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18.08.2015, Pressemeldung

VerbraucherService Bayern fordert Korrekturen - Lohnt sich die Riester-Rente überhaupt noch?

Ob und für wen sich die Riester-Rente lohnt, darüber lässt sich trefflich streiten. In den letzten Tagen veröffentlichten sowohl das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) als auch die Deutsche Rentenversicherung sehr gegensätzlichen Aussagen zur Rentabilität der Riester-Verträge. Der VerbraucherService Bayern im KDFB (VSB) fordert weitreichende Korrekturen, damit sich diese Art der privaten Altersvorsorge für den Verbraucher auch weiterhin rechnet.

„Je nachdem, ob man die Rendite in der Anspar- oder der Rentenphase betrachtet, kann man zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen“, bestätigt Susanne Gelbmann, Altersvorsorgeberaterin beim VSB in Ingolstadt. Hohe Zulagen für Familien und satte Steuervorteile bei Gutverdienern sind die Pluspunkte der Riester-Rente in der Ansparphase. In der Rentenphase kommt die Ernüchterung, da die stetig steigende Lebenserwartung sowie die dauerhaft niedrigen Zinsen die Renditen aus dem Kapitalstock reduzieren. Die monatlichen Rentenzahlungen sind zudem in voller Höhe steuerpflichtig. 

Der VSB sieht die staatlich geförderte Riester-Rente grundsätzlich als einen sinnvollen Baustein zur privaten Altersvorsorge, fordert aber weitreichende Korrekturen: „Die Riester-Förderbedingungen müssen vereinfacht und die exorbitant hohen Abschluss- und Verwaltungskosten streng gedeckelt werden“, fordern die Experten des Verbraucherverbandes. „Weiterhin soll die Anrechnung der Riester-Rente auf die Grundsicherung unterbleiben, damit auch Geringverdiener einen Anreiz zum Altersvorsorgesparen erhalten. Die Höhe der staatlichen Förderung muss nach der Einführung im Jahr 2002 nun angepasst und aufgestockt werden.“