Energie

20.04.2023

Heizkosten sparen – sinnvolle Tipps und Mythen

In Zeiten hoher Energiepreise haben Mythen und Halbwahrheiten rund um das Thema Heizkosten sparen Konjunktur. Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern erklärt, mit welchen Heizkörper-Einstellungen Verbraucher*innen tatsächlich Energie sparen können und welche Ansätze nicht zum gewünschten Ziel führen.

Heizkosten sparen – sinnvolle Tipps und Mythen© Andrey Popov - stock.adobe.com

Die Heizung beim Verlassen der Wohnung ausschalten?

Sollte beim Verlassen der Wohnung das Thermostatventil auf Null oder Sternchen gestellt werden? Der Gedanke dahinter: Energie und Heizkosten sparen, wenn niemand in der Wohnung ist. Aber existiert der Einspareffekt an Heizenergie beim stundenweisen Herunterdrehen der Heizung überhaupt?

Ja, das stimmt. Denn: Je länger niemand in der Wohnung ist, desto mehr Heizenergie kann eingespart werden. Wohn- und Schlafräume sollten allerdings nicht unter 16 Grad abkühlen. In Wohnungen mit schneller Abkühlung das Heizkörperthermostat auf Stufe zwei herunterstellen, so wird die Wärmeabgabe nicht vollständig unterbrochen.

In Eigenheimen besteht die Möglichkeit, zusätzlich zur Nachtabsenkung weitere Zeiten an der Heizungsanlage einzustellen, in denen sich die Wärmezufuhr verringert. Das ist bei regelmäßiger Abwesenheit sinnvoll. Allerdings sollte die Heizung rechtzeitig vor der Heimkehr wieder in den normalen Heizbetrieb zurückkehren. Andernfalls ist das Haus beim Heimkommen vielleicht noch kühl.

Mit nur einem Heizkörper alle Räume erwärmen?

Heizkörper sind normalerweise unterschiedlich für jeden Raum und dessen Wärmebedarf ausgelegt. So ist der Heizkörper im Wohnzimmer nicht dafür bemessen, angrenzende Räume wie Flur oder Küche mitzuheizen. Um Energie einzusparen ist die Versuchung dennoch groß, auf die Wärmeleistung einzelner Heizkörper zu verzichten und die übrigen mitheizen zu lassen. Energie sparen Sie damit aber nur dann, wenn dadurch die angrenzenden Räume nicht voll geheizt werden, also kühler bleiben.

Aber: Sind die Temperaturunterschiede zwischen den Räumen innerhalb der Wohnung zu hoch, führt dies unter Umständen zu Problemen. Denn die Luftfeuchtigkeit der wärmeren Räume kann in den kühleren Bereichen zu Schimmelbildung führen, wenn sie sich dort an kalten Außenflächen niederschlägt.

Daher empfiehlt es sich, Türen zwischen den Wohnräumen mit unterschiedlichen Temperaturen zu schließen. Damit vermeiden Sie, dass warme und feuchte Luft in die kühleren Räume gelangt.

Werden Räume bei voll aufgedrehter Heizung schneller warm?

Ein auf Stufe drei gestelltes Thermostat heizt genauso schnell wie auf Stufe fünf. Die Stufen auf der Skala des Thermostats geben keine Geschwindigkeit an, sondern stehen für eine Raumtemperatur, die mit dieser Stufe erreicht wird. So steht bei vielen Thermostaten die Stufe drei für eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius. Sobald die eingestellte Raumtemperatur erreicht ist, unterbricht das Ventil die Wärmezufuhr, und beginnt damit erst wieder, wenn die Raumtemperatur sinkt. Der VerbraucherService Bayern empfiehlt, Thermostate nicht höher als auf Stufe drei zu stellen. Wer bei Auswahl der Stufe bedacht vorgeht, spart nicht nur Geld, sondern auch den zweiten Gang zur Heizung, um das Ventil wieder runterzudrehen.

Beratung zum Energiesparen

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei Fragen zum Heizen oder weiteren Energiesparmythen. Sie findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt, und ist je nach Beratungsangebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Mehr Infos unter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.