Hauswirtschaft

12.10.2023

Wäschepflege – die 10 wichtigsten Tipps

Wäschewaschen zählt zu den Tätigkeiten, die regelmäßig im Haushalt anfallen. In einer Woche werden pro Person in Deutschland rund 5,5 Kilogramm Wäsche gewaschen, getrocknet und teilweise gebügelt. Wie Verbraucher*innen lange Freude an Ihrer Kleidung haben und gleichzeitig die Umwelt und Ihren Geldbeutel schonen, verrät der VerbraucherService Bayern.

Wäschepflege – die 10 wichtigsten Tipps© Wayhome Studio - stock.adobe.com

1. Wäschepflege beginnt beim Einkauf

Der Großteil der eingesetzten Rohstoffe im Lebenszyklus eines Kleidungsstückes wird für dessen Herstellung benötigt, deshalb sollte die Tragedauer möglichst lange sein. Achten Sie bereits beim Kleiderkauf auf Qualität, Faserzusammensetzung und die Pflegehinweise. Die Pflegesymbole auf dem Etikett geben dazu wichtige Informationen – die richtige Pflege trägt wesentlich zur Werterhaltung bei.

2. Waschhäufigkeit minimieren und Kleidung schonen

Je weniger wir ein Kleidungsstück waschen, umso länger hält es, denn gerade das Waschen beansprucht die Fasern stark. Bei Naturfaser, wie Wolle und Hanf, reicht es unter Umständen aus, diese regelmäßig an der frischen Luft auszulüften. Durch das Tragen von Arbeitskleidung, wie einer Kochschürze oder abgetragener Kleidung bei der Gartenarbeit, schonen Sie die Wäsche vor Verschmutzung und Verschleiß.

3. Verschmutze Kleidung richtig behandeln

Lassen Sie Schmutzwäsche nicht lange liegen. Feuchte Textilien entweder sofort waschen oder zum Trocknen aufhängen, damit sich Keime nicht vermehren können. Flecken am besten sofort behandeln, beispielsweise mit Gallseife oder einem pulverförmigen Vollwaschmittel. Durch die Vorbehandlung von Flecken lässt sich der unnötige Einsatz von Ressourcen vermeiden, da ohne diese Vorbehandlung die gesamte Waschladung heißer oder mit mehr Waschmittel gewaschen werden müsste. Spezialmittel sind nicht zwingend erforderlich, Sonnenlicht bleicht Flecken auf natürliche Weise aus. Stark verschmutzte Wäsche einweichen, bevor sie in die Waschmaschine kommt.

Wichtig: Eiweißhaltige Flecken, wie Blut, Kakao oder Gras nur mit kaltem Wasser auswaschen. Bei höheren Temperaturen gerinnt das Eiweiß und führt zu bleibenden Flecken.

4. Wäsche richtig sortieren

Das Sortieren und die richtige Programmwahl dienen dem Schutz vor Verfärbung, der Materialschonung und damit dem Werterhalt der Textilien. Es erfolgt nach den Waschprogrammen (Baumwolle, Pflegeleicht, Feinwäsche, Handwäsche) sowie nach Farbe. Die Pflegesymbole am Etikett geben hier eine Orientierungshilfe. Eine Grobeinteilung für weiße, helle und dunkle Kleidung reicht aus. Leichte und feine Textilien getrennt von groben, schweren und stark verschmutzten Stoffen waschen. Taschen leeren, Reißverschlüsse schließen und empfindliche Textilien wie bedruckte T-Shirts auf links drehen. Wäschenetzte bieten zusätzlichen Schutz.

5. Waschmittel gezielt und sparsam einsetzen

Waschmittel belasten aufgrund der enormen Mengen von rund 600.000 Tonnen pro Jahr in Deutschland die Umwelt. Deshalb ist es wichtig, Waschmittel gezielt und sparsam einzusetzen. Für die meisten Haushalte ist es ausreichend, ein Colorwaschmittel für bunte Wäsche und ein Vollwaschmittel für weiße bzw. stark verschmutzte Kleidung zu verwenden. Ein enzymfreies Feinwaschmittel ist für Wolle und Seide nötig. Weitere Spezialwaschmittel, Weichspüler oder Wäscheparfüm sind nicht erforderlich. Besonders empfehlenswert sind pulverförmige Ultra- und Superkompaktwaschmittel, sie zeichnen sich durch gute Waschwirkung und niedrige Umweltbelastung aus. Flüssige Colorwaschmittel haben den Vorteil, dass sie keine weißen Rückstände auf dunkler Kleidung hinterlassen und sich gut zur Vorbehandlung von fetthaltigen Flecken eignen. Die Dosierempfehlung auf der Waschmittelpackung unbedingt beachten, denn sie verhindert eine mögliche Überdosierung.

6. Waschprogramm richtig auswählen

In Abhängigkeit von der jeweiligen Textilart das Waschprogramm wählen. Mehrere Wäscheposten lassen sich kombinieren, wenn diese mit dem Programm und dem Waschmitteltyp für das empfindlichste Textilstück gewaschen werden.

