Energie
08.08.2022
Wohnräume bei Sommerhitze kühlen
Heizen sich die Wohnräume im Sommer erst einmal richtig auf und sinken die Temperaturen auch nachts nicht auf ein erträgliches Niveau, kann die Hitze erheblichen Stress für den Organismus verursachen. Erträglichere Raumtemperaturen lassen sich mit baulichem Hitzeschutz erreichen. Die Energieberatung des VerbraucherService Bayern erläutert die sinnvollsten Maßnahmen.
Überhitzung vermeiden: Sonnenschutz für Fenster und Dachsanierung
Um die Sonneneinstrahlung zu verringern, empfiehlt sich für jedes Wohnhaus ausreichender Sonnenschutz. Am wirksamsten sind bei Fenstern und Glastüren von außen angebrachte Einrichtungen. Typisch sind Rollläden, Klappläden, außenliegende Jalousien, Markisen oder Sonnensegel.
Wenn die Temperaturen steigen, besteht die Möglichkeit, auch an bestehenden Häusern Sonnenschutz nachzurüsten. Wer dafür Vorbau-Rollläden wählt, denkt am besten gleichzeitig an die Sicherheit und entscheidet sich für eine einbruchhemmende Variante mit Widerstandsklasse RC2 oder besser.
Insbesondere Dachgeschosse sind im Sommer häufig die heißesten Räume im Haus. Auch hier besteht die Möglichkeit zur Nachrüstung. Eine nachträgliche Wärmedämmung und Abdichtung halten die Hitze draußen.
--> Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind sowohl außenliegende Sonnenschutzeinrichtungen als auch nachträgliche Dachsanierungen förderfähig und werden jeweils mit bis zu 20 Prozent der Kosten bezuschusst.
Fassaden- und Dachbegrünung: Sommerlicher Hitzeschutz dank natürlicher Klimaanlage
Begrünte Fassaden mindern nicht nur Verkehrslärm, sondern kühlen an heißen Sommertagen auch die Luft durch die Verdunstung von Wasser. Zudem verringert sich das Aufheizen der Gebäude durch Beschattung. Hierfür sind keine teuren vertikalen Gärten mit aufwendiger Bewässerung nötig. Auch montierte Rankhilfen beschatten Wände, an denen Kletterpflanzen die Fassade begrünen. Ausreichend Abstand zwischen Fassade und Rankgitter verhindert Schäden am Putz und an der Wand. Die Begrünung von Terrasse und Balkon ist nicht nur ein Blickfang, sondern stellt ebenso einen natürlichen Hitzeschutz an heißen Sommertagen dar.
Auch Dachbegrünungen können eine kühlende Wirkung haben. Bei einem Wohnhaus empfiehlt es sich, eine Fachplanung zurate zu ziehen, da das Gewicht von Erde, Pflanzen und abgefangenem Regenwasser gegebenenfalls die Statik des Gebäudes beeinflussen. Besonderes Augenmerk ist hier auf die Abdichtung zu legen.
Beratung zum baulichen Hitzeschutz
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei allen Fragen zum baulichen Hitzeschutz. Sie findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt, und ist je nach Beratungsangebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Terminvereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Mehr Infos unter www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/energieberatung. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.