Presse
24.10.2025, VerbraucherService Bayern stellt Forderung an die Politik
Gewässer vor Medikamentenrückständen besser schützen
Arzneimittel enthalten stabile und hochaktive Wirkstoffe, die in verdünnter Form in Gewässer gelangen. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird der Gesamtverbrauch an Arzneimitteln in Zukunft stark zunehmen, so dass eine steigende Verunreinigung zu erwarten ist. Grundsätzlich darf ein benötigtes Medikament einem Menschen nicht vorenthalten werden, auch wenn es nachweislich negative Umweltauswirkungen hat. Auf der anderen Seite gilt es, Gewässer als Lebensraum und Trinkwasserressource zu schützen. Deshalb sollte die Entwicklung umweltverträglicher Wirkstoffe forciert werden. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) fordert eine Kennzeichnungspflicht umweltfreundlicher Arzneimittel durch den Hersteller sowie passgenaue Verpackungseinheiten zur Vermeidung von Medikamentenresten.
„Arzneimittelrückstände sind bereits heute flächendeckend in Flüssen und Seen, aber auch im Grundwasser und im Boden nachweisbar. Spuren finden sich sogar im Trinkwasser – allerdings in so geringer Menge, dass nach dem heutigen Stand der Forschung keine Gefahr für den Menschen besteht. Aus Sicht des VSB fehlen allerdings sowohl Langzeituntersuchungen als auch die Kenntnis von Wechselwirkungen verschiedener Stoffe“, so Maria Leidemann, Fachteamleitung Umwelt.
Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. fordert:
1. Kennzeichnungspflicht umweltfreundlicher Arzneimittel auf der Verpackung von Medikamenten durch den Hersteller.
2. Passgenaue Verpackungseinheiten zur Vermeidung von Medikamentenresten.
Den Antrag an die Politik verabschiedeten die Mitglieder des Landesvorstands sowie die Delegierten am 22. Oktober 2025 auf der Landesdelegiertenversammlung des VSB neben vier weiteren Anträgen aus den Bereichen Ernährung, Verbraucherrecht, Finanzen und Partnerschule. Die Forderungen an die Politik übergibt der Verbraucherverband an die jeweilig zuständigen Fachausschüsse im Landtag.
