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13.05.2016, Renditefalle Immobilienkauf

Lohnt sich die Investition als Geldanlage oder Altersvorsorge wirklich?

Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen im Euro-Raum auf ein historisch niedriges Niveau ge­senkt, wodurch Sparen unattraktiv geworden ist. Konservative Anleger fliehen mangels Anlagealterna­tiven zunehmend ins vermeintlich sichere „Betongold“ – alles was vier Wände hat, wird gekauft. Be­sonders gefragt sind vermietete Wohnungen – selbst von Anlegern ohne ausreichendes Eigenkapital. Die niedrigen Darlehenszinsen verführen zu kreditfinanzierten Immobilienkäufen  als Geldanlage oder Altersvorsorge. Ob sich diese Art von Investition wirklich lohnt, muss allerdings genau geprüft werden.

„Rechnen Sie die Nettorendite der Immobilieninvestition genau durch“ rät Wolfgang borcherts, Finanzbe­rater beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB). Je höher der Kaufpreis, desto geringer die Rendite. Stark gestiegene Immobilienpreise sowie die Mietpreisbremse lassen Mietrenditen erodie­ren. „Im Bundesgebiet liegt die durchschnittliche Bruttorendite für Mietobjekte bei ca. 3,5%. Dies gilt aber nicht für alle Regionen, sondern ist stark von Standortfaktoren abhängig“ erklärt der Finanzexper­te: „Zusätzlich sind weitere Kosten wie Erwerbsnebenkosten (min. 10% vom Kaufpreis), Instandhal­tungskosten und die Gebühren für die Hausverwaltung zu berücksichtigen. Darüber hinaus müssen Mieteinnahmen versteuert werden. Alles Faktoren, die die Rendite mindern“. Darlehenszinsen bei Fremdfinanzierung, Mietausfall, erforderliche Baumaßnahmen bei Sanierungsstau oder energiesen­kende Auflagen des Gesetzgebers verursachen zusätzliche Verluste.

Der VSB rät Verbrauchern, sich vor dem Kauf an einen Spezialisten zu wenden. Wichtig ist eine qua­lifizierte Analyse aller Aspekte der Immobilienanlage. Detaillierte Informationen zu Geldanlagepro­dukten erhalten Verbraucher in den Beratungsstellen des VSB.