Energie

28.11.2022

Schimmel ade: Hausdämmung mit Köpfchen

Zahlreiche Mythen ranken sich um die Wärmedämmung. Einer, der sich besonders hartnäckig hält: Dämmung befördere Schimmel. Dabei sind gut gedämmte Häuser tatsächlich seltener von Schimmel befallen. Gibt es Probleme, liegt das eher an unzureichender Ausführung oder nicht angepasstem Lüftungsverhalten. Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern gibt Tipps.

Schimmel ade: Hausdämmung mit Köpfchen© Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Sowohl für den Winter als auch für den Sommer erweist sich eine gute Wärmedämmung als hilfreich. Wenn eisige Kälte oder drückende Hitze bis in die Wohnräume vordringen, kostet es in der Regel Anstrengung und Geld, die Temperaturen auf Wohlfühl-Niveau zurückzubringen.

Durch Dämmung Heizkosten sparen und Schimmel vermeiden

Eine der besten Methoden Heizkosten zu sparen sowie Schimmel zu vermeiden, ist eine wirkungsvolle Dämmung, die alle Gebäudeelemente eines Hauses miteinbezieht und Art sowie Stärke des Dämmstoffs berücksichtigt. Damit an Gebäudestellen nicht ungewollt Wärme austritt (Wärmebrücken) ist eine fachgerechte Montage unerlässlich.

Der Befall von Schimmel wird bisweilen mit der Dämmung eines Hauses in Verbindung gebracht. Tatsächlich verringert Wärmedämmung das Schimmelrisiko, denn dieser entsteht vorrangig, wenn feuchtwarme Luft auf kalte Bauteile trifft. Sind die Außenwände eines Hauses gedämmt, hat der Schimmel schlechte Chancen, weil sich die Temperatur auf der Oberfläche der Innenwand erhöht.

Lüftungsverhalten nach Dämmung anpassen

Ein weiterer Risikofaktor für Schimmel ist hohe Luftfeuchtigkeit. Tauschen Sie undichte Fenster beispielsweise im Rahmen einer Sanierung aus, gelangt durch die neuen Fenster weniger Luft von außen in das Haus. Das heißt: Das Haus lüftet durch die vormals undichten Fenster nicht mehr „von selbst“ und es verbleibt mehr feuchte Luft im Haus. Daher ist es wichtig, dass Sie nach einem Fenstertausch das Lüftungsverhalten anpassen.

Auch dieser Mythos hält sich hartnäckig: Wände müssen atmen. Doch Wände atmen nicht, weder gedämmte noch ungedämmte. Die Feuchtigkeit vom Kochen oder Duschen puffern gedämmte Wände genauso gut wie ungedämmte: Die Wandoberfläche nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie beim Lüften wieder ab.

Wichtig: Regelmäßiges Lüften ist mit und ohne Wärmedämmung unerlässlich.

Beratung zu Lüften und Dämmung

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei Fragen zu Lüften oder Dämmung. Sie findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt, und ist je nach Beratungsangebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Mehr Infos unter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.