Nutzen Sie das Fassungsvermögen der Waschmaschine aus. Trotz Mengenautomatik benötigen zwei halb befüllte Maschinen mehr Energie und Wasser als eine volle. Bei unempfindlichen Stoffen wie Baumwolle kann die Maschine mit leichtem Druck beladen werden, dagegen sollten Verbraucher*innen bei Wolle und Feinwäsche die Trommel deutlich weniger befüllen. Die Angaben auf der Bedienungsanleitung der Waschmaschine gilt es zu beachten.

Wählen Sie möglichst niedrige Temperaturen. Das Aufheizen des Wassers macht beim Wäschewaschen den größten Anteil am Stromverbrauch aus. Kochwäsche bei 90°C ist im normalen Haushalt nicht mehr erforderlich, Temperaturen bis maximal 60°C sind ausreichend. Leicht verschmutzte Oberbekleidung wie T-Shits lässt sich bei Temperaturen von 30°C waschen, Flecken jedoch vorbehandeln, da sich diese bei niederen Temperaturen schlechter entfernen lassen. Achten Sie darauf, dass das gewählte Waschmittel für Niedrigtemperaturwäsche geeignet ist.

Hygienisch anspruchsvolle und stark verschmutze Wäsche, wie Geschirrtücher und Babylätzchen, bei 60°C mit einem pulverförmigen Voll- bzw. Universalwaschmittel waschen. Die darin enthaltenen Bleichstoffe beseitigen nicht nur Flecken, sondern wirken zudem auch keimtötend.

Beim Verwenden von Energiesparprogrammen sparen Sie Strom, da sich die Temperatur reduziert. Um die Reinigungsleistung aufrecht zu erhalten, verlängert sich die Waschdauer. Kurzprogramme sind keine Energiesparprogramme, sie haben eine geringere Waschleistung und sind nur für sehr leicht verschmutzte Wäsche geeignet.

Wichtig: Je nach Waschmaschine wird die angegeben Temperatur bei den Energiespar-programmen teilweise deutlich unterschritten. Flüssigwaschmittel enthalten keine bleichaktiven Substanzen und wirken im Bedarfsfall nicht ausreichend gegen Keime. Treten im Haushalt ansteckende oder gar meldepflichtige Krankheiten auf oder gibt es besonders empfindliche Haushaltsmitglieder, zum Beispiel mit Immunschwäche, sind zusätzliche Hygienemaßnahmen, die die Gesundheitsbehörden eventuell anordnen, sinnvoll.

7. Waschmaschinenhygiene beachten

In der Waschmaschine können sich Keime vermehren und einen sogenannten Biofilm bilden. Dadurch entstehen unangenehme Gerüche auf der Wäsche. Um dies zu verhindern, etwa einmal im Monat mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel bei 60°C waschen, ein Waschmaschinenreiniger ist damit entbehrlich.

Frisch gewaschene Wäsche möglichst bald nach Programmende aus der Trommel nehmen. Anschließend die Türe geöffnet lassen und um Schimmelbildung zu vermeiden auch die Einspülkammer leicht öffnen. Zu beachten ist dabei die Reinigungsanleitung der Waschmaschine.

8. Je nach Textilart mit möglichst höchster Drehzahl schleudern

Eine geringe Restfeuchte bedeutet einen geringen Energiebedarf beim Trocknen. Die maximal mögliche Schleuderdrehzahl hängt jedoch von der Textilart ab und ist über die Programmwahl dementsprechend anzupassen. Um Stockflecken, unangenehme Gerüche und Knitterbildung zu vermeiden, empfiehlt es sich, die feuchte Wäsche umgehend zu trocknen.

9. Wäsche möglichst im Freien an der frischen Luft trocknen

Durch Trocknung im Freien vermeiden Verbraucher*innen den unnötigen Einsatz von Energie für Raumheizung oder Wäschetrockner. Wer die Wäsche im Haus trocknet, sollte dies in einem unbeheizten, gut belüfteten Raum tun, um Schimmelbildung zu vermeiden, oder in einem Wäschetrockner. Das Trocknen von Wäsche in energieeffizienten Wäschetrocknern ist sparsamer als das Trocknen in beheizten Räumen.

10. Tipps für die optimale Trocknernutzung

Nutzen Sie die Restwärme, sobald die erste Ladung getrocknet ist, befüllen Sie anschließend die nächste Trommel, dies spart Energie. Bei Wärmepumpentrocknern der Raum ausreichend lüften und die Lüftungsöffnungen am Gerät stets frei halten. Textilien unterschiedlicher Materialien trocknen unterschiedlich schnell, deshalb am besten sortenrein trocknen, zum Beispiel eine Maschine Baumwolle oder eine Maschine Pflegeleicht. Auch dünne und dicke Wäschestücke getrennt trocknen, wie Jeans getrennt von feiner Oberbekleidung. Reinigen Sie regelmäßig die Siebe, um Trocknungsdauer und Energieverbrauch zu reduzieren.

Feuchtegesteuerte Geräte mit der höchsten Energie-Effizienzklasse benötigen besonders wenig Energie. Somit tragen diese zur Ressourcenschonung bei. Bei Stiftung Warentest in der Ausgabe September 2023 wurden Wäschetrockner getestet.