Ernährung

10.10.2018, Lebensmittelkennzeichnung

Kalbfleisch und Jungrindfleisch

Seit 1. Juli 2008 können Verbraucher nicht nur Kalbfleisch und Rindfleisch, sondern auch Jungrindfleisch kaufen. Was steckt dahinter?

Jungrindfleisch ist Fleisch von Rindern, die älter als 8 Monate aber nicht älter als 12 Monate sind.

Kalbfleisch darf nur für Tiere verwendet werden, die bei der Schlachtung jünger als 8 Monate sind. Auch wenn Fleisch importiert wird, darf es in Deutschland nur unter diesen Bezeichnungen verkauft werden.

Hintergrund

In verschiedenen EU-Ländern, werden Kälber hauptsächlich mit Milch und Milcherzeugnissen gefüttert und im Alter von weniger als 8 Monaten geschlachtet. In anderen EU-Ländern bekommen Kälber Getreide, Mais und Raufutter und werden erst mit etwa 10 Monaten geschlachtet.

Helles Fleisch - dunkles Fleisch was steckt dahinter?

Fütterung und Alter haben einen direkten Einfluss auf Farbe und Zartheit des Fleisches. Je jünger das Tier ist, desto heller und zarter ist das Fleisch. Je älter das Tier ist und je länger es festes Futter bekommt, desto dunkler wird das Fleisch. Helles und dunkles Fleisch lag bisher unter der Bezeichnung Kalbfleisch in den Verkaufstheken und sorgte für Verwirrung.

Da Kalbfleisch und Jungrindfleisch wenig Bindegewebe und Fett enthalten, sind sie leicht verdaulich und gut bekömmlich. Je heller das Fleisch ist, desto jünger und zarter ist es. Helles Fleisch ist kein Zeichen von Eisenmangel, denn die Tiere müssen inzwischen per Gesetz mit der nötigen Eisenmenge versorgt werden.
Frisches Fleisch weist eine feuchtglänzende Schnittfläche auf.

Einkaufstipp

Beim Einkauf sollte man möglichst regional erzeugtes Fleisch kaufen oder Fleisch von Tieren, die in der EU aufgezogen wurden. Die Qualitätskriterien für die Tierhaltung sind streng und können innerhalb der EU leichter überprüft werden als in fernen Ländern. Der Zusatz von Antibiotika als Leistungsförderer ist seit Januar 2006 EU-weit verboten. Auch der Einsatz von Hormonen bei der Tiermast ist in der EU nicht zugelassen, wird aber in Ländern wie den USA toleriert.