Presse

24.09.2024, VerbraucherService Bayern begrüßt neue Ausrichtung

Eckpunkte zum Altersvorsorgedepot werden bekannt

Wer in der vergangenen Woche die Medienberichte verfolgte, hat die Meldung zu den Eckpunkten des geplanten neuen Altersvorsorgedepots mit staatlicher Förderung vernommen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sprach in einer ausgewählten Runde über den aus seinem Ministerium stammenden Gesetzesentwurf, der es Altersvorsorgesparern ab dem Jahr 2026 ermöglichen soll, über einen Wertpapiersparvertrag mit staatlicher Förderung für ihr Alter vorzusorgen. Da hierbei auf kostengünstige Fonds wie ETFs gesetzt wird und die Förde­rung auch für Familien mit Kindern in Frage kommt, begrüßt der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) diesen Schritt.

Reformen der privaten Altersvorsorge gab es in Deutschland immer wieder. Zum Beispiel die vor gut 20 Jahren eingeführte Riesterrente, die im Nachhinein wohl als gescheitert betrachtet werden kann. Die Hauptgründe hierfür sind die ausgeuferte Bürokratie und die hohen Vertrags­kosten bei zahlreichen Anbietern, welche die eigentliche Förderung oftmals wieder auffressen. Das von Minister Lindner vorgestellte Altersvorsorgedepot soll die Verfehlungen der Riester­produkte gutmachen und beinhaltet augenscheinlich viele Merkmale der vom Verbraucherschutz geforderten Eigenschaften: So soll es keine Beitragsgarantie geben, was es gerade jungen Menschen ermöglicht, in renditestarke Aktienmärkte zu investieren. Der Einsatz von ETFs begünstigt darüber hinaus eine kostengünstige und effektive Art des Wertpapiersparens.

„Wenn wir uns die bisher genannten Produktmerkmale des geplanten Altersvorsorgedepots ansehen, sind wir als Verbraucherschützer zufrieden, denn auf der einen Seite wird auf kostengünstige Fonds wie ETFs gesetzt und auf der anderen Seite ist die Förderung durch die Zuschüsse gerade auch für Familien mit Kindern interessant“, kommentiert Markus Latta, Fachteamleiter für Finanzdienstleistungen beim VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) den Gesetzesentwurf. „Wichtig ist, dass der Gesetzgeber diesmal von Anfang an ein Auge auf die von den Produktgebern verlangten Gebühren hat und die Förderung auch bei den Sparern selbst ankommt und nicht zum großen Teil in den Taschen der Finanzindustrie landet“, so Latta weiter.

Aus Sicht des VSB dürfen aber auch nicht die Riestersparer vergessen werden, die oftmals in teuren Verträgen gefangen sind. Hier fordert der Verbraucherverband die Möglichkeit einer Kapitalübertragung aus einem unrentablen Riestervertrag in ein neues Altersvorsorgedepot.