Private Krankenversicherung - Zusatzversicherung

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Das deutsche Krankenversicherungssystem gehört weltweit zu den Besten. Dennoch handelt es sich in vielen Bereichen um eine Basisversorgung, die sinnvoll ergänzt werden kann. Dabei ist aber bei weitem nicht jedes Angebot der Versicherungswirtschaft auch für die Verbraucher*innen lukrativ. Welche privaten Krankenzusatzversicherungen machen Sinn und welche sind überflüssig?

Auslandsreisekrankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) leistet innerhalb Deutschlands im Grunde für alle medizinisch notwendigen Behandlungen. Anders verhält es sich, wenn jemand die Bundesrepublik verlässt. Zwar gibt es mit dem EU-Ausland ein Sozialversicherungsabkommen, doch im Skiurlaub und auch am Meer kommt es regelmäßig zu notwendigen Arztbesuchen, bei denen Patienten ohne Auslandsreisekrankenversicherung schnell auf Kosten sitzen bleiben. Das liegt häufig daran, dass Betroffene bei einem medizinischen Notfall im Ausland nicht das bürokratisch notwendige Procedere einhalten. Eine gute Auslandsreisekrankenversicherung für Singles kostet weniger als zehn Euro im Jahr und sorgt für ungetrübten Urlaubsspaß.

Krankentagegeldversicherung

Der zweite notwendige Baustein ist nur dann notwendig, wenn Sie regelmäßige, hohe Belastungen haben. Nach der gesetzlichen Lohnfortzahlung von sechs Wochen greift einem die GKV mit dem Krankengeld unter die Arme. Was aber die Wenigsten wissen ist, dass Sie hier schon rund ein Fünftel des Nettoeinkommens einbüßen. Eine Hausfinanzierung gerät aber leicht ins Wanken, wenn 400 Euro oder mehr in der monatlichen Haushaltskasse fehlen. Auch eine bedarfsgerechte Krankentagegeldversicherung gibt es bereits für wenige Euro Monatsbeitrag.

Krankenhauszusatzversicherung

Gerade im Bereich der stationären Krankenhausbehandlung herrscht in Deutschland eine Zwei-Klassenmedizin. Das beginnt bei der Unterbringung, setzt sich aber auch im Bereich der Behandlung fort. Mit einer Krankenhauszusatzversicherung besteht Anspruch auf ein Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer und der Patient hat die Möglichkeit, sich die behandelnden Ärzte und Behandlungsmethoden auszusuchen. Gerade für Kinder ist dieser Versicherungsschutz zu erschwinglichen Beiträgen zu haben. Für Erwachsene hingegen beträgt der Beitrag je nach Umfang schnell über 50 Euro im Monat.

Zahnzusatzversicherung

Durch die Festkostenzuschüsse für Zahnersatz, die die GKV bereits 2005 einführte, hat sich die zahnärztliche Versorgung grundlegend verändert. Die Zuschüsse beziehen sich immer auf die gesetzlich festgelegte Regelversorgung für einen bestimmten Befund und sehen darauf eine maximale Leistung von bis zu 65 Prozent vor. Eine Eigenbeteiligung im vierstelligen Bereich ist dadurch keine Seltenheit. Gegen die Notschlachtung des Sparschweins hilft hier eine Zahnzusatzversicherung. Wenn Sie sich für eine Absicherung dieser Art entscheiden, dann wählen Sie am sinnvollsten einen leistungsstarken Tarif, der Ihre Finanzierungslücke zum größten Teil schließt. Vermeiden Sie auch einen Abschluss auf den „letzten Drücker“, kurz bevor eine kostspielige Behandlung ansteht. Denn die meisten Tarife beinhalten eine sogenannte Leistungsstaffel. Das heißt, in den ersten Jahren (in der Regel vier bis fünf) erhalten Sie die Kostenerstattung nur zu einem laut Bedingungen festgelegten Höchstbetrag. Die Angebotspalette ist so breit, dass sich die Beratung durch unabhängige Experten empfiehlt.

Ambulante Zusatzversicherung

Ambulante Zusatzversicherungen beinhalten im Normalfall Leistungen für Heilpraktiker, alternative Heilmethoden und Hilfsmittel wie Bäder und Massagen. Rechnet man die Beiträge gegen die tatsächlich erstatteten Kosten auf, so ergibt sich zumeist ein Nullsummenspiel. Ähnlich verhält es sich auch mit Zusatzversicherungen für optische Hilfsmittel wie Brillen und Kontaktlinsen. Dieser Leistungsanspruch ist üblicherweise an bestimmte Dioptrienänderungen oder Jahre seit dem letzten Leistungsbezug gekoppelt. Mit konsequentem, regelmäßigem Sparen kommen Sie genauso weit.

Auch Krankenhaustagegelder rechnen sich zumeist nur für die Versicherer und sind für die Verbraucher*innen nicht zwingend notwendig. Die tägliche Zuzahlung von zehn Euro ist seitens der GKV ohnehin auf 280 Euro jährlich begrenzt und nur für Selbständige unter bestimmten Voraussetzungen zweckmäßig.

Betriebliche Krankenversicherung

In den letzten Jahren hat die betriebliche Krankenversicherung an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Arbeitgeber versuchen auf diesem Weg Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu steigern. Für den Arbeitnehmer ergeben sich daraus einige Vorteile. Bei den Gruppenverträgen gibt es oft erleichterte Gesundheitsprüfungen oder der Versicherer verzichtet auf sonst übliche Wartezeiten.

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