Ernährung

15.06.2018

Seniorenernährung: schmeckt, belebt, stärkt - Ernährung in der 2. Lebenshälfte

Wer möchte das nicht: Älter werden, schwungvoll bleiben, sich bewegen und mit allen Sinnen genießen. Spätestens ab 50 ist es ratsam, die Ernährung auf die Veränderungen des Körpers abzustimmen. Deshalb bietet der VSB unter dem Titel: „schmeckt, belebt, stärkt - Ernährung in der 2. Lebenshälfte“  Info-Materialien speziell für Senioren. 

Das Angebot des VSB umfasst:

Eine Bannerserie mit den wichtigsten Themen rund um die Ernährung in der 2. Lebenshälfte:

Ergänzend gibt es die Faltblätter "Vielseitig genießen", "Fix und fertig", "Essen bei Demenz" und Essen bei "Kau-und Schluckbeschwerden" sowie vier Infoblätter:

und eine Checkliste für "Essen auf Rädern".

In dazugehörigen Vorträgen kann auf die jeweilige Zielgruppe eingegangen werden und die Themen entsprechend referiert und diskutiert werden.

Die Vorträge und Materialien können begleitend oder extra für Veranstaltungen gebucht werden. Interessierte können die Ausstellung gegen eine Kaution von 50 Euro und ggf. Portokosten ausleihen. 

Für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an eine unserer 15 Beratungsstellen in Bayern. Dort erhalten Sie auch eine persönliche Beratung.

Hintergrundinformationen zu den Inhalten der Ausstellung

Vielseitig essen – vital bleiben ohne Mangel
Im Gegensatz zum Energiebedarf verringert sich der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Eiweiß mit zunehmendem Alter nicht, er kann im Krankheitsfalle sogar erhöht sein. Eine bedarfsgerechte Versorgung mit diesen Nährstoffen schützt im Alter vor zahlreichen chronischen Krankheiten. Hier gilt die Devise kalorienarm aber nährstoffreich. Das gelingt am besten mit frischen, wenig verarbeiteten Lebensmitteln. Wer täglich fünfmal Obst und Gemüse verzehrt, sichert seinen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Kurze Koch- und Warmhaltezeiten sorgen für eine vitaminschonende Zubereitung der Speisen.

Fettarme Milch und Milchprodukte helfen die Kalziumzufuhr zu decken, um das Voranschreiten des Knochenabbaus zu verlangsamen und liefern neben Eiern, magerem Fleisch und Fisch wertvolles Eiweiß. Getreideprodukte, wie Brot, Brötchen, Reis, Nudeln und Haferflocken liefern als Vollkornvariante wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, die die Verdauung fördern können. Pflanzliche Öle und Nüsse enthalten wichtige essentielle Fettsäuren und Vitamine. Ganz entscheidend ist ausreichend Flüssigkeit. 1,5 Liter am Tag sollten es sein, das fördert Durchblutung, Konzentration und Verdauung. Einen Tagestrinkplan und viele praktische Tipps für eine ausgewogene Ernährung finden Sie in den Medien des VerbraucherService Bayern.
 

Fix und fertig: Essen leicht gemacht
Wenn Einkaufen und Kochen beschwerlich werden, ersparen Convenience- und Fertigprodukte das tägliche Einkaufen und ermöglichen so, sich lange selbst zu versorgen. Convenienceprodukte sind bereits vorbereitete bequeme Produkte, die praktisch und abwechslungsreich, leider oft stark verarbeitet und teuer sind. Es lohnt sich deshalb vor dem Kauf, die Zutatenliste und die Nährstoffangaben zu lesen und zu vergleichen. Je weniger Zusatzstoffe enthalten sind, desto besser und Gerichte mit einem hohen Gemüseanteil sind die bessere Alternative.

Außerdem sollten Fertigprodukte durch frische Salate, Gemüse oder Obst ergänzt werden. Einfaches Öffnen der Verpackung und eine leichte Zubereitung sind von Vorteil. Weitere Tipps für den Einkauf, die Lagerung und die Zubereitung von Convenienceprodukten finden sich in den Infomaterialien.

Je nach Gesundheitszustand und Vorlieben der Senioren gibt es noch die Alternative der Menü-Bring-Dienste. Der Umstieg muss auch nicht abrupt erfolgen. „Essen auf Rädern“ können Abonnenten auch nur für einzelne Tage bestellen. Allerdings ist es wichtig, die Angebote der verschiedenen Anbieter gründlich zu vergleichen und auf einer Testwoche zu bestehen, in der man zum Beispiel den Geschmack des Essens, aber auch die Pünktlichkeit des Lieferanten prüfen kann. Um die Angebotskataloge von „Essen auf Rädern“ zu beurteilen, hilft Ihnen unsere Checkliste.

Wenn Essen und Trinken schwer fällt: Kau- und Schluckstörungen
Während jüngere Senioren gegen überzählige Kilos kämpfen, kommen mit zunehmendem Alter andere Probleme: Hochbetagte wiegen oft zu wenig oder leiden unter Mangelernährung. Vielen schmeckt es nicht mehr, weil Augen, Geruchs- und Geschmackssinn nachlassen. Anderen schlagen Krankheiten, Schmerzen, Medikamente, Trauer, Einsamkeit auf den Appetit. Gemeinsames Essen hilft erste Anzeichen zu erkennen. Oft ist die Ursache auch eine schlecht sitzende Zahnprothese, die das Kauen erschwert. Bei Schlaganfall, Parkinson, Demenz oder Multipler Sklerose können Schluckprobleme das Essen behindern.

Wichtigster Tipp ist dann, Betroffene aufrecht zu setzen, damit Speisen gut rutschen. Helfen kann es auch, Getränke mit speziellen Präparaten anzudicken. Hauptziel muss aber sein, die Lust am Essen zu erhalten - sei es durch Weichkochen von Fleisch, Pürieren von Komponenten oder hübsches Anrichten.

Die Lust am Essen erhalten – auch bei Demenz
Dementen Menschen, die vergessen, wie Messer und Gabel zu gebrauchen sind, kann Fingerfood helfen, selbstständig die Kalorienaufnahme zu sichern. Aber auch Altbekanntes und Strukturen geben Halt und fördern regelmäßiges Essen. Pflegende sollten Essenswünsche herausbekommen und diese erfüllen.
Bei Demenz ist es weniger wichtig, wie und was gegessen wird, sondern dass überhaupt gegessen wird. Oberstes Ziel ist der Erhalt des Körpergewichtes und die Freude am Essen.