Ernährung

02.04.2021

Folat und Folsäure - bei Kinderwunsch unentbehrlich

Folat spielt im Körper bei allen Wachstums- und Entwicklungsprozessen eine wichtige Rolle und ist daher vor und in der Schwangerschaft von großer Bedeutung. Zahlreiche Studien belegen, dass durch eine ausreichende Folatzufuhr das Risiko einer Fehlbildung des zentralen Nervensystems (Neuralrohrdefekt) beim ungeborenen Kind um bis zu 70% gesenkt wird.

Folat und Folsäure - bei Kinderwunsch unentbehrlichFoto: © nataliaderiabina - stock.adobe.com

Beim Neuralrohrdefekt bilden sich Gehirn und Rückenmark des Ungeborenen nicht richtig aus, was schwere geistige und körperliche Behinderungen zur Folge hat. Die Ausbildung von Gehirn und Rückenmark erfolgt bereits in den ersten vier Schwangerschaftswochen, wenn Frauen oft noch nichts von ihrer Schwangerschaft wissen. Deshalb rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Frauen mit Kinderwunsch und Frauen, bei denen die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht, auf eine ausreichende Folatzufuhr zu achten.

Folat ist der Oberbegriff für ein wasserlösliches B-Vitamin. Man unterscheidet das in Lebensmitteln natürlich vorkommende Folat und die synthetisch hergestellte Folsäure, die zur Anreicherung von Lebensmitteln und Nahrungsergänzungspräparaten eingesetzt wird. Folsäure kommt in der Natur nicht vor, kann aber im Organismus in eine aktive Wirkform überführt werden. Da das Vitamin vom Körper nicht selbst gebildet wird, ist man auf eine regelmäßige Zufuhr mit der Nahrung angewiesen.

Zufuhrempfehlung:
Die DGE empfiehlt eine tägliche Folatzufuhr von 300 µg. Die mittlere Folatzufuhr der deutschen Bevölkerung liegt deutlich unterhalb der empfohlenen Zufuhrmenge. Gerade Frauen im gebärfähigen Alter nehmen nur etwas mehr als die Hälfte der empfohlenen Menge zu sich.

Deshalb sollten Frauen mit geplanter oder möglicher Schwangerschaft neben einer vollwertigen Ernährung zusätzlich 400 µg Folsäure pro Tag in Form von Nahrungsergänzungspräparaten einnehmen, um den erhöhten Folatbedarf während der Schwangerschaft zu decken.

Nahrungsmittel, die wesentlich zur Folatversorgung beitragen, sind vor allem, Blattsalate und Blattgemüse wie Spinat, aber auch verschiedene Kohlarten, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Weichkäse wie zum Beispiel Camembert oder Brie. Leber und Eier enthalten ebenfalls viel Folat. Da das Vitamin wasserlöslich, licht- und hitzeempfindlich ist, sind eine kurze Lagerzeit und eine schonende Verarbeitung und Zubereitung der Lebensmittel wichtig. Bei unsachgemäßer Zubereitung können die Verluste bis zu 90% betragen. Die chemisch hergestellte Folsäure ist wesentlich stabiler.

Als angereicherte Lebensmittel sind derzeit Speisesalz, Diät-Margarine, Müsliriegel und Frühstückscerealien, Milchprodukte und Erfrischungsgetränke erhältlich.