Pflegezusatzversicherung

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Die Gefahr zum Pflegefall zu werden, besteht für jeden. Bis zum Jahr 2030 steigt die Zahl der Pflegebedürftigen voraussichtlich auf 4,1 Millionen. Mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen werden von den Angehörigen im häuslichen Umfeld versorgt. Wenn dies nicht möglich ist, bleibt der Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung die letzte Option. Doch die finanzielle Belastung ist enorm, denn die gesetzliche Pflegekasse ist nur eine Teilkaskoversicherung. Private Pflegezusatzversicherungen helfen, die finanzielle Lücke abzufedern.

Möglichkeiten der privaten Absicherung im Pflegefall:

  • Pflegerentenversicherung
  • Pflegetagegeldversicherung
  • Pflegekostenversicherung
  • Pflege-Bahr (Förderpflege)

Die Pflegerentenversicherung:

Die Pflegerentenversicherung ist ein Rentenversicherungsvertrag, den der Kunde bei einem Lebensversicherer „bespart“ und bei dem eine Pflegeoption vereinbart ist. Für einen festgelegten monatlichen Ansparbeitrag zahlt der Versicherer je nach Grad der Pflegebedürftigkeit eine gestaffelte monatliche Rente aus.

Vorteile:
+ feste Beitragshöhe
+ garantierte Leistung
+ Bonus durch Überschüsse
+ Auszahlung des Kapitals möglich

Nachteile:
-meistens Gesundheitsfragen bei Abschluss
-hohe Vertriebskosten
-teures Beitrags- / Leistungsverhältnis

Die Pflegetagegeldversicherung:

Eine Pflegetagegeldversicherung ist eine reine Risikoversicherung. Wird der Kunde nicht pflegebedürftig, gibt es keine Rückerstattung der Beiträge. Der Versicherungsnehmer erhält im Falle einer Pflegebedürftigkeit in Abhängigkeit vom Pflegegrad und einer häuslichen oder vollstationären Pflege einen vereinbarten Tagessatz ausgezahlt.

Beispiel: Vereinbartes Tagegeld 35,00 Euro bei Pflegegrad 5
In der Regel wird ein Monat mit 30 Tagen kalkuliert. 30 Tage x 35 Euro = 1.050,00 Euro Tagegeld pro Monat.

Im Gegensatz zur Pflegerentenversicherung ist die Pflegetagegeldversicherung im Bereich der privaten Krankenversicherung angesiedelt. Das heißt, wenn die Beitragseinnahmen des Versicherers die anfallenden Kosten nicht mehr decken, kann die Versicherung die Beiträge erhöhen. Somit besteht die Gefahr, dass sich Versicherte mit einem niedrigen Einkommen oder einer geringen Rente die Beiträge nicht mehr leisten können und gezwungen sind, die langjährige Absicherung zu kündigen. Bis dahin eingezahlte Beiträge sind dann weg und die Absicherung auch.

Vorteile:
+niedrigere Beitragshöhe
+feste Leistung

Nachteile:
- Gesundheitsfragen bei Abschluss
- Beitragsrisiko
- keine Kapitalbildung
- evtl. Beitragspflicht in der Leistungsphase

Die Pflegekostenversicherung:

Eine Pflegekostenversicherung ist wie die oben aufgeführte Pflegetagegeldversicherung eine Risikoversicherung. Zahlreiche Tarife der Pflegekostenversicherungen leisten nur bei stationärer Pflege. Die Betroffenen möchten aber in einer Pflegesituation möglichst lange zu Hause versorgt werden und in diesem Fall auch Pflegekosten erstattet haben. Somit eignet sich diese Form der Absicherung nur für Menschen, die bewusst nur das Kostenrisiko der stationären Pflege absichern möchten.

Vorteile:
+evtl. niedrigere Beitragshöhe (Alter)
+feste Leistung

Nachteile:
- Gesundheitsfragen bei Abschluss
- Beitragsrisiko
- keine Kapitalbildung
- evtl. Beitragspflicht in der Leistungsphase
- oftmals nur Leistung bei stationärer Pflege

Die Pflege-Bahr (Förderpflege):

Der Pflege-Bahr (Förderpflege) ist eine Risikoversicherung. Für einen Beitrag erhalten Sie im Falle einer Pflegebedürftigkeit eine Leistung gemäß den Tarifbedingungen. Der Versicherungsnehmer erhält zum Beitrag einen Zuschuss von 60,00 Euro pro Jahr. Die genaue Höhe der Leistungsstufe richtet sich nach dem jeweiligen Tarif und dem Anbieter. Die Leistung im Pflegegrad 5 beläuft sich bei den meisten Anbietern auf 600,00 Euro pro Monat.

Vorteile:
+keine Gesundheitsfragen
+staatlicher Zuschuss von 5 Euro pro Monat

Nachteile:
- gedeckelte Leistung auf 600 Euro in Pflegegrad 5
- sehr hohes Beitragsrisiko
- keine Kapitalbildung
- viele Tarife mit Beitragspflicht in der Leistungsphase
- Wartezeit 5 Jahre

Eine Pflege-Bahr Absicherung ist lediglich als Ergänzung zu einer anderen privaten Pflegezusatzversicherung sinnvoll oder dann, wenn der Gesundheitszustand ein anderes Produkt unmöglich macht.

Fazit:

Mit der zunehmenden Lebenserwartung steigt das Risiko ein Pflegefall zu werden. Die gesetzliche Pflegeversicherung ist nur eine „Teilkaskoversicherung“, daher ist eine private Pflegeergänzung sinnvoll.

  • Achten Sie auf weltweiten Schutz
  • Vergleichen Sie die individuellen Leistungssätze der Anbieter
  • Die Wartezeiten bis zur Leistungserbringung sollen möglichst kurz sein
  • Bevorzugen Sie Tarife mit Beitragsbefreiung im Leistungsfall
  • Die Leistungsprüfung soll aufgrund des Pflegebescheides der Pflegepflichtversicherung erfolgen.

In unserem Flyer „Für den Pflegefall vorsorgen“ erhalten Sie weitere Informationen zu diesem Thema.

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