Presse

12.01.2018, Geplanten Verschleiß stoppen

Französischer Verbraucherverband klagt gegen Epson und Apple

Druckerpatronen, die als „leer“ angezeigt werden, obwohl sie noch Tinte enthalten, oder Smartphones, die nach Updates plötzlich langsamer laufen – dahinter wird oft eine Strategie der Hersteller zur Umsatzsteigerung vermutet. In Frankreich wurden nun erstmals zwei Unternehmen wegen Täuschung und geplanter Obsoleszenz angezeigt: Epson und Apple.

Auch in Deutschland finden sich immer wieder Meldungen über Produkte, die bereits nach kurzer Zeit nicht mehr funktionsfähig sind. Ein geplanter Verschleiß ist jedoch schwer nachweisbar. Marianne Wolff, Umweltreferentin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) verweist auf die Obsoleszenz-Studie des Umweltbundesamtes von 2015, wonach Geräte heute früher ersetzt werden als noch vor zehn Jahren. Allerdings konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Produktlebensdauer durch eingebaute Mängel gezielt verkürzt wird. „Vielmehr wird ein Zusammenspiel verschiedener Ursachen für die kürzer werdende Nutzungsdauer verantwortlich gemacht“, so Wolff. „Neben minderwertigen Materialien und Konstruktionsfehlern sind hier teure Reparaturen, technische Änderungen und ständig neue Modetrends zu nennen.“

Der VSB setzt sich für eine lange Gebrauchsdauer ein und fordert gesetzliche Vorgaben, um Hersteller zur Produktion langlebiger Produkte zu verpflichten. Auch Verbraucher können einiges tun, um vorzeitiges Wegwerfen zu vermeiden. Denn Produkte werden so gestaltet, dass sie so lange wie nötig aber nicht so lange wie möglich halten. Wichtig ist deshalb, hochwertige Produkte zu wählen und diese lange zu nutzen. Werden Güter nur selten benötigt, ist es günstiger, diese auszuleihen oder gemeinsam zu nutzen anstatt möglichst billig neu zu kaufen. Weitere Informationen erhalten Sie in den Beratungsstellen des VSB sowie unter www.verbraucherservice-bayern.de.