Finanzen

23.10.2017, Hochriskante Investition

Immobilien-Crowdfunding kann zu Totalverlust führen

Über Internetplattformen können sich Anleger an Immobilienfinanzierungen beteiligen. Einige Bauträger stellen dafür eine Rendite von 4,5 bis 7 Prozent pro Jahr in Aussicht. Hohe Renditen und geringe Anlagebeträge ab 500 Euro verlocken den Schwarm der Anleger (Crowdfunding) immer mehr Kapital bereitzustellen. Laut dem Informationsdienst „crowdfunding.de“ stieg im September 2017 das Finanzierungsvolumen für Immobilien gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 337 Prozent auf über 100 Millionen Euro. Es ist damit das weit größte Crowdfunding-Segment in Deutschland.

Immobilien-Crowdfunding kann zu Totalverlust führen

Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) warnt Anleger, dass es sich dabei um eine hochriskante Investition handelt: „Das Crowdfunding übernimmt für Bauträger den Teil der Finanzierung, für den die Banken oft keinen Kredit mehr vergeben. In der Regel ist diese Anlage nachrangig gegenüber dem Bankdarlehen und unbesichert“, kommentiert Judith Maertsch, Finanzberaterin beim VSB: „Die Anleger müssen im Insolvenzfall mit einem Totalverlust rechnen.“

Allein die Tatsache, dass das Geld für den Bau von Immobilien verwendet wird, stellt noch keine Sicherheit dar. Oft setzen die Bauträger das Crowdfunding als Anlauffinanzierung für die Dauer von ein bis zwei Jahren ein, um möglichst wenig Eigenkapital einzusetzen. Mit dem Abverkauf der Wohnungen soll das Kapital dann verzinst den Anlegern zurückgezahlt werden. Kommt es zu Bauverzögerungen, lassen sich die Wohnungen nur langsam oder nur gegen einen Preisabschlag verkaufen, ist das eingesetzte Crowdfunding-Kapital gefährdet.

Weitere Informationen zum Crowdfunding erfahren Verbraucher von den Finanzberatern der Beratungsstellen des VSB.