Hauswirtschaft

04.11.2024

Imprägnierung: Schutz für Kleidung und Textilien

In der nassen Jahreszeit lohnt es sich, auf ausreichenden Imprägnierschutz von Outdoorkleidung zu achten. Gerade für Kleidungsstücke mit Membran-Funktion ist eine Reaktivierung der Imprägnierung oder Neuimprägnierung wichtig, um die Funktionalität und Atmungsaktivität zu erhalten und damit die Lebensdauer der Kleidung deutlich zu verlängern. Wie und wann Verbraucher*innen sinnvoll imprägnieren lesen Sie hier.

Imprägnierung: Schutz für Kleidung und Textilien© Ondra - stock.adobe.com
Erneuern Sie den Imprägnierschutz nach ca. zwei bis drei Wäschen.

Was bedeutet Imprägnieren?

Imprägnieren ist eine Behandlung von Textilien oder Leder mit einem Imprägniermittel, um die Kleidungsstücke unempfindlich gegen Nässe und Verschmutzung zu machen. Zahlreiche Outdoortextilien erhalten schon bei der Herstellung eine Imprägnierung, die sich aber im Laufe des Tragens und durch Waschen abnutzt.

Imprägnieren nach zwei bis drei Wäschen empfohlen

Bevor ein Kleidungsstück bei nassem Wetter wieder getragen wird, gilt es, die Imprägnierung zu überprüfen. Dafür ist lediglich eine Sprühflasche mit Wasser nötig. Sprühen Sie an verschiedenen Stellen Wasser auf das Textil. Perlt das Wasser ab, ohne in das Gewebe einzudringen, hat das Kleidungsstück noch ausreichend Imprägnierschutz.

So lässt sich die Imprägnierung reaktivieren

Um einen ausreichenden Nässeschutz zu gewährleisten, ist meist nach zwei bis drei Wäschen eine neue Imprägnierung durchzuführen. Bei neueren Kleidungsstücken hilft häufig schon eine Reaktivierung des Nässeschutzes. Dazu das Kleidungsstück in den Trockner geben und eine halbe Stunde bei 80°C bis 120°C die Hitze auf das Textil einwirken lassen. Anschließend das Kleidungsstück aus dem Trockner nehmen und abkühlen lassen. Ist kein Trockner vorhanden, funktioniert die Reaktivierung auch mit einem Fön. Diesen auf geringe Hitze einstellen und alle Teile ausreichend mit Hitze behandeln. Auch mit einem Bügeleisen kann reaktiviert werden. Dafür das Bügeleisen auf eine geringe Temperatur-Stufe einstellen und alle Teile damit erhitzen.
Wichtig: Ein Bügeltuch zwischen Bügeleisen und Textil legen, sonst klebt das Bügeleisen am Material fest. Nach der Abkühlung und Einwirkzeit von 12 bis 14 Stunden erneut den Imprägnierschutz prüfen.

Imprägnierung: So funktioniert der Textil-Schutz

Am einfachsten gelingt die Imprägnierung mit einem Imprägnierspray. Dabei die Herstellerangabe genau beachten. Das Textil überall einsprühen und auf einen Mindestabstand von 30 cm achten. Besonderes Augenmerk ist auf Nähte und Reisverschluss zu legen. Immer in einem gut belüfteten Raum oder im Freien arbeiten. Bei den Sprays muss nicht auf die Membran im Gewebe geachtet werden, da die Imprägnierung nur von außen auf das Gewebe aufgebracht wird. Bei manchen Produkten muss die Imprägnierung noch in das Material in alle Richtungen mit einem Tuch eingearbeitet werden. Überschüssige Flüssigkeit mit einem Tuch von dem Gewebe entfernen. Kleidung mit einer mikroporösen Membran (z.B. aus GoreTex) lassen sich nur mit dem Sprayverfahren imprägnieren. Verwenden Sie der Umwelt zuliebe PFC-freie Produkte.

Alternativ lässt sich bei geschlossenen Membranen wie Sympatex o.ä. die Imprägnierung auch einwaschen. Dabei das gewaschene, meist nasse Textil in der Waschmaschine belassen. Die Wash-in Imprägnierung nach Herstellerangaben ins Weichspülfach oder über die Waschmittelkammer eingeben, und den Spülgang oder Vorgang „Stärken“ starten.

Nach Beendigung des Programms Wäsche entnehmen, Aufhängen oder auflegen und trocknen lassen. Auch hier ist je nach Hersteller eine Aktivierung der Imprägnierung und eine erneute Wärmebehandlung notwendig. Zu beachten gilt auch hierbei die Wirkzeit von 12 bis 14 Stunden bis zum Erreichen der vollständigen Imprägnierung.

Wichtig: Immer saubere Textilien reaktivieren oder imprägnieren.

Auch Wolle lässt sich imprägnieren

Wollen Verbraucher*innen eine Jacke oder einen Mantel aus Wolle imprägnieren und damit nässeabweisend machen, erreichen sie das mit Lanolin. Das Kleidungsstück in ein Bad mit Wasser und Lanolin einlegen die Lösung gut in die Faser einbringen. Nicht mehr ausspülen, sondern die Wollkleidung ausdrücken aber nicht wringen und mit einem Handtuch weitere Feuchtigkeit entfernen. Anschließend liegend Trocknen.