Ernährung

03.02.2023

Essbare Insekten auf dem Speiseplan

Weltweit nutzen rund zwei Milliarden Menschen Insekten als Nahrungsquelle, vor allem in Asien und Lateinamerika. Dabei gibt es rund 2.000 essbare Insektenarten. In der EU gelten Insekten noch als als novel food, also als neuartiges Lebensmittel, Hersteller von Speiseinsekten müssen eine Zulassung beantragen. Dafür gilt es, die Risikobewertung durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu bestehen. So soll eine Gefahr für die menschliche Gesundheit ausgeschlossen werden.

Essbare Insekten auf dem Speiseplan© katinkah - stock.adobe.com

Aktuell sind vier Insektenarten in der EU zugelassen: Seit 2021 Mehlwürmer und Heuschrecken, seit 2022 Hausgrillen und seit Januar 2023 Larven des Getreideschimmelkäfers, auch Buffalowürmer genannt. Für acht weitere Insektenarten liegen Anträge vor. Die Insekten dürfen in unterschiedlichen Darreichungsformen verschiedenen Lebensmitteln beigemischt werden, beispielweise in Teigwaren wie Nudeln und Kekse, Müsli, Riegel oder Fleischersatzprodukten.

Wie erkenne ich, ob Insekten enthalten sind?

Wie alle Zutaten müssen die Hersteller auch Insekten in der Zutatenliste aufführen. Dabei muss neben der deutschen und der lateinischen Bezeichnung auch die Darreichungsform angegeben werden. Zum Beispiel: „Teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)“.

Bei den aktuell verfügbaren Insektenprodukten wird meist zusätzlich auf der Vorderseite damit geworben, da es sich um eine „wertgebende“ Zutat handelt. Laut EU-Recht gehören Insekten außerdem zu den tierischen Lebensmitteln.

Vorsicht bei Allergien

Der Verzehr von Insektenproteinen kann bei Personen mit bereits bestehenden Allergien gegen Krebs-, Weichtiere oder Staubmilben möglicherweise zu einer allergischen Reaktion führen. Deshalb sind entsprechende Allergiehinweise auf der Verpackung verpflichtend.

Insekten – eine Bereicherung für unseren Speiseplan?

Speiseinsekten sind eine nahrhafte und gesunde Nahrungsquelle. Neben einem hohen Proteingehalt (teilweise bis zu 70 Prozent) liefern sie B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und wichtige Mineralstoffe. Der Geschmack ist leicht nussig. Zudem sind sie klimafreundlicher als Fleisch. Sie brauchen weniger Platz und Wasser, sind bessere Futterverwerter und verursachen weniger Treibhausgase.

Regelungen zu Hygiene und Haltung

Da Insektenprodukte neu auf dem Markt sind, gibt es aktuell in Deutschland noch keine Regelung zur Haltung und Tötung und auch keine Hygienevorgaben. Der Einsatz von Arzneimitteln wie Antibiotika, Hormone oder anderen Chemikalien ist ebenfalls noch nicht geregelt. In Österreich gibt es hierzu mittlerweile eine Leitlinie, die unter anderem die Keimabtötung der Speiseinsekten vorschreibt.

Wichtig: Nur Speiseinsekten, die aus kontrollierter Aufzucht stammen, sollten verzehrt werden.

 

Quellen:

Insekten in Lebensmitteln - die Fakten (europa.eu)

Insekten- BZfE