitalisierung fundierter abschätzen können“, so Weierich.

Laptopklasse bearbeitet Wettbewerbsbeitrag im Homeschooling

Wegen der Schulschließungen reichten in diesem Jahr nur wenige Schulen Beiträge ein. Die meisten davon waren noch vor dem Corona-Ausbruch bearbeitet worden. Die digitale Klasse des FKG ließ sich aber von der schwierigen Situation nicht ausbremsen und hat bewiesen, wie Projektarbeit auch im Homeschooling erfolgreich funktioniert: „Meine Schüler*innen waren aufgrund der Schulschließungen schon sehr eingeschränkt, da sie nicht auf die Schultechnik zugreifen konnten. Auch der notwendige Austausch lief anders. Aber sie waren voller Eifer dabei und haben es trotzdem geschafft“, freut sich Herr Göbel. Leichter gestaltete sich die Projektarbeit in der Parallelklasse, einer Laptopklasse. Lediglich gestützt durch regelmäßig stattfindende Videokonferenzen arbeiteten die Schüler*innen selbstständig zuhause an ihrem Wettbewerbsbeitrag. „Besonders beeindruckt hat mich das Engagement meiner Schüler*innen, die sogar während der Osterfeien weitergearbeitet haben, um ihre eindrucksvollen Erklärfilme fertigzustellen“, kommentiert Weierich.

Bedauerlicherweise muss sich die Schule noch gedulden, bis die Jury Ihre Beiträge bewertet, denn infolge der Schulschließungen wurde der Projektzeitraum auf das Schuljahr 2020/2021 verlängert. Bis zur Entscheidung über die neue Auszeichnung darf das FKG ihren Auszeichnungstitel aber weitertragen.

Auszeichnung „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“

Das Programm Partnerschule Verbraucherbildung Bayern wurde erstmalig im Schuljahr 2015/16 durchgeführt. Seit 2016/17 können auch Gymnasien teilnehmen. Es richtet sich an alle bayerischen Schulen und zielt darauf ab, Schüler*innen fit für den Alltag zu machen, sei es in den Bereichen Konsum, Medien und Finanzen oder Umwelt und Ernährung. Mit dem Programm wollen das Verbraucherschutzministerium und das Kultusministerium die Lehrkräfte unterstützen und die Schüler ermutigen, kompetent und eigenverantwortlich bei lebensökonomischen Belangen zu handeln. Die Trägerschaft des Programms hat der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) inne.

 

Bild: Screenshot des Videoclips „Smart Home“/ Friedrich-Koenig-Gymnasium Würzburg