Ernährung
19.09.2024
Gesund und natürlich würzen mit Kräutern statt Salz
Um das Essen abzuschmecken, geht der erste Griff häufig zum Salzstreuer. Salz verstärkt das Aroma des Essens, oft reicht schon eine Prise. Es gibt aber auch gesündere Alternativen zum Verfeinern selbstgekochter Gerichte. Es lohnt sich, die Vielfalt der Kräuter- und Gewürzaromen kreativ einzusetzen.
Selbstgekochtes aus frischen und schonend verarbeiteten Zutaten hat viel Eigengeschmack, wenn die Zutaten reif geerntet und bald verarbeitet werden. Bei saisonalen, regionalen Lebensmitteln handelt es sich zudem oft um Anbausorten mit besonders intensivem Aroma.
Geschmacksspektrum nutzen
Beim Würzen der Speisen nutzen versierte Köche das ganze Spektrum der Geschmacksnuancen süß, salzig, sauer, bitter und umami. Ein Ei mit einer Prise Salz, der Fisch mit etwas Zitrone oder die Sauce mit Tomatenmark oder Balsamicoessig verfeinert, sind einfache Würztipps. Oft unterstreicht eine kleine Zugabe von Butter oder Öl zudem den Geschmack des Gerichtes.
Würzende Kräuter nach Gericht wählen
Frische Kräuter vervollständigen durch ihre zahlreichen Aromen jede Speise. Ist Frisches nicht zur Hand, kann auch auf tiefgekühlte Kräuter zurückgegriffen werden. Getrocknete Kräuter sind meist weniger intensiv, aber praktisch. Viele Kräuter wie beispielsweise Fenchel, Rosmarin oder Kümmel bieten neben den würzenden Eigenschaften auch gesundheitliche Vorteile: Sie machen Speisen bekömmlicher und bringen wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe mit.
Der eigenen Kreativität sind beim Ausprobieren keine Grenzen gesetzt. Als Orientierung hilft für den Anfang die nachfolgende Tabelle. Sie zeigt, welche Kräuter und Gewürze mit welchen Gerichten harmonieren.
Welche Kräuter passen zu welchen Gerichten?
Deftiges, Suppen, Hausmannskost, Kartoffeln, Wurzelgemüse |
Liebstöckel, Kerbel, Dill, Schnittlauch, Petersilie, Bohnenkraut, Selleriekraut |
Mediterrane Gerichte |
Lavendel, Rosmarin, Thymian, Basilikum, Paprika, Knoblauch, Oregano, Salbei |
Gemüse, Nudeln, Fleischgerichte |
Chili, Pfeffer, Ingwer, Meerrettich, Sprossen, Schnittlauch, Frühlingszwiebeln |
Gemüsepfannen, Eintöpfe, Ofengerichte |
Curry, Garam Masala, Fünfgewürzpulver, Ras el Hanout, Zimt, Muskat |
Würzblätter zum Mitkochen |
Lorbeerblätter, Curryblätter oder Algen |
Immer beliebter: Gewürzpasten, Pestos, Umamiwürze und Gomasio
Sowohl exotische Gewürzpasten als auch Curryvariationen oder Fertigsaucen enthalten zum Teil viel Salz. Ein Blick auf die Zutatenliste und die Nährwerttabelle bringen Gewissheit. Selbstgemacht ist nicht nur geschmacklich, sondern auch preislich eine gute Alternative.
Viele Kräuter im Garten? Diese lassen sich gut zu Pesto verarbeiten: Aus Petersilien-, Basilikum-, Bärlauch- oder Zitronenmelisse lässt sich zusammen mit Pinienkernen oder Cashewnüssen, Knoblauch, Olivenöl und Parmesan in einem Mörser oder Mixer leicht ein Pesto herstellen. Diese Pasten halten sich einige Wochen im Kühlschrank (Küchenhygiene beachten und beim Lagern mit Öl bedecken) und verfeinern Suppen, Nudeln, Auflauf oder Salatdressing.
Umami-Würze: Getrocknete Pilze, getrocknete Tomaten, Hefeflocken, Paprikaflocken mit Raucharoma oder Parmesan enthalten die Geschmacksnuance Umami. Diese peppen Saucen, Suppen oder Pfannengerichten auf.
Umami-Würzmischungen lassen sich auch selbst herstellen, zum Beispiel Gomasio, eine Mischung aus gerösteter Sesamsaat und Salz (7:1). Es hat eine intensive, orientalische Note, so dass sich die Mischung in passenden Gerichten wie Salz verwenden lässt.
Tipp: Erst zum Schluss Salzen
Die Kräuter und Gewürze eines Rezeptes benötigen zur Geschmacksentfaltung etwas Zeit. Daher gilt: Erst die Gewürzzutaten und Kräuter zugeben und am Schluss das Salz.