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04.04.2023, VerbraucherService Bayern nimmt personalisierte Ernährung unter die Lupe

Warum Gen-Diäten mit Vorsicht zu genießen sind

Auf den ersten Blick klingt das Versprechen plausibel und wissenschaftlich: Mit personalisierten Ernährungsempfehlungen, die auf Genanalysen basieren, lassen sich bestimmte Krankheiten und Gewichtsprobleme vermeiden. Aber stimmt das auch? Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) klärt auf.

Der Ansatz einer personalisierten Ernährung bei bestimmten Krankheitsbildern und Gewichtsproblemen ist nicht neu. Fachleute aus Medizin oder Ernährungsberatung erstellen eine Bestandsaufnahme anhand von detaillierten Protokollen über Essgewohnheiten, Lebensumstände, Aktivitätsniveau, Laborwerte und Krankheitsbild. Innerhalb einer qualifizierten Beratung wird aus allen Faktoren ein ganzheitliches Bild erstellt und ein persönlicher Ernährungsplan entworfen.

In Zeiten der Digitalisierung häufen sich die Angebote, die auf Basis von Genanalysen personalisierte Ernährungsempfehlungen liefern sollen. Sie werben damit, dass sie über die DNA bestimmte Krankheits-, Stoffwechsel- oder Sporttypen bestimmen können, von welchen sich dann Ernährungsempfehlungen ableiten lassen. „Die Anbieter appellieren sehr geschickt an Verbraucher*innen mit einem scheinbar wissenschaftlichen Versprechen, das es aber tatsächlich nicht gibt, nämlich die Wechselwirkung von Erbanlagen, Ernährung und bestimmten Erkrankungen bestimmen zu können“, erklärt Ellen Schmitt, Referentin im Bereich Ernährung beim VSB. „Für Gen-Diäten gibt es derzeit keine wissenschaftliche Grundlage. Wir raten Verbraucher*innen davon ab, Geld für kommerzielle Angebote dieser Art auszugeben. Sinnvoller ist es, stattdessen die Ernährungsberatung der Krankenkassen oder persönliche Ernährungsberater*innen aufzusuchen“, so die Expertin.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Personalisierte Ernährung unter der Lupe