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15.03.2022, VerbraucherService Bayern warnt vor Ressourcenverschwendung

Wasserbelastung durch Fast Fashion

Ständig neue Modetrends zu erschwinglichen Preisen überschwemmen den Markt. Sowohl die Produktion, als auch die Entsorgung der kurzlebigen Kleidungsstücke hat gravierende Auswirkungen auf die weltweiten Wasservorkommen. Anlässlich des diesjährigen Weltwassertags am 22. März 2022 rät der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) zum wasserschonenden Umgang mit Kleidung.

„Rund 2500 Liter Wasser stecken in einem T-Shirt aus Baumwolle“, so Marianne Wolff, Umweltreferentin beim VSB. „Zum einen benötigt die Pflanze enorme Wassermengen und wird oft künstlich bewässert, zum anderen belastet der massive Pestizideinsatz im konventionellen Anbau die lokalen Wasserressourcen“. Auch die Weiterverarbeitung ist problematisch: Das Färben und Veredeln von Textilien sind für 20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung verantwortlich (Europäisches Parlament).  

Hinzu kommt die Wäschepflege: Das Waschen erfordert den Einsatz von Waschmitteln, Wasser und Energie. Bei synthetischen Fasern wie Polyester gelangen dabei feinste Mikrofasern ins Abwasser. Wolff betont: „Wer nachhaltig wäscht, spart Geld, entlastet die Umwelt und erhält den Wert der Kleidung“. Denn eine lange Tragedauer ist entscheidend für die Umweltbilanz.

Ist Kleidung nicht mehr tragbar, bleibt nur noch die Entsorgung. Während Baumwollstoffe beispielsweise zur Herstellung von Putzlappen Verwendung finden, sind die vorherrschenden Chemiefasern und Mischgewebe nicht fürs Recycling geeignet. Laut BMUV landen 80 Prozent der weltweit anfallenden Altkleider in der Verbrennung oder auf Deponien. Die Entsorgung von Altkleidern, wie zum Beispiel in der Atacama-Wüste, führt vor Ort erneut zur Freisetzung von Schadstoffen und Mikrofasern.

Billig produziert, weit gereist, kaum getragen und am Ende nicht recycelt – so sieht der Lebensweg zahlreicher Kleidungsstücke aus. „Wer seine Kleidung bewusst auswählt, schonend wäscht, lange selbst trägt oder weitergibt, verbessert damit deutlich die Wasserbilanz“, so Wolff.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: „Schluss mit Fast Fashion! Fußabdruck von Kleidung verkleinern