Energie

03.03.2022

Nachhaltig und kostensparend im Homeoffice

Der steigende Energieverbrauch im Homeoffice verbunden mit den mancherorts explodierenden Energiepreisen bereitet Verbraucher*innen einen trüben Jahreswechsel. Bis die Politik Antworten auf überteuerte Energiepreise gefunden hat, heißt es Ruhe bewahren, voreilige Anbieterwechsel vermeiden und auf den eigenen Energieverbrauch zu achten – auch im Sinne der Nachhaltigkeit.

Nachhaltig und kostensparend im HomeofficeFoto: © Christopher Klein - stock.adobe.com

Den Arbeitsplatz nach Hause zu verlegen, bringt einige Vorteile mit sich: Das Pendeln entfällt, was wiederum Zeit, Stress und Kosten spart und für mehr Flexibilität sorgt. Mit der ersten Nebenkostenabrechnung nach vielen Monaten Homeoffice und der Beschulung in den eigenen vier Wänden bemerkten viele Haushalte, dass der Energieverbrauch deutlich gestiegen ist. Schätzungen zu Folge steigt der Stromverbrauch durch den regelmäßigen Betrieb von Laptop, Monitor, Schreibtischlampe, Wasserkocher oder Kaffeemaschine und die Nutzung des Elektroherds oder der Mikrowelle um etwa fünf Prozent. Die konkreten Mehrkosten sind von Fall zu Fall unterschiedlich und beziffern sich auf 30 Cent bis einen Euro pro Tag. Wird der Heizenergiebedarf hinzugezogen, entstehen schnell Mehrkosten von bis zu 250 Euro pro Jahr.

Preischaos auf dem Energiemarkt

Durch zum Teil deutlich gestiegene Energiepreise spitzt sich die Situation seit Monaten zu und bleibt undurchsichtig: Besonders Kunden, die ihren Energieanbieter gewechselt haben, sind von der rasanten Preisentwicklung betroffen. Attraktive Billiganbieter stellen die Strom- oder Gaslieferung ein oder erhöhen die Preise extrem. Einige Grundversorger reagieren mit unterschiedlichen Tarifen und bieten Neukunden Strom und Gas zu deutlich höheren Preisen an als ihren Bestandskunden.

Warum ist Strom so teuer?

Ein Preistreiber ist die hohe Nachfrage. So vervierfachte sich der Strompreis im Großhandel innerhalb des vergangenen Jahres. Zudem wurde der Strom durch die Netzentgelte und Treibhausgasemissionen teurer.

Nachhaltiges Handeln senkt die Kosten

Die hohen Energiepreise sind häufig nicht mit dem Energiesparpotenzial der einzelnen Haushalte auszugleichen. Trotzdem ist es hilfreich, auch im Sinne der Nachhaltigkeit, die eigenen Stromfresser im Haushalt zu identifizieren und sie dementsprechend bewusst einzusetzen. Schalten Sie Geräte, die Sie gerade nicht benötigen, komplett ab. Auch im Standby-Modus verbrauchen sie Strom. Zwanzig Grad Raumtemperatur gelten als angenehm. Da langes Stillsitzen aber schnell ein Gefühl des Fröstelns aufkommen lässt, sind die Thermostate in vielen Haushalten höher eingestellt. Hier und da ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder eine warme Tasse Tee vertreiben das Gefühl des Fröstelns nachhaltiger als der Dreh am Thermostat. Jedes Grad weniger lässt den Heizenergieverbrauch um sechs Prozent sinken.

Für die langfristige energetische Optimierung des eigenen Zuhauses ist auf einen möglichst niedrigen Heizenergieverbrauch durch optimale Dämmung zu achten. Zudem explodieren nicht alle Energiepreise. Preise für Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzpellets und Hackschnitzel sind nicht durch die CO2-Preise gestiegen und verändern sich insgesamt erheblich langsamer als bei Erdgas und Heizöl.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei allen Fragen zum Energiesparen. Sie findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt, und ist je nach Beratungsangebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Persönliche Beratungen finden derzeit und im Rahmen geltender Vorschriften nur eingeschränkt statt. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Mehr Infos un­ter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.