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15.11.2017, Boden schützen, Innenstädte stärken

Flächenrecycling statt Flächenverbrauch

In Deutschland steigt die Fläche, die für Wohnraum, Gewerbe und Straßen verbraucht wird, seit der Nachkriegszeit kontinuierlich an. Allein in Bayern kommen täglich 13 Hektar hinzu. Das entspricht einer Fläche von 18 Fußballfeldern. Wichtige Bodenfunktionen gehen dadurch dauerhaft verloren – mit gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt.

Etwa die Hälfte der neu ausgewiesenen Baugebiete wird durch Gebäude, Wege und Straßen dauerhaft versiegelt. Der Boden kann auftreffende Niederschläge nicht mehr speichern. Infolge dessen sinkt der Grundwasserspiegel ab und bei Starkregenereignissen kommt es vermehrt zu Überschwemmungen. Außerdem erhitzen sich Stein, Beton und Häuser wesentlich stärker als Wald und Wiese. Eine Folge ist die Veränderung des Kleinklimas.

„Meist werden Neubaugebiete in Ortsrandlage ausgewiesen, das heißt fruchtbare Äcker und Wiesen werden überbaut“ erklärt Marianne Wolff, Umweltexpertin des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB): „Dadurch gehen diese Böden dauerhaft für die Nahrungsmittelproduktion verloren“.

Neue Geschäfte und Wohnungen am Ortsrand haben aber häufig Leerstände im Ortskern zur Folge. Eine fußläufig zu erreichende Nahversorgung ist für die alternde Bevölkerung Deutschlands aber sehr wichtig. Flächenrecycling statt Flächenverbrauch könnte bei einem der bedeutenden Umweltprobleme unserer Zeit Abhilfe schaffen. Nähere Auskunft erhalten Sie in den Beratungsstellen des VSB.