Energie

13.12.2021

Advent, Advent, der Zähler rennt: Energie beim Streamen sparen

In der Advents- und Weihnachtszeit verbringen wir gern viel Zeit zuhause im Kreis der Familie. Längst gehören Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime & Co. zum weihnachtlichen Standardprogramm, um die neuesten Serien, Filme und Musik genießen zu können. Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern erklärt, wie Sie beim CO2-intensiven Streamen Energie einsparen.

Advent, Advent, der Zähler rennt: Energie beim Streamen sparenFoto: © scanrail - stock.adobe.com

Um Audio- und Videoinhalte zu speichern und zur Verfügung zu stellen, sind riesige Serverfarmen notwendig. Der Betrieb dieser Farmen und der tagtägliche millionenfache Zugriff auf deren Inhalte durch unzählige Personen, verbraucht viel Energie und schadet der CO2-Bilanz. Das Streamen eines Films von einer Stunde entspricht in etwa der Emission eines Kleinwagens bei einem Kilometer Autofahrt.

Digitaler Fußabdruck wächst mit jedem Klick

Ob bei der Nutzung sozialer Netzwerke und installierter Apps, Webseiten oder E-Maildiensten. Das Video-Streamen, also die Übertragung von Bewegtbildern, ist besonders energieintensiv. Laut einer Studie des „Think Tank Shift Project“ sorgt Video-Streamen für mindestens ein Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Allein im Jahr 2018 waren es über 300 Millionen Tonnen, das entspricht in etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß Spaniens.

In Deutschland sind schätzungsweise mehr als drei Viertel aller übertragenen Daten Videos. Wie viel Treibhausgase damit genau verursacht werden, ist kaum zu ermitteln. Aber: Videos, die wir über mobiles Internet ohne vorherigen Download in hoher Qualität streamen, benötigen am meisten Energie: Bei einem 3,5-stündigen Videostream jeden Tag in hoher Qualität entstehen 65 Kilogramm CO2 pro Jahr. 250 Gigabyte gespeicherte Dateien in einer Online-Cloud, zum Beispiel als Backup einer Festplatte, verursachen 31 Kilogramm CO2-Äquivalente.

Digitalen Fußabdruck beim Streamen reduzieren

  • Streamen Sie Musik nicht jedes Mal neu, sondern laden sie diese einmalig herunter und speichern sie sie lokal.
  • Schalten Sie die Autoplay-Funktion aus. Dann werden nur die Videos heruntergeladen, die Sie auch wirklich sehen wollen.
  • Das Herunterladen von Audiodateien verbraucht nur einen Bruchteil des Datenvolumens wie es Filme verbrauchen. Nutzen Sie zum Musikhören daher besser Musikstreaming-Dienste.
  • Nutzen Sie zur Datenübertragung Ihr LAN-Netzwerk. Wer sein drahtloses WLAN-Netzwerk oder noch besser per LAN-Kabel auf die jeweilige Streaming-Plattform zugreift, ist umweltfreundlicher unterwegs als mit einer Internetverbindung über den Mobilfunk.
  • Achten Sie beim Video-Streamen auf die passende Bild-Qualität: Wer die Auflösung etwas senkt, zum Beispiel auf 720p oder 480p, statt in voller HD-Auflösung zu schauen, verbraucht weniger Energie. Eine Anleitung zum Ändern der Auflösung finden Sie auf der Website Ihres Streaming-Anbieters.
  • Nutzen Sie Ihre Geräte so lange wie möglich. Bevorzugen Sie beim notwendigen Neukauf von Unterhaltungselektronik energieeffiziente Geräte. Das EU-Energielabel, der Blaue Engel oder „TCO Certified“ bieten hier Orientierung.
  • Grundsätzlich gilt: Endgeräte mit großen Bildschirmen verbrauchen mehr Strom als kleine und generell sollten Tabs und Fenster im Web Browser geschlossen werden, wenn sie gerade nicht gebraucht werden.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei allen Fragen zu energieeffizienten Geräten und Stromsparen. Sie findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt, und ist je nach Beratungsangebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Persönliche Beratungen finden derzeit und im Rahmen geltender Vorschriften nur eingeschränkt statt. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Mehr Infos un­ter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.