Energie

04.07.2023

Dämmung als wirksamer Hitzeschutz

Monatelang wird der Sommer mit seinen warmen Tagen und lauen Nächten sehnlichst erwartet. Doch ist er dann da, ächzen viele Menschen unter der Hitze, vor allem wenn die Wohnung richtig aufgeheizt ist und die Temperaturen auch nachts nicht auf ein erträgliches Niveau sinken. Neben kurzzeitig helfenden Hitzeschutz-Klassikern ist eine wirksame Dämmung doppelt hilfreich: Im Sommer hält sie die Hitze draußen und im Winter die Wärme im Haus. Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern gibt Tipps, worauf beim Hitzeschutz zu achten ist.

Dämmung Haus Wohnung Hitzeschutz Temperaturen senken© jozsitoeroe - stock.adobe.com
Hitze in der Wohnung

Hitzeschutz-Klassiker im Sommer – vier Tipps für kühle Wohnräume

Die Abkühlung einer einmal aufgeheizten Wohnung ist mühsam und teuer. Das Geheimnis ist, die Hitze gar nicht erst hereinzulassen. Mit diesen Tipps bleibt die Wohnung an heißen Tagen angenehm kühl:

  • An sehr heißen Tagen vorrangig in den kühleren Nachtstunden oder früh am Morgen ausgiebig lüften. Tagsüber den Luftwechsel auf das Notwendigste beschränken.
  • Natürlichen Schatten durch Bäume, Sträucher oder begrünte Fassaden schaffen.
  • Das Aufwärmen der Räume durch Fenster lässt sich am besten durch einen außenliegenden Hitzeschutz verhindern: Außen angebrachte Jalousien, Roll- und Klappläden tagsüber schließen. Bei innen montierten Jalousien auf eine helle oder mit Metall beschichtete Außenfläche achten; sie sind jedoch deutlich weniger wirksam. Für dauerbestrahlte Südfenster möglichst spezielles Sonnenschutzglas wählen. Auch Dachvorsprünge, überstehende Vor- oder Terrassendächer mindern den Hitzeeintrag.
  • Klimageräte sind eine weniger effiziente Lösung. Im Dauerbetrieb kann das teuer werden: In einem Sommer fallen schnell mehrere hundert Euro Stromkosten an. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte sich möglichst für ein von einer Fachfirma fest eingebautes Splitgerät entscheiden. Mobile Monogeräte sind weniger effizient, denn sie verbrauchen für die gleiche Kühlleistung wesentlich mehr Strom. Alternativ bringen auch Ventilatoren eine kleine Abkühlung.

Sinnvolle Wärmedämmung für Sommer und Winter

Wer sein Haus schon während des Sommers warm einpackt, profitiert im Winter von geringerem Heizbedarf und niedrigeren Heizkosten sowie im Sommer vom Hitzeschutz. Denn bei einem ungedämmten Einfamilienhaus entweicht mehr als die Hälfte der Wärme über Keller, Außenwände und Dach.

Bevor Verbraucher*innen mit Maßnahmen starten, gilt es, zunächst die Schwachstellen am Haus aufzuspüren und festzulegen, welche Maßnahme in welcher Reihenfolge am wirtschaftlichsten ist.

  • Außenwand: Steht ein neuer Anstrich an, soll der Putz erneuert, das Dach neu eingedeckt oder ausgebaut werden, lohnt es sich, die Gelegenheit für eine Dämmung der Außenwand zu nutzen. Für einen effizienten Hitze- und Wärmeschutz ist die Dämmung der Außenwände wichtig: Mittels Fassadendämmung reduzieren Verbraucher*innen den winterlichen Wärmeverlust zum Beispiel um 80 bis 90 Prozent und sparen Heizkosten von bis zu 20 Prozent ein.
  • Fenstertausch: Auch im Zusammenspiel mit einem Fenstertausch ist die Wärmedämmung der Fassade der logische erste Schritt. Denn moderne Fenster mit sehr gutem Wärmeschutz sollten nicht in Wände eingebaut werden, die schlecht oder gar nicht gedämmt sind. Da die neuen Fenster im Allgemeinen dichter sind, verbleibt mehr Feuchtigkeit im Raum, kondensiert an der Wand und erhöht so das Schimmelrisiko.
  • Dach und Keller: Ist das Dachgeschoss unbeheizt, bietet sich statt der Dachdämmung die wesentlich einfachere Dämmung der obersten Geschossdecke an. Um die Kellerdecke, die oberste Geschossdecke, einen Spitzboden oder auch kleine Wärmebrücken wie Rollladenkästen oder Heizkörpernischen zu dämmen, braucht es nicht unbedingt eine Fachfirma. Handwerklich begabte Laien können diese Arbeiten oft selbst ausführen.

Beratung zum baulichen Wärme- und Hitzeschutz

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei Fragen zum baulichen Wärme- und Hitzeschutz. Sie findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt, und ist je nach Beratungsangebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Mehr Infos unter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.