Hauswirtschaft

11.01.2021

Haushalt: Finanzen im Überblick und clever sparen

Nicht nur für Unternehmen, sondern auch für private Haushalte ist wirtschaftliches Handeln existenziell. Der Beginn des neuen Jahres stellt eine gute Gelegenheit dar, sich einen Überblick über die eigene aktuelle, finanzielle Situation zu verschaffen. Das Führen eines Haushaltsbuchs hilft dabei – als klassische Papierversion, indem Sie alle Ein- und Ausgaben eintragen, als Excelliste oder auch online. Einen kosten- und werbefreien Haushaltsplaner für das Handy oder den Rechner bietet der VerbraucherService Bayern sowie zehn Spartipps für das Haushalten mit wenig Geld und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie ihr persönliches Budget ermitteln.

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Die Erfassung der Ein- und Ausgaben hilft Verbraucher*innen dabei, unnötige Kosten zu identifizieren und die Ausgaben zu kontrollieren. Das ermittelte Budget lässt sich besser einteilen und auch das Sparen fällt leichter.

In drei Schritten das eigene Budget ermitteln

  1. Notieren Sie alle festen Einnahmen. Feste Einnahmen sind: Gehalt, staatliche Hilfen wie Kindergeld, Ausbildungsbeihilfe, Sozialhilfe, Einkommen aus Geldvermögen wie Dividenden, Zinsen, Miet- oder Pachteinnahmen sowie variable Einnahmen wie Steuerrückzahlung oder Geschenke.
  2. Notieren Sie alle festen Ausgaben. Dazu gehören Miete mit Nebenkosten für Strom, Gas, Wasser. Wer Wohneigentum besitzt hat Grundsteuer, Müllgebühren, Kanalgebühren zu bezahlen. Meistens werden diese vierteljährlich abgebucht. Trotzdem im monatlichen Budget mit einplanen. Taschengeld, monatliche Sparverträge und Tilgung eines Kredits sind ebenfalls zu berücksichtigen sowie die Kosten für Verkehrsmittel, Telefon, Beitragsservice - Rundfunkgebühren, Internet, Schul- oder Kindergartengebühren, Vereinsbeiträge und regelmäßige kulturelle Ausgaben wie Theater Abo, Büchereigebühr, Zeitungen und sonstige Abos. Dazu kommen die Kosten für Versicherungen wie Brand- und Elementarversicherung, Auto- und Haftpflicht.
  3. Ermitteln Sie das verfügbare Budget. Ziehen Sie von den Einnahmen die festen Ausgaben ab. Bei wem wenig Geld übrig bleibt, teilt das verbliebene Budget am besten noch wöchentlich ein, damit der Überblick bewahrt bleibt.

Das verbliebene Budget steht für Lebensmittel, Körperpflege, Genussmittel, Bekleidung, Geschenke, Freizeitaktivitäten, Bücher, Kino, Sport zur Verfügung. Sammeln Sie bei jedem Einkauf die Belege und tragen Sie die Beträge am Abend oder am Ende der Woche in den Haushaltsplaner ein.

Nach etwa drei Monaten sind Sie in der Lage erste Schlüsse zu ziehen und die Geldströme auszuwerten. Erst durch die mittelfristige Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben kann die gegenwärtige finanzielle Situation eines Haushaltes beurteilt werden.

Ergibt sich nach Abzug aller Ausgaben vom Budget ein negativer Saldo, ist entweder eine Erhöhung des bisherigen Einkommens oder eine Einschränkung der gegenwärtigen Lebenshaltung mit Sparmaßnahmen erforderlich, um nicht dauerhaft ins Minus zu geraten.

Ergibt sich ein positiver Saldo, sind Sie in der Lage, Vermögen aufzubauen und die Altersvorsorge zu optimieren.

Zehn Spartipps zum Haushalten mit wenig Geld

  1. Ordnung bei allen wichtigen Unterlagen. Ein gut sortiertes Ordnersystem für alle Dokumente nach Themen sortiert, zum Beispiel Versicherungen, Lohnunterlagen, Rechnungen, verschafft einen guten Überblick und ermöglicht einen schnellen Zugriff auf wichtige Papiere.
  2. Ein regelmäßiger Versicherungscheck. Verschiedene Lebenssituation erfordern unterschiedliche Versicherungen. Auch Vergleiche mit anderen Anbietern sind von Zeit zu Zeit ratsam. Bei Autoversicherungen sparen Sie Geld, wenn Sie die jährliche Fahrleistung anpassen. Die Versicherungsberater des VerbraucherService Bayern helfen Ihnen dabei, das richtige Angebot zu finden.
  3. 60/40 Regel. Die festen Ausgaben sollten möglichst nicht mehr wie 60 Prozent des verfügbaren Einkommens ausmachen. Anhand von Kontoauszügen sind alle Beträge schnell erfasst.
  4. Feste Rücklagen für Sonderausgaben monatlich einplanen: Heizungsmaterial, Reparaturen, Neuanschaffungen von Gebrauchsgütern oder Urlaubsgeld zählt dazu. Es empfiehlt sich, zwei bis drei Nettogehälter als sogenannten Notgroschen zu bilden.
  5. Das Angebot genau prüfen. Gerade bei kulturellen Freizeitangeboten und sportlichen Aktivitäten sparen Sie viel Geld, wenn Sie kostenlose Angebote nutzen. Bei Bekleidung ist der Trend zu Second-Hand-Ware nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt zu begrüßen. Auch das Teilen von Gütern setzt sich immer mehr durch.
  6. Girokonto nicht überziehen. Dispokredite sind sehr teuer und für viele Menschen der Beginn einer privaten Überschuldung. Es ist immer ratsam, Wünsche erst dann zu realisieren, wenn das Kapital dafür angespart wurde.
  7. Kredite tilgen. Kredite zu tilgen ist die beste und sicherste Geldanlage, denn der eingesparte Kreditzins ist grundsätzlich höher als die Verzinsung einer risikolosen Anlage.
  8. Große Anschaffungen längere Zeit überdenken. Machen Sie sich die Dimension der Kaufentscheidung bewusst, indem Sie sich überlegen, wie lange Sie dafür arbeiten müssen.
  9. Energieversorger und Telefonanbieter regelmäßig prüfen. Der Wechsel zu einem günstigeren Energieversorger oder Telefonanbieter rechnet sich häufig. Prüfen Sie diese Anbieter deshalb regelmäßig.
  10. Ausgaben mit Referenzbudgets vergleichen. Der Vergleich zeigt, wieviel und wofür Haushalte in ähnlicher Situation ausgeben und wo sich Einsparmöglichkeiten ergeben (referenzbudgets.beratungsdienst-guh.de/)


In vielen Beratungsstellen des VerbraucherService Bayern liegen Haushaltskalender und -bücher für 2021 zur kostenfreien Abholung bereit. Fragen Sie vor Ort nach, ob diese vorrätig sind und wann diese abgeholt werden können.

Der Online-Haushaltsplaner des VerbraucherService Bayern für das Handy oder den Rechner finden Sie hier: www.verbraucherservice-bayern.de/service/app