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07.12.2023, VerbraucherService Bayern gibt Tipps

Zum Jahreswechsel Geldanlage auf den Prüfstand stellen

Wenn es ums Geldanlegen geht, sind Verbraucher*innen häufig verunsichert und lassen ihr Erspartes gerne auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Doch die Rendite sollte zumindest über der Inflation liegen, damit es zu keinem Minusgeschäft kommt. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) hat Tipps für die private Geldanlage zusammengestellt, die Verbraucher*innen vor unliebsamen Überraschungen schützen.

1. Minimalziel: Werterhalt

Geld für größere Wünsche oder Notfälle zurückzulegen ist immer eine gute Idee. Bei allem Sicherheitsbedürfnis ist dennoch das Minimalziel einer Geldanlage der Werterhalt. Das bedeutet, dass die Nachsteuerrendite aller Anlagen möglichst die Inflationsrate schlägt.

2. Jederzeit verfügbar: Eiserne Reserve

Um für die Unwägbarkeiten des Lebens gewappnet zu sein, benötigen Verbraucher*innen eine flexible Reserve. Dazu eignen sich besonders Tages- oder Geldmarktkonten, die täglich verfügbar sind. Der Betrag sollte den Umfang von zwei bis drei Nettomonatsgehältern nicht übersteigen.

3. Anlagen auf verschiedene Anlageklassen und Märkte splitten

Auch wenn es scheinbar unzählige, verschiedene Anlageprodukte auf dem Markt zu geben scheint, so lassen sich diese doch in wenige tatsächliche Anlageklassen unterscheiden: Den Rentenmarkt, den Aktienmarkt, den Immobilienmarkt sowie Edelmetalle und Rohstoffe. Sinnvoll ist es, die eigenen Anlagen auf verschiedene Anlagenklassen und Märkte aufzuteilen.

4. Je höher die Rendite, desto höher das Risiko

Gerade in Zeiten hoher Inflationsraten ist es wichtig, dass die Gesamtrendite von allen Anlagen auch entsprechend hoch ist. Dennoch ist bei der Wahl des Anlageprodukts immer eine gewisse Vorsicht geboten. Je höher ein Renditeversprechen ist, umso höher ist auch das mit der Anlage verbundene Risiko.

5. Staatliche Förderungen helfen beim Kapitalaufbau   

Um vor allen Dingen junge Menschen auch an gezieltes Sparen und Kapitalaufbau heranzuführen, gibt es von staatlicher Seite verschiedene Programme, die den Einstieg ins Sparen lukrativ machen. Zu nennen sind hier Vermögenswirksamen Leistungen sowie im Rahmen der Wohnbauförderung Bausparverträge, die im mittelfristigen Bereich durchaus interessant sein können.  

6. Kosten im Auge behalten

Zahlreiche Anlageprodukte sind mit Kosten verbunden. Zum einen Abschlusskosten in Form von Gebühren, Ausgabeaufschlägen oder Honoraren. Zum anderen regelmäßige Kosten einer Anlage, wie Kontoführungsgebühren, Depotgebühren oder Verwaltungskosten. Wichtig ist, was am Ende für die Verbraucher*innen übrigbleibt. Es lohnt sich, alle Anlagen am Ende des Jahres auf den Prüfstand zu stellen. Fressen die Kosten Ihre Rendite auf, denken Sie über einen Strategie- oder Anbieterwechsel nach.

7. Regelmäßiges Sparen lohnt sich

Speziell, wenn Verbraucher*innen in schwankende Märkte investieren, ist es von Vorteil, regelmäßig in gleichbleibende Sparraten zu investieren. Ein weiterer Vorteil von regelmäßigen Sparraten ist der eintretende psychologischer Gewöhnungseffekt. Abzüge von Ihrem Konto, die von vorneherein so geplant und erwartet sind, werden nicht anderweitig ausgegeben.  

8. Nutzen Sie nur Produkte, die Sie verstehen

Egal wie ansprechend gestaltet der Hochglanzprospekt ist, das Wichtigste ist es, darauf zu achten, dass Sie die Informationen verstehen. Seriöse Unternehmen sind dazu verpflichtet, sowohl den Beratungsprozess dokumentieren, als auch vor Abschluss ein Produktinformationsblatt oder die Wesentlichen Anlageinformationen auszuhändigen.

9. Laufen Sie nicht jedem Trend hinterher

Wie in der Mode, so unterliegen auch Geldanlagen gewissen Trends. Als Kleinanleger hier tatsächlich den optimalen Zeitpunkt zu erwischen, um auf einen Zug aufzuspringen, ist nahezu unmöglich. Sich offensichtlich anhaltenden Trends zu verschließen kann allerdings genauso fatal sein. Lassen Sie sich bei Unklarheiten am besten neutral beraten.

10. Strategie definieren, dabeibleiben und regelmäßig prüfen

Bevor Verbraucher*innen sich für ein Anlageprodukt entscheiden, stellen Sie sich folgende Fragen: Welche Risiken sind Sie bereit zu tragen? Wann wollen Sie wieder über Ihr Kapital verfügen? In welchen Anlageklassen wollen Sie wieviel investieren? Haben sie sich für eine Strategie entschieden, dann lohnt es sich, diese beizubehalten. Schwankungen sind in allen Anlageklassen vollkommen normal. Lassen Sie sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Solange Sie Anlagen nicht vorschnell kündigen oder verkaufen, können sich die Werte oder Kurse auch wieder erholen.

„Eine gute Anlagestrategie besteht aus verschiedenen Bausteinen und sollte nach Abzug von Kosten und Steuern immer eine höhere Rendite als die Inflationsrate erwirtschaften. Nur so vermehrt sich der Wert des Geldes“, erklärt Markus Latta, Fachteamleiter für Finanzdienstleistungen beim VSB.

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