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19.09.2022, Energieberatung des VerbraucherService Bayern erläutert Funktion und Nutzen

Neuer Trend: Solarstrom vom Balkon

Schon in den zurückliegenden Jahrzehnten waren private Haushalte die Treiber der Energiewende. Sie lieferten die Hälfte des regenerativen Stroms, lange bevor sich die Erkenntnis in der Politik durchsetzte, dass Photovoltaik und Windkraft die Hauptrolle in der Energieerzeugung zukommt. Beim Versuch, möglichst jedes Potenzial auszuschöpfen, fällt der Blick auf kleine Anlagen wie Stecker-PV-Geräte („Balkon-Kraftwerke“).

„Strom selbst erzeugen und verbrauchen liegt im Trend. Eine Alternative zur großen Solaranlage auf dem Dach sind Stecker-Solargeräte für Balkon oder Terrasse“, erklärt Peter Pospischil, Energieberater beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB). Diese wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um und sind damit Strom erzeugende Geräte für den Eigenbedarf. Für Miet- und Eigentumswohnungen bedarf es vor Anbringen an der Balkonbrüstung oder der Hauswand der Zustimmung von Vermieter oder Eigentümergemeinschaft. Auf dem Balkon ist das Aufstellen eines Moduls ohne Zustimmung möglich.

Der selbsterzeugte Strom fließt in die Steckdose und versorgt von dort Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine. „Achten Sie beim Kauf auf steckerfertige Geräte und auf die Einhaltung des Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie“, so Pospischil. „Melden Sie Stecker-Solargeräte bei der Bundesnetzagentur, dem örtlichen Netzbetreiber und der Hausverwaltung an“.

Ein typisches Stecker-Solar-Modul ist einen Meter mal 1,70 Meter groß, hat eine Leistung von rund 300 Watt, kostet mit Wechselrichter etwa 500 Euro und erzeugt je nach Standort 200 bis 300 Kilowattstunden Strom im Jahr. Wenn das Gerät weniger als 800 Watt leistet und die Netzrückspeisung geringer als vier Prozent des Jahresstrombezugs ausfällt, ist jeder Zähler geeignet. Bei einer höheren Netzrückspeisung ist ein Zähler mit Rücklaufsperre nötig.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VSB hilft bei allen Fragen zum Thema Strom aus erneuerbaren Energien. Sie ist je nach Angebot kostenfrei oder kostenpflich­tig (30 Euro). Die Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Termin­vereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Die Bundes­förderung für Energiebera­tung der Ver­braucherzentrale er­folgt durch das Bundesministe­rium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Neue Trends: Kleinwindanlagen und Solarstrom vom Balkon