Hauswirtschaft
17.12.2024
Upcycling – Kreativer Umgang mit ausgedienten Textilien
Upcycling bezeichnet den Prozess, alltägliche Gegenstände umzuwandeln oder neu zu gestalten. Anstatt Dinge wegzuwerfen, werden sie in etwas Neues und Nützliches verwandelt. So erhalten ausgediente Jeans, Hemden oder alte Handtücher ein zweites Leben. Besonders gut eignen sich Textilien, um Kleidungsstücken einen neuen Lebenszyklus zu geben.
Unterschied zwischen Upcycling und Recycling
Beim Upcycling erhalten gebrauchte Produkte eine neue Wertigkeit, indem sie für andere Zwecke umfunktioniert werden. Ein Beispiel: Eine alte Jeans wird in eine Geldbörse oder eine Einkaufstasche umgenäht. Im Gegensatz dazu umfasst das Recycling einen industriellen Prozess, bei dem die Rohstoffe eines Produkts aufbereitet werden, um sie wiederzuverwenden. Ein Beispiel hierfür ist das Schmelzen von Glas, um daraus neue Flaschen herzustellen.
Die Vorteile von Upcycling
Gerade bei Textilien bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, kreativ zu sein. So entsteht ein individuelles neues Produkt – ein Unikat. Zudem sparen Verbraucher*innen Geld, da sie dadurch auf neue Kleidungsstücke oder andere Waren verzichten können. Upcycling hilft, Abfall zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Somit trägt man zu einem nachhaltigen Konsumverhalten bei. Seit dem 1. Januar 2025 dürfen auch aussortierte Textilien nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden.
Upcycling ist nur dann sinnvoll, wenn das neue Produkt, das aus dem alten gefertigt wird, tatsächlich benötigt wird. Der Fokus liegt auf dem Nutzen – nicht jede Dekoration ist notwendig. Ziel ist es, etwas herzustellen, das den Neukauf einer Ware überflüssig macht. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass ausschließlich Materialien verwendet werden, die frei von Schadstoffen sind. Mit Hilfe einer Internetsuche lässt sich herausfinden, ob ein Produkt schädliche Inhaltsstoffe enthält.
Zudem können Kleidungsstücke durch Ausbessern oder Umnähen wieder tragbar gemacht werden, beispielsweise indem Reißverschlüsse ersetzt oder Löcher mit Stoffflicken oder aufbügelbaren Applikationen kaschiert werden.
Wie erhalten Textilien ein neues Leben?
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Für Inspirationen eignen sich beispielsweise die sozialen Medien. Auf Youtube oder in Upcycling-Blogs lassen sich Anregungen und Anleitungen finden. Einige Unternehmen bieten Upcycling-Labels an. Unter diesen Labels können wiederverwertete Waren gekauft werden.
Upcycling-Ideen:
- Aus einer alten Jeanshose eine Laptoptasche nähen.
- Geschenkbeutel aus alten Blusen oder Hemden schneidern, indem man ca. 50cm x 50cm große Quadrate mit einer Zick-Zack Schere ausschneidet, das Geschenk in die Mitte legt, die Stoffenden zusammenrafft und mit einer Schleife verziert.
- Hundespielzeug aus alten T-Shirts oder Pullovern fertigen. Die T-Shirts in beliebig lange Streifen schneiden und anschließend zu einem Zopf flechten oder ineinander verdrehen.
- Beliebt sind auch Kräuter- oder Wärmekissen, die aus alten Bettbezügen genäht und anschließend z.B. mit Kirschkernen befüllt werden.
- Geldbeutel, Einkaufstaschen oder Sportbeutel lassen sich aus alten Textilien auch optisch neu gestalten.
- Aus alten Handtüchern Putzlappen schneiden.
- Aus einer zerschlissenen langen Hose eine neue kurze Hose nähen oder zu einem Rock umändern.
Das nachhaltigste Kleidungsstück ist jenes, das es schon gibt. Dieser Leitsatz lässt sich beim Upcycling am besten umsetzen, wenn vermeintlich ausgedienten Textilien neues Leben eingehaucht wird.
Quelle:
Zeitungsartikel Mittelbayerische Zeitung vom 21.09.2024 „Aus alt mach neu“ von der Verbraucherzentrale NRW