Ernährung

18.03.2016, Warenkunde und Rezepte

Cranberrys – Gesundheitswerbung nicht erlaubt

Cranberrys waren hierzulande vermutlich das erste Superfood als sie vor einigen Jahren Einzug in unsere Supermärkte hielten. Sie gelten als gesund und werden vor allem zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten angepriesen.

Cranberrys – Gesundheitswerbung nicht erlaubtFoto: © PublicDomainPictures-pixabay.com

Vielseitige Beere

Die deutschen Namen der Cranberry sind Großfrüchtige Moosbeere, Kra(a)nbeere oder auch Kranichbeere. Die Bezeichnung "Kranichbeere" rührt daher, dass die Form ihrer Blüte an Kopf und Schnabel eines Kranichs erinnert. Von Ende September bis Dezember gibt es bei uns frische Cranberrys zu kaufen. Sie sind nicht ganz so groß wie Kirschen und leuchtend rot gefärbt. Mit ihrem festen Fruchtfleisch und herb sauren Geschmack sind frische Cranberrys nicht jedermanns Sache.

Getrocknet, gekocht oder zu Saft gepresst sind sie jedoch sehr wohlschmeckend, wobei getrocknete Cranberrys fast immer gezuckert verkauft werden. Inzwischen sind zahlreiche Lebensmittel mit Cranberrys erhältlich. Sie lassen sich zu Saft, Kompott und Fruchtaufstrichen verarbeiten und sind Zutat in Müsli(riegeln), Fruchtschnitten, Studentenfutter, Kuchen oder Muffins. Ähnlich wie Preiselbeeren passen sie auch sehr gut zu Wildgerichten. In den USA ist die süß-saure Soße aus Cranberrys ein Muss als Beilage zum Thanksgiving-Truthahn.

Es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Pulver und Tonikum auf Cranberry-Basis.

Anbau und Ernte

Ihren Ursprung haben die Cranberrys in Nordamerika wo sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts auch kultiviert werden. Sie wachsen an Sträuchern, die sich am Boden kriechend ausbreiten. Die Ernte erfolgt von Mitte September bis Anfang November. Es gibt zwei verschiedene Erntemethoden. Besonders eindrucksvoll ist die Nassernte, bei der die Felder überflutet werden. Durch einen Wasserstrudel werden die Beeren von den Sträuchern gelöst. Da Cranberrys in ihrem Inneren vier Luftkammern haben, treiben sie an die Wasseroberfläche und können abgeschöpft werden. Die trockene Ernte ist weniger effizient. Erntemaschinen pflücken die Beeren mit rotierenden Rechen von den Sträuchern. Cranberrys, die als frische Ware in den Handel gelangen, werden trocken geerntet.

Bedeutung für die Gesundheit

Cranberrys sind reich an hoch wirksamen Antioxidantien, den Flavonoiden. Diese Flavonoide schützen vor Herz-Kreislauf-Krankheiten. Sie wehren Angriffe freier Radikale und oxidative Schäden ab und können damit der Krebsentstehung entgegenwirken. Zudem stimulieren sie das Immunsystem.

Cranberryprodukte werden auch zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten empfohlen. Die in Cranberrys enthaltenen Proanthocyanidine verhindern, dass sich Bakterien an die Schleimhautzellen der Harnwege anhaften und dort Entzündungsreaktionen verursachen.

Health Claim abgelehnt

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht diese Wirkungen allerdings nicht als erwiesen an. Durch die Health-Claims-Verordnung ist geregelt, dass gesundheitsbezogene Angaben in der Lebensmittelwerbung nur verwendet werden dürfen, wenn sie von der Europäischen Kommission ausdrücklich zugelassen wurden. Im Fall der Cranberrys hat die EU sämtliche die Gesundheit betreffenden Behauptungen abgelehnt, da sie wissenschaftlich nicht ausreichend belegt seien.

Rezepte


Cranberry-Soße

Zutaten:

340 g frische Cranberrys
200 g Zucker
0,25 l Wasser

Zubereitung:
Zucker und Wasser in einen Topf geben, umrühren bis sich der Zucker auflöst und aufkochen. Die gewaschenen Cranberrys hinzufügen und ca. 10 Minuten kochen, bis die Beeren aufplatzen und bei reduzierter Hitze bis auf die Hälfte eindicken. Die Soße auf Raumtemperatur abkühlen und anschließend in den Kühlschrank stellen bis sie fest ist. Warm oder kalt servieren. Die Soße passt zu Wild, Geflügel oder Fleisch. Sie kann aber genauso zum Nachtisch als Kompott mit Sahne, Vanillespeisen, Eis oder Joghurt serviert werden. Ebenso läßt sie sich als Kuchenfüllung oder Brotaufstrich verwenden.


Mandelplätzchen mit Cranberrys

Zutaten:
250 g gemahlene Mandeln
50 g getrocknete Cranberrys
200 g Zucker
½ TL Zimt
1 Eiweiß
1 unbehandelte Orange, den Abrieb davon
50 g Puderzucker

Zubereitung:
Die Mandeln mit dem Mixstab noch feiner mahlen. Cranberrys sehr fein hacken. Die Mandeln mit Zimt und Zucker gut mischen. Eiweiß, Puderzucker und Orangenschale zugeben und verkneten, zum Schluss die Cranberrys einarbeiten.

Den Teig zu einer ca. 30 cm langen Stange formen, sehr gut kühlen und anschließend in ca. 35 Scheiben schneiden. Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze 6-8 Minuten backen. Vorsichtig vom Blech nehmen und auskühlen lassen.


Weihnachtliche Muffins mit Cranberrys

Zutaten:

125 g Cranberrys
150 g Zucker
250 g Mehl
2,5 TL Backpulver
2 TL Natron
1 TL Salz
½ TL Zimt
½ TL Piment
1 Ei
100 ml Orangensaft
50 g Butter
30 g gehackte Haselnüsse

Zubereitung:
Cranberrys grob hacken, mit der Hälfte des Zuckers bestreuen und in einer Schüssel beiseitestellen. Pimentkörner im Mörser zerstoßen. Mehl, restlichen Zucker, Natron, Backpulver, Piment, Zimt und Salz in einer Schüssel verrühren. In einer anderen Schüssel das Ei mit der Butter und dem Orangensaft verrühren, dann zu der Mehlmischung hinzugeben und verrühren. Zum Schluss die Cranberrys und die Nüsse zum Teig geben.

Das Muffinblech mit Papierförmchen bestücken und mit dem Teig füllen. Bei ca. 200 °C 15-20 Minuten backen, danach auf einem Gitter abkühlen lassen.


Cosmopolitan (Cocktail)

3 cl mit Zitronen aromatisierter Wodka
1 cl Cointreau
1 cl Limettensaft
2 cl Cranberrysaft

Informationen zu diesem und weiteren Ernährungsthemen erhalten Sie in den Beratungsstellen des VerbraucherService Bayern.