Hauswirtschaft
09.09.2024
Wassersprudler im Einsatz – darauf gilt es zu achten
Leitungswasser ist nachhaltig, gesund und im Vergleich zu anderen Getränken sehr günstig. In vielen Haushalten sind Trinkwasser-Sprudler täglich im Einsatz, um Wasser mit Kohlensäure aufzupeppen. Im Vergleich zu gekauftem Mineralwasser fallen lange Transportwege sowie lästiges Kistenschleppen weg und es verursacht keinen zusätzlichen Müll. Was es beim Erwerb und in Bezug auf die Handhabung zu beachten gilt, lesen Sie hier.
Tipps für den Erwerb
Beim Erwerb eines Wassersprudlers wählen Verbraucher*innen am besten ein System mit Kartuschen, die leicht zu beschaffen sind, zum Beispiel in Supermärkten, Discountern, Drogerie- oder Getränkemärkten. Vorsicht: In manchen Geräten lassen sich nur Originalkartuschen verwenden, manche Verkaufsstellen tauschen nur CO2-Zylinder einer bestimmten Marke.
Um sicherzugehen, eine volle und geprüfte Kartusche zu erhalten, lohnt es sich, beim Tausch auf eine unbeschädigte Schutzfolie am Ventil zu achten. Die Füllung einer Kohlensäurekartusche reicht für rund 60 Liter Wasser.
Vor- und Nachteile von Plastik- und Glasflaschen
Kunststoffflaschen sind robuster, leichter und für den Transport gut geeignet. Häufig sind diese aber nicht spülmaschinenfest und die Oberfläche ist empfindlicher. Zerkratzt neigen sie stärker zur Verkeimung. In diesem Fall besser eine neue Flasche verwenden. Nach spätestens vier Jahren – aufgedrucktes Verfallsdatum beachten – steht ein Austausch an.
Glasflaschen sind schwerer und können zerbrechen. Da sie sich für die Spülmaschinenreinigung eigenen, sind sie aus hygienischer Sicht zu bevorzugen.
Das Umweltbundesamt empfiehlt Trinkwasser, das länger als vier Stunden in der Trinkwasserinstallation gestanden hat, nicht zur Zubereitung von Speisen und Getränken zu nutzen. Deshalb Stagnationswasser ca. 30 Sekunden ablaufen lassen. Frisches Wasser ist merklich kühler. Gekühltes Wasser hat ein größeres Aufnahmevermögen und behält auch im Kühlschrank die Kohlensäure länger. Wasser vom Vortag oder wenn es länger in der Wärme oder an der Sonne gestanden hat, eignet sich besser zum Blumengießen als zum Trinken.
Direkt aus der Sprudlerflasche zu trinken kann die Verkeimung erhöhen – besser nur zum Ausschenken verwenden. Die Flasche und Verschluss sollten Sie täglich bzw. nach dem Sprudeln gründlich reinigen.
Füllen Sie nur Wasser in die Sprudlerflasche. Zuckerhaltige Zusätze wie Saft, Sirup etc. bieten einen Nährboden für Bakterien. Auf keinen Fall Wasser mit Zusätzen aufsprudeln. Verwenden Sie zum Mischen eine separate Flasche.
Regelmäßige Reinigung hilft gegen Kalk, Keime und Schimmel
Eine Reinigung der Sprudler ist nicht nur aus hygienischen Gründen wichtig, sondern auch um die Nutzungsdauer zu erhöhen. Halten Sie sich an die Reinigungsempfehlungen in der Gebrauchsanleitung.
Glasflaschen können in der Spülmaschine gereinigt werden. Kunststoffflaschen, sofern sie nicht spülmaschinengeeignet sind, lassen sich mit mildem Spülmittel und weicher Flaschenbürste säubern (Herstellerempfehlung beachten). Keinesfalls scheuernde oder kratzende Reinigungsmittel und -materialien verwenden. Mit klarem Wasser nachspülen.
Stark verschmutzte Flaschen, die innen schon einen Biofilm angelagert haben, über Nacht mit einem Teelöffel Natron und lauwarmem Wasser einweichen. Nach dem Säubern mit der Flaschenbürste mit klarem Wasser nachspülen.
Nach der Reinigung Flaschen kopfüber austrocknen, denn Keime benötigen für das Wachstum Feuchtigkeit. Auch vor der ersten Benutzung Geräte in jedem Fall reinigen.
Es empfiehlt sich, Gerät und Flaschen in Abständen mit Zitronensäure zu entkalken. Kombinieren Sie die Entkalkung mit dem Kartuschenwechsel. Mit 30 Gramm Zitronensäure aufgelöst in einem Liter warmem Wasser die Flasche bis zur Markierung füllen und kurz aufsprudeln. Nach einer Einwirkzeit von mindestens 10 bis 15 Minuten oder länger mit klarem Leitungswasser ausspülen. Kalkrückstände lassen sich eventuell mit einer Zahnbürste danach leicht von der Düse entfernen. In einem zweiten Gang noch einmal mit klarem Wasser aufsprudeln. Die Sprudeldüse danach mit einem fuselfreien Tuch nachreiben.
Deckel sind gut mit Natron und Zahnbürste zu reinigen vor allem wenn sich schon Schimmel angesetzt hat. Dazu eine weiche Zahnbürste in Wasser tauchen und mit etwas Natron den Deckel innen sauber reiben und spülen.
Das Gehäuse außen mit einem feuchten Tuch reinigen und danach trockenreiben. Falls Staub und Fett vom Küchendunst haften, mildes Spülmittel verwenden. Halten Sie das Gerät bei Nichtbenutzung trocken. Keime benötigen für das Wachstum Feuchtigkeit.
Tipp: Möchten Sie das Sprudelwasser mit etwas Geschmack verfeinern? Probieren Sie Gurkenscheiben mit Zitronen oder Apfelstücke mit frischer Minze aus. Ziehzeit mindestens 15 Minuten. Im Kühlschrank bis zu zwei Tage haltbar, kann immer wieder aufgegossen werden.
Weiterführende Infos
Wassersprudler-Test: Welche Modelle sind ihr Geld wert? - ÖKO-TEST (oekotest.de)
Wassersprudler im Test: Welche Sprudler wirklich prickelnd sind | Stiftung Warentest