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13.03.2025, Sinnvolle Kombination oder unwirtschaftliche Investition?

Solarstrom für Wärmepumpen

Haushalte können unabhängiger vom Stromversorger werden und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen, indem sie Solarstrom für Wärmepumpen nutzen. Die Werbung verspricht sogar Autarkie mit Wärmepumpe, Photovoltaikanlage (PV-Anlage) und Batteriespeicher. Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) klärt auf und gibt Tipps.

In Einfamilienhäusern kann eine PV-Anlage ohne Batteriespeicher etwa 20 bis 30 Prozent des Jahresstrombedarfs für Haushalts- und Wärmepumpenstrom erzeugen. Mit einem Batteriespeicher lässt sich die Eigenversorgung auf 40 Prozent erhöhen. Um diese Investitionen auch wirtschaftlich interessant zu machen, ist es wichtig, die Komponenten in der passenden Größe zu wählen.

Gut für die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage ist neben einem niedrigen Anschaffungspreis auch ein möglichst hoher Anteil des Solarstroms, den der Haushalt selbst verbraucht. Betreiben Verbraucher*innen zusätzlich eine Wärmepumpe mit Solarstrom, steigt der Eigenverbrauchsanteil und damit die Wirtschaftlichkeit. Da die Sonne nur tagsüber scheint, während Strom auch nachts verbraucht wird, lässt sich der Eigenverbrauchsanteil mit einem Batteriespeicher erhöhen.

Dass PV-Anlagen im Sommer den meisten Strom produzieren, während der Wärmebedarf im Winter am höchsten ist, löst auch ein Batteriespeicher nicht. Er ist dafür geeignet, Solarstrom vom Tag für den Bedarf am Abend und in der Nacht zu speichern, nicht aber über mehrere Tage oder Wochen. Der Batteriespeicher liefert also nur in den Nächten einen nennenswerten Anteil Strom für die Wärmepumpe, vor denen tagsüber die Sonne geschienen hat.

Tipps für PV-Anlage mit Wärmepumpe

  • Heizwärmebedarf senken: Je weniger Energie Verbraucher*innen für das Heizen verbrauchen, desto höher ist der Anteil, den die PV-Anlage abdecken kann. Eine energetische Sanierung trägt dazu bei, den Heizenergieverbrauch deutlich zu senken und die Anhängigkeit vom Netzstrom zu verringern.
  • Gute Abstimmung: Energiemanagement-Systeme ermöglichen es, den Stromverbrauch an die Stromerzeugung anzupassen. Stromverbraucher werden priorisiert, so dass der Solarstrom erst dann an die Wärmepumpe oder den Batteriespeicher geliefert wird, wenn der Strombedarf im Haushalt gedeckt ist.
  • Kluge Strategien: Mittels SG-Ready-Schnittstelle lassen sich die Temperaturen des Warmwasserspeichers oder eines Pufferspeichers anheben, sobald ein Überschuss an PV-Strom vorhanden ist. Der Überschussstrom wird dann nicht ins Netz eingespeist und kann im Haushalt genutzt werden.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService
Bayern hilft bei Fragen zur richtigen Dimensionierung von Wärmepumpen, PV-Anlagen oder Energiespeichern. Sie ist je nach Angebot kostenfrei oder kostenpflich­tig (40 Euro). Die Energie-Fachleute beraten anbieter­unabhängig und individuell. Termin­vereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Die Bundes­förderung für Energie­bera­tung der Ver­braucherzentrale er­folgt durch das Bundesministe­rium für Wirtschaft und Klimaschutz.

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