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08.11.2022, Energieberatung des VerbraucherService Bayern gibt Tipps

Öfen und Kamine als Alternative in Krisenzeiten?

Hohe Energiepreise für Gas und Strom führen aktuell zu großen Sorgen. Erstmals seit Jahrzehnten steht auch die Versorgungssicherheit zur Debatte. Zahlreiche Haushalte sehen einen Ausweg: Mit Öfen und offenen Kaminen können sie zumindest einen warmen Raum beheizen. Doch was bedeutet es für die CO2- und Feinstaubbelastung, wenn diese Feuerstätten nun regelmäßig zum Einsatz kommen? Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) gibt Hinweise.

„Öfen produzieren große Mengen an Ruß und Feinstaub. Sie sind vielerorts problematischer als der Straßenverkehr. Wer sie betreibt, sollte das möglichst umweltschonend tun“, rät Bernd Brendel, Energieberater beim VSB:

  • Jede Feuerstätte ist von einem Profi des Schornsteinfegerhandwerks abzunehmen. Bei einigen Zehntausend Öfen ist dies bislang nicht geschehen. Das bedeutet ein erhöhtes Risiko für Brände und Rauchgasvergiftungen. Prüfung dringend nachholen.
  • In den Ofen kommt nur gut getrocknetes Stückholz. Zeitungen gehören ins Altpapier und Joghurtbecher in den Gelben Sack, alte Fensterrahmen und Spanplatten auf Deponien.
  • Frisch produzierte Holzscheite sind an gut belüfteten Orten mindestens ein Jahr, besser zwei, zu trocken, bevor sie reif für den Ofen sind. Vorher brennen sie schlechter und erzeugen weniger nutzbare Wärme.
  • Wer einen Ofen nutzt, sollte diesen richtig anfeuern. Dazu gehört: Sorgfältig geschichtetes Holz, kleinere Scheit-Querschnitte für schnelles Anbrennen, Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle, möglichst ungestörter Abbrand, kein Nachlegen von Scheiten.
  • Für einen neuen Ofen lohnt sich ein Modell, das die Kriterien des Umweltlabels „Blauer Engel“ erfüllt. Es ist zwar teurer, dafür unter anderem mit Staub- und Feinstaubfilter.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VSB hilft, die richtigen Entscheidungen beim Einsatz von Holz zu treffen. Sie ist je nach Angebot kostenfrei oder kostenpflich­tig (30 Euro). Die Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Termin­vereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Die Bundes­förderung für Energiebera­tung der Ver­braucherzentrale er­folgt durch das Bundesministe­rium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Öfen und Kamine umweltschonend betreiben