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05.06.2025, VerbraucherService Bayern gibt Tipps für Sparer
Der Riestervertrag in der Auszahlungsphase
Seit dem Inkrafttreten der Riester-Rente vor über 20 Jahren wird stetig an ihr reformiert, die Kritik reißt jedoch nicht ab. Die Kosten sind nach wie vor hoch, die Rendite niedrig und die Rentenleistung reicht nicht aus, um die Versorgungslücke durch das sinkende Rentenniveau zu schließen. Was sollten Riester-Sparer also tun? Eine regelmäßige kritische Überprüfung des Vertrages hinsichtlich Kosten, Rendite und Rentenhöhe ist in jedem Fall ratsam. Doch lohnt es sich, die Reißleine zu ziehen, wenn die Zahlen schlecht aussehen? Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) empfiehlt stattdessen, die Verträge smart einzusetzen.
Auch wenn immer mehr Menschen ihre Verträge bei Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften kündigen – ein vorzeitiger und damit förderschädlicher Ausstieg unter Verlust der Zulagen und Steuervorteile ist meist nicht die optimale Lösung. „Neben der Möglichkeit, den Vertrag stillzulegen, zu einem besseren Anbieter zu wechseln oder fondsgebundene Riester-Policen zu optimieren, gibt es vielfältige Optionen, das angesparte Kapital sinnvoll und förderunschädlich zu verwenden“, erläutert Markus Latta, Fachteamleiter für Finanzdienstleistungen beim VSB.
Riester-Sparer dürfen ihr angespartes Kapital beispielsweise aus bestehenden Riester-Verträgen (Riester-Banksparplan, Riester-Fondssparplan, Riester-Rentenversicherung) entnehmen und nicht nur für den Kauf oder Bau, sondern auch für die Entschuldung ihrer eigengenutzten Immobilie einsetzen. „Dadurch können die Verbraucher*innen ihre Schulden schneller reduzieren bzw. die Nettozinslast ihres Kredits senken“, empfiehlt der Finanzexperte.
Das Riester-Guthaben lässt sich zudem für die Finanzierung alters- und behindertengerechter Modernisierungen der eigengenutzten Immobilie, etwa für eine Badsanierung, verwenden. „Gut zu wissen: Umbauten innerhalb der eigenen vier Wände, die Barrieren reduzieren, werden häufig sogar als wertsteigernde Maßnahmen für die Immobilie anerkannt“, kommentiert Latta.
Darüber hinaus bietet der Riester-Vertrag in der Auszahlungsphase zusätzliche Anreize für Immobilieneigentümer, in die Energieeffizienz ihrer Immobilie zu investieren. Das angesparte Kapital kann auch für energetische Sanierungen wie den Einbau einer Wärmepumpe, Fassaden- und Dachdämmung oder den Austausch alter Fenster verwendet werden. Hierbei gelten allerdings strenge Anforderungen, unter anderem ist eine Bestätigung durch einen zertifizierten Energieberater notwendig.
Weitere Informationen zu diesem Thema: Riester - Smarte Verwendungsmöglichkeiten in der Auszahlphase