Hauswirtschaft
04.03.2025
Welttag der Hauswirtschaft: Konsum neu denken
Um einen nachhaltigen und ressourceneffizienten Lebensstil zu erreichen, findet unter dem Motto „Konsum neu denken“ am 21. März 2025 der Welttag der Hauswirtschaft statt.
Für diesen Wandel gilt es, alte eingefahrene Strukturen und Abläufe, Gewohnheiten und Verhaltensweisen auf individueller, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene zu hinterfragen und zu ändern.

Immer mehr Menschen suchen nach neuen Formen des Zusammenlebens, bewussteren und vernetzten Lebensweisen und einem achtsamen, nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Es ist ein fortlaufendes Bemühen, Hinterfragen und Verbessern der eigenen Konsumgewohnheiten und das Entwickeln von Kriterien und Vorstellungen auf persönlicher sowie kollektiver Ebene, was ein „gutes Leben“ ausmacht. Eine nachhaltige Form des Konsums wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt und sozialverträgliche Produktionsweisen aus.
Auch die eigene Zufriedenheit und das Lebensgefühl, die körperliche und seelische Gesundheit können langfristig günstig beeinflusst werden.
Anregungen für einen bewussten und nachhaltigen Konsum
Es lohnt sich, das eigene Kaufverhalten zu betrachten und dazu über einen gewissen Zeitraum alle Ausgaben zu erfassen, um Kaufentscheidungen genauer zu beleuchten. Wie nützlich oder nachhaltig waren die Anschaffungen, macht sich der finanzielle Aufwand bezahlt, was war die Kaufmotivation?
Eine gezielte, durchdachte Kaufentscheidung hilft dabei, Ressourcen zu sparen. Deshalb sollte vor einer Anschaffung bzw. vor jedem Konsum oder jeder Inanspruchnahme einer Dienstleistung die Frage nach dem Bedürfnis, der Motivation und der Notwendigkeit stehen. Ein gewisses Maß an Selbstreflexion ist notwendig, um eine bewusste Entscheidung zu treffen und damit keinem Spontan- oder Impulskauf zu unterliegen. Nützlich ist die 30-Tage-Regel: Warten Sie diese Zeit vor dem tatsächlichen Kauf ab und informieren Sie sich in der Zwischenzeit gründlich. Es ist gut möglich, dass sich die Kaufabsicht ändert.
Hilfreich ist außerdem die Frage, ob es nötig ist, dass sich der Gegenstand im eignen Besitz befindet oder ob es eine andere Möglichkeit der Nutzung – beispielsweise Leihen, Mieten oder Teilen – gibt. Vor allem bei teuren Anschaffungen, die sehr energie- und ressourcenintensiv in der Herstellung, im Gebrauch und der Entsorgung sind wie bspw. ein Auto, lohnt sich diese Überlegung (www.car-sharing.info oder www.autonetzer.de). Auch Technikprodukte lassen sich bei Händlern mieten, zum Beispiel Geräte in Baumärkten. Vielleicht gibt es auch Alternativen zu einem Neukauf, wie der Gebrauchtkauf oder Tauschbörsen.
Welches Produkt ist vom Funktionsumfang, der Gerätegröße, der Nutzung etc. sinnvoll? Achten Sie beim Neukauf auch auf Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit. Fünf Siegel geben Orientierung in Bezug auf Umweltaspekte:
- EU-Energielabel (Elektrogeräte u.ä.m.)
- Bio-Siegel (Lebensmittel)
- EU Ecolabel (verschiedene Alltagsprodukte)
- Blauer Engel (verschiedene Alltagsprodukte)
- Grüner Knopf (Bekleidung).
Die Bewertungsportale Siegelklarheit.de und label-online.de geben weitere Informationen.
Empfehlungen und Tipps für den Alltag
- Planvoll einkaufen: Vorräte regelmäßig checken, Speiseplan erstellen, Einkaufsliste verwenden (z. B. mit einer Einkaufslisten-App für die ganze Familie)
- 10 Minuten Regel anwenden: Vor spontanen Käufen Bedenkzeit von mindestens 10 Minuten einlegen, bevor das Produkt im Einkaufswagen landet
- Auf unverpackte Ware zurückgreifen (unverpackt-Läden in Deutschland)
- Nicht hungrig zum Einkaufen gehen
- Lokale Geschäfte und Händler, Märkte, Hofläden unterstützen
- Wenn möglich auf Einwegartikel verzichten
- Selbst kochen und dabei saisonale und regionale Produkte bevorzugen (Saisonkalender)
- Ideen für die Resteverwertung gibt es in kostenlosen Apps. (z. B. Zu gut für die Tonne oder foodsharing)
- Original verschlossene und richtig gelagerte Lebensmittel sind nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums häufig noch verzehr- und genießbar
- Bar bezahlen hält die Ausgaben im Blick – das eine oder andere Produkt landet so vielleicht nicht im Einkaufskorb
- Mit Haushaltsgeräten sorgsam umgehen: regelmäßig reinigen, pflegen und warten, um die Nutzungsdauer zu erhöhen
- Werbung und Marketingstrategien kritisch hinterfragen. (10. März 2025: kostenfreier Vortrag zu Verkaufsstrategien im Supermarkt)
Die Projekte und Good-Practice Beispiele aller Gewinner des Wettbewerbs zum Welthauswirtschaftstag 2025 des DGHEV (Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft e.V.) werden auf Social-Media-Kanälen und in der hauswirtschaftlichen Fachpresse um den Welthauswirtschaftstag am 21. März 2025 veröffentlicht. Gesucht wurden praktische Beispiele wie hauswirtschaftliche Kompetenzen zu einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Lebensstil beitragen können. Immer wichtiger wird es in Zukunft sein, sich mit anderen Menschen zu vernetzen, Erfahrungen und Ideen auszutauschen und gemeinsam neue Wege zu beschreiten.
Weitere Informationen:
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Siegel und Label | Umweltbundesamt
UBA-Umwelttipps | Umweltbundesamt
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