Ernährung

15.05.2018, Nachhaltig einkaufen

Wild auf (regionales!) Wild

Jeder der sich über Massentierhaltung und die industrielle Fleischproduktion Gedanken macht - wird nachdenklich. Vegane und alternative Ernährungsformen stehen daher voll im Trend. Für Verbraucher, die nicht auf Fleisch verzichten möchten, bietet Wildfleisch von freilebendem Wild aus der Region eine genussvolle Alternative!

Wildfleisch – natürlich und wertvoll

Viele genießen den Wildfleischbraten nur zu besonderen Anlässen in der kalten Jahreszeit. Die Angst vor einer Strahlenbelastung beim Verzehr von Wildfleisch spielt hier eine große Rolle. Allerdings sind Jäger und Förster in Deutschland dazu verpflichtet Wildfleisch – in Fachkreisen Wildbret genannt - regelmäßig hinsichtlich der Becquerelbelastung überprüfen zu lassen. Belastetes Fleisch gelangt somit nicht in den Verkauf.

Unter dem Gesichtspunkt, dass im Rahmen einer vollwertigen Ernährung nicht mehr als 300 – 600g Fleisch und Wurst pro Woche gegessen werden sollen, wird gerade Wildfleisch selten verzehrt. Dabei wird übersehen, welch wertvolles Lebensmittel Wildfleisch eigentlich ist. Die Besonderheiten - die artgerechte Lebensweise, keine künstliche Zusatzfütterung sowie die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Tiere haben Einfluss auf die hohe Fleischqualität:

  • Frei von Medikamenten wie Antibiotika oder Hormonen
  • Niedrigerer Fettgehalt als das Fleisch von landwirtschaftlichen Nutztieren
  • Hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren

Gleichzeitig überzeugt Wildliebhaber der charakteristisch aromatische Geschmack und die meist dunkel Fleischfarbe.

Herkunft unbekannt: Angabe ist nicht verpflichtend

Laut dem Bayerischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten liegt der Selbstversorgungsgrad an Wildfleisch in Deutschland bei unter 60 Prozent. So findet man im Lebensmittelhandel bereits Hirschgulasch aus Neuseeland, Rehbraten aus Slowenien, Hasenschlegel aus Argentinien oder das Straußensteak aus Südafrika. Die Angabe des Herkunftslands ist bei Wildfleisch jedoch nicht verpflichtend. Für uns Verbraucher ist es daher nicht immer ersichtlich, woher das Wildfleisch genau stammt und ob es aus der Gehege Haltung stammt.

Um die Transparenz zu verbessern und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken gibt es mittlerweile verschiedene Vermarktungsinitiativen von freilebendem Wild wie beispielsweise „Feines Wildbret aus dem bayerischen Staatswald“ oder „Wild aus Bayern“, wo Verbraucher Wildfleisch von freilebendem Wild aus der Region bekommen. Jäger aus Bayern bzw. Deutschland, die heimisches Wildbret anbieten, sind online in Datenbanken mit Kontaktmöglichkeiten (www.bjv-service.de/wildbret/angebot/ bzw. www.wildbret-bayern.de http://www.baysf.de/de/ueber-uns/standorte.html) erfasst.

Denn wer sich wirklich sicher sein will, dass das Fleisch auch aus der Region kommt und von freilebenden Tieren stammt, der kauft es persönlich beim heimischen Jäger. Ob gegrillt, gekocht oder geschmorrt – eine schmackhafte Rezeptidee für das „echte Naturprodukt“ findet sich immer!