Umwelt

01.02.2021, Küchengeräte

Energiesparen in der Küche - wenig Aufwand große Wirkung

Wenn eine Reparatur ansteht oder das Gerät sehr ineffizient arbeitet, lohnt es sich den Energieverbrauch mit modernen Geräten zu vergleichen und über eine Neuanschaffung nachzudenken. Aber auch wenn man eigene Gewohnheiten überdenkt und ändert, sinkt der Stromverbrauch.

Ein Messgerät für den Stromverbrauch kann beim zuständigen Energieversorger oder in den Beratungsstellen des VerbraucherService Bayern (VSB) kostenlos gegen Kaution ausgeliehen werden.

Tipps zum Kauf

Sollten sie sich für ein neues Gerät  entscheiden, bietet das EU-Energielabel mit seiner leicht zu verstehenden Farb- und Buchstabenabstufung und mit Angabe des durchschnittlichen Jahresenergieverbrauches eine gute Entscheidungshilfe. Ab dem 1. März 2021 gelten für Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Kühlgeräte, Fernseher und Monitore die neuen EU-Effizienzlabels zum Energieverbrauch. Andere Geräte werden noch folgen. Eine Anpassung wurde notwendig, da heutige neue Geräte weitaus sparsamer geworden sind als es die höchstmögliche Effizienzklasse A+++ verlangt.  Um nicht noch mehr + anhängen zu müssen, wurden sie entfernt und die Anforderungen nach oben verschoben. Das heißt, dass A+++ Geräte je nach Verbrauch jetzt in die Stufen C, D oder E eingeordnet werden. Geräte, die die Anforderungen für die neue Stufe A oder B haben, sind noch nicht auf dem Markt. Verbraucher*innen müssen sich ab 1. März umstellen, die sparsamsten Geräte, die es dann geben wird, sind nur noch mit der Stufe C ausgezeichnet. Auch ist ein Vergleichen mit den alten Labels nicht möglich, da auch die Messmethoden verbessert wurden.

Erkennen können Sie die neuen Labels am QR-Code rechts oben und an der fehlenden blauen Umrandung.

Die Gerätegröße

Bei einer Neuanschaffung sollte genauestens überlegt werden, welche Gerätegröße passend für den eigenen Haushalt ist. Nicht nur bei Kühl- und Gefriergeräten gibt es vielerlei Größen, sondern auch bei Geschirrspülern und Backöfen sind Modelle für den kleinen Haushalt zu finden.

Tipps zum Energiesparen

Bei der täglichen Arbeit in der Küche bietet sich nach Ansicht des VerbraucherService Bayern ein großes Einsparpotential. Hier wird fast die Hälfte der Energie eingesetzt, die wir im Haushalt verbrauchen.

Kühl- und Gefriergeräte

Stellen Sie das Gerät nicht neben den Herd oder an andere Wärmequellen. Halten Sie die Lüftungsschlitze frei und sauber. Pflegen Sie die Gummidichtungen regelmäßig und lassen Sie die Türe nicht offen stehen. Eine Kühltemperatur von 7°C im Kühlschrank und -18°C  im Gefrierschrank reicht aus.

Backofen

Heizen Sie nur vor, wenn es das Rezept verlangt und nutzen Sie die Nachwärme.

Ein Blick durch das Fenster reicht zur Kontrolle, die Tür muss nicht immer geöffnet werden. Es geht dadurch zu viel Energie verloren.

Wenn Sie den Heißluftbetrieb wählen, können Sie die im Rezept angegebene Temperatur um 20 Grad reduzieren. Sie sparen dadurch bis zu 40 % Energie und erleichtern sich die Reinigung.Tritt aus Ihrem geschlossenen Backrohr viel Wärme aus, sollten Sie den Tür-Dichtungsgummi erneuern

Kochstellen

Verwenden Sie Kochtöpfe mit hochwertigen Böden, die eine gute und schnelle Wärmeleitung garantieren. Die Topfgröße sollte immer zur verwendeten Kochstellengröße passen.

Garen Sie mit möglichst wenig Wasser, das spart bis zu 10 % Energie und schont die Vitamine.

Lassen Sie den Deckel nicht nur beim Ankochen, sondern auch beim Fortkochen auf dem Topf, dann reicht auch eine niedrigere, also stromsparende Einstellung. Auch hier gilt: Nachwärme nutzen!

Wenn es die Garmethode zulässt, können Sie mit einem gutsitzenden Topfdeckel bis zu 30% Energie sparen.

Geschirrspülautomaten

Spülen Sie möglichst wenig von Hand ab. Ein Geschirrspüler benötigt 50 – 80% weniger Energie und Wasser als Sie. Beladen Sie die Maschine voll und verwenden Sie das  Energiesparprogramm. Verwenden Sie alle 1-2 Monate das Programm mit der höchsten Temperatureinstellung. Das beseitigt Ablagerungen und Gerüche. Reinigen Sie auch die Spritzdüsen regelmäßig.

Waschmaschinen und Wäschetrockner

Dies sind keine typischen Küchengeräte, aber sie stehen oft in Küchen und sind teils große Energiefresser. Auch hier gibt es Tipps zum Energiesparen.

Waschmaschinen

Moderne Waschmittel sind so entwickelt, dass eine Waschtemperatur von 30 oder 40 °C zur Fleckentfernung ausreicht.

Das Energiesparprogramm sollte standardmäßig verwendet werden.

Um eine Verkeimung (übelriechender Biofilm) und Ablagerungen in den Schläuchen zu vermeiden, sollte je nach Bedarf 1-2 Mal im Monat eine 60 °C Wäsche mit Vollwaschmittel gewaschen werden. Ein Leerwaschgang, wie oft empfohlen wird, ist nicht sinnvoll und verbraucht nur Ressourcen.

Wäschetrockner

Der sparsamste Wäschetrockner ist immer noch die traditionelle Wäscheleine.

Herkömmliche Ablufttrockner sind um 10 Prozent sparsamer als Kondensationstrockner, gelten aber trotzdem immer noch als Energiefresser. Moderne Trockner mit der sparsamen Wärmepumpentechnik sollten bei einer Neuanschaffung in Betracht gezogen werden.

Schleudern Sie die Wäsche vor dem Trocknen im Trockner mit höchster Schleuderzahl, mindestens 1200 Umdrehungen, und reinigen Sie das Flusensieb nach jeder Trocknung.