Energie

15.07.2021

Strom sparen in Garten und Urlaub

Der einfachste Weg Strom zu sparen ist der, nur Geräte einzuschalten, die Sie wirklich aktuell nutzen. Im Umkehrschluss sollten Sie konsequent alles abschalten oder vom Netz nehmen, was Sie derzeit nicht benötigen. Gerade vor dem Urlaub lohnt sich ein Rundgang durch die eigenen vier Wände, um keinen Energiefresser zu vergessen. Auch beim Gärtnern ist Nachhaltigkeit möglich. Neben großer Artenvielfalt und dem Verzicht auf Giftstoffe spielt auch der sparsame Einsatz von Ressourcen eine Rolle. Wir geben Tipps.

Strom sparen in Garten und UrlaubFoto: © Monkey Business - stock.adobe.com

Der Urlaub steht vor der Tür – was ist zu tun?

Boiler und Heizungen sind besonders hungrige Energiefresser, denen Sie während längerer Urlaube im Sommer eine Pause gönnen können. Das Warmhalten des Wassers kostet Energie, daher lohnt sich das Abschalten bei Abwesenheit. Um den Gefahren, die von Legionellen ausgehen, vorzubeugen, lassen Sie etwa zehn Liter aus allen Wasserhähnen nach dem Urlaub ab, bevor Sie das Wasser wieder nutzen. Das genügt, um das Wasser, das während der Abwesenheit in den Rohren stand, auszutauschen.

Wirklich Ausschalten und nicht Standby-Modus

Wichtig ist, dass die Geräte wirklich vom Netz getrennt sind und nicht im Standby-Modus laufen. Leuchtende Lämpchen und Displays, die die Uhrzeit anzeigen, geben einen Hinweis darauf, wer vom Stromnetz zapft. Doch Achtung: Einige Geräte ziehen auch Strom im Standby, ohne dass ein Lämpchen darauf hindeutet. Je nach Anzahl und Art der Geräte macht der „Leerlauf“ der Geräte in einem drei-Personen-Haushalt bis zu 20 Prozent der Stromkosten aus. Besonders Computer, Spielekonsolen und andere Unterhaltungselektronik verbrauchen im Standby-Modus viel Strom. Auch Router, Repeater und Festnetztelefone können bedenkenlos vom Netz genommen werden. Viele Router verbrauchen ähnlich viel Strom wie ein sparsamer Kühlschrank. Im Dauerbetrieb kommen jährlich bis zu 40 Euro zusammen. Mit Mehrfachsteckdosen nehmen Sie gleich eine Reihe an Geräten mit einem Klick vom Netz.

Vor längeren Reisen empfiehlt es sich, den Kühlschrank-Inhalt aufzubrauchen und das Gefrierfach abzutauen. Eine Eisschicht von einem Zentimeter kann den Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent erhöhen. Zudem steigert ein regelmäßiges Abtauen die Lebensdauer von Gefriergeräten.

Urlaub zuhause? Vier Tipps zum nachhaltigen Gärtnern

Auch im Garten lässt sich nachhaltig arbeiten. Auf was es dabei ankommt und wie es umzusetzen ist, haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt.

  1. Licht und elektrische Geräte wohl überlegt einsetzen
    Das nächtliche Beleuchten von Bäumen, Wasserläufen oder Blumenrabatten verursacht nicht nur dem Stromzähler unruhige Nächte. Auch Insekten und Vögel leiden zunehmend an der Lichtverschmutzung.

    Tipp: Leuchten Sie den Garten in der Nacht nur punktuell und nach Bedarf aus.
  2. Elektrische Helfer mit Bedacht anschaffen

    Immer mehr elektrische Helfer erleichtern die Gartenarbeit. Kaum scheint die Sonne, rattert und brummt es durch die Nachbarschaft. Neben einigen nützlichen Utensilien sind auch jene dabei, die durch kurze Lebensdauer oder ihren eingeschränkten Nutzen hauptsächlich das Gerätehaus belegen.

    Tipp: Handgeräte nutzen ausschließlich Muskelkraft, sind häufig effektiver und energetisch die erste Wahl. Zudem sind sie meist robuster und günstiger in der Anschaffung. Bei kostenintensiven Geräten, die nur selten zum Einsatz kommen, bietet es sich an, sie gemeinschaftlich mit Gartennachbarn zu nutzen. Das spart vor allem Ressourcen bei der Herstellung der Geräte.

  3. Auf Heizpilze und Wärmestrahler verzichten
    Heizpilze und Wärmestrahler sorgen dafür, die langersehnten Sommertage voll auszukosten. Leider erwärmen sie in erster Linie die Umgebung und geben viel Energie ungenutzt in die Umwelt ab. Während gasbetriebene Heizstrahler viel CO2 freisetzen, sind elektrische Wärmestrahler echte Stromfresser.

    Tipp: Werden die Abende kühler, sorgen Jacken und warme Wolldecken für gemütliche Abendstunden im Garten.
  4. Solarenergie nutzen
    Viele Geräte, die im Garten im Dauerbetrieb laufen, wie Lampen, Pumpen oder Wasserspiele können mit Solarstrom betrieben werden. Wichtig ist, bereits beim Kauf auf den Verwendungszweck und die Leistung zu achten. Ein integrierter Akku verlängert die Betriebszeit. So bieten Pumpen und Leuchten mit integriertem Solarpanel und Akku oft die passende Lösung.

    Ist ein Netzanschluss vorhanden, besteht die Möglichkeit, mit Stecker-Solargeräten zum Beispiel auf dem Balkon, der Terrasse oder der Laubenwand Solarstrom zu erzeugen. Die Geräte vereinen meist bis zu zwei Solarmodule und einen Wechselrichter. Zur Installation benötigen sie lediglich eine Steckdose und sind mit einer Nennleistung von bis zu 600 Watt vielseitig einsetzbar.

    Ist kein Netzanschluss vorhanden – zum Beispiel in Gartenlauben oder Wochenendhäusern – bieten sich Insellösungen an. Sie vereinen Solarmodule mit einem einer Autobatterie ähnlichem Akku und einem Laderegler. Die Sonnenenergie vom Tag wird gespeichert und betreibt abends Geräte mit 12 Volt Gleichspannung wie Lampen oder Radios.

    Tipp: Legen Sie ein besonderes Augenmerk auf den Standort. Er entscheidet darüber, ob die solarstrombetriebenen Geräte auch bei wechselhaftem Wetter funktionieren.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei allen Fragen zu effizienten Haushaltsgeräten, zu Solarstrom, Akkus und zu Möglichkeiten, Energie im Haushalt und im Garten zu sparen. Sie findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt, und ist je nach Beratungsangebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Persönliche Beratungen finden derzeit und im Rahmen geltender Vorschriften nur eingeschränkt statt. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Mehr Infos un­ter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.