Presse

24.04.2023, Bezahldienstleister beim Online-Shopping

Vor- und Nachteile von Klarna, Paypal & Co.

Kaum ein Online-Shop kommt ohne die Einbindung von Bezahldienstleistern wie Klarna, Paypal & Co. aus. Was für die Händler praktisch ist, erscheint auch für die Kunden einfach und bequem. Es gibt eine Vielzahl von Anbietern, die sich zum einen in der Art und Weise unterscheiden, wie sie Zahlungen abwickeln, zum anderen aber auch durch Zusatzleistungen, die über den eigentlichen Bezahlvorgang hinausgehen. Obwohl die Bezahldienstleister eine effiziente Zahlungsabwicklung gewährleisten, gibt es Risiken für Verbraucher*innen.

Händler profitieren häufig von einer Vorfinanzierung durch den Bezahldienstleister und anschließender Übernahme des Mahn- und Inkassowesens. Verbraucher*innen, die ihre Rechte nicht kennen, laufen Gefahr, bei unklaren und undurchsichtigen Regelungen wie beim Käuferschutz oder im Falle aggressiver Mahnschreiben, auf die Geltendmachung Ihnen zustehender Ansprüche zu verzichten oder Zahlungen vorzunehmen, die sie eigentlich nicht schulden. In aller Regel ersetzt der angebotene Käuferschutz gesetzlich garantierte Käuferrechte nicht, was sich vor allem beim Shopping im Nicht-EU Ausland bemerkbar macht.

Darüber hinaus geben Verbraucher*innen bei der Verwendung von Bezahldienstleistern die Kontrolle über ihre finanziellen Daten ein Stück weit aus der Hand. Wer eine Vielzahl von Online-Käufen über denselben Bezahldienstleister abwickelt, schafft so ein zentral beim Bezahldienstleister angelegtes, digitales Profil von sich selbst. Während ein Online-Händler nur die Daten der bei ihm getätigten Einkäufe hat und bei der klassischen Banküberweisung die eigene Bank nur den Zahlbetrag, nicht aber Kenntnis von dem gesamten Warenkorbinhalt erlangt, sammeln Bezahldienstleister hier einen deutlich umfassenderen Datenschatz an und werten diesen aus.

„Verbraucher*innen sollten gerade bei Zusatzleistungen von Bezahldienstleistern prüfen, was diese tatsächlich umfassen und was nicht“, so Jochen Weisser, Jurist beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB). „Beim Mahn und- Inkassowesen müssen Betroffene sich auch nicht alles gefallen lassen. Wenn eine Zahlungsaufforderung nicht berechtigt ist, sollten sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. In Zweifelsfällen können Verbraucherverbände wie der VerbraucherService Bayern und Rechtsanwaltskanzleien unterstützen und entsprechende Schreiben prüfen.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Vorteile und Risiken von Klarna, Paypal & Co.