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01.08.2016, Sand – knapper Rohstoff unserer Zeit

Raubbau mit gravierenden Folgen

Sand ist nach Luft und Wasser die am meisten genutzte Ressource unseres Planeten. Er steckt in Computerchips, Kunststoffen, Kosmetik und Glas, wird zur Textilherstellung und in der Baubranche verwendet. Insgesamt gibt es mehr als 200 Nutzungsbereiche für diesen Rohstoff. Der kontinuierliche Abbau bleibt jedoch nicht folgenlos.

Sand wurde vom Bundesverband Deutscher Geowissenschaftler zum Gestein des Jahres 2016 gekürt. Nicht zuletzt, um auf dieses vielseitig verwendbare Material aufmerksam zu machen. Nach Schätzungen der UN Umweltbehörde UNEP betrug die globale Abbaumenge für Sand und Kies allein für die Betonherstellung im Jahr 2012 zwischen 25,9 und 29,6 Milliarden Tonnen. Beton besteht nämlich zu zwei Dritteln aus Sand.  Diese Menge würde ausreichen, eine 27 m hohe und 27 m breite Betonmauer um den Äquator zu bauen.

Der anhaltende Bauboom aufstrebender Länder wie China und die ideale Struktur von Meeressand bedingen einen Raubbau der Ressource Sand an Stränden und dem Meeresboden mit gravierenden ökologischen und sozialen Folgen. Illegaler Abbau lässt Strände verschwinden und treibt heimische Fischer und den Tourismus in den Ruin.

Neben Sandrecycling spielt auch beim Rohstoff Sand die Einsparung eine wichtige Rolle.

„Für einen Kilometer Autobahn werden bis zu 300 000 t. Sand verbaut“ erklärt Marianne Wolff, Umweltreferentin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB). „Wenn Sie zum Beispiel Ihr Auto häufiger in der Garage lassen, tragen Sie zur Reduzierung sandintensiver Sanierungen und Straßenneubauten bei.“ Weitere Tipps und Informationen erhalten Sie in den Beratungsstellen des VSB sowie unter www.verbraucherservice-bayern.de.