Umwelt

24.07.2023

Im Urlaub auf den passenden Sonnenschutz achten

Gerade im Urlaub zieht es viele in die Sonne. Ob im Freibad, am Meer oder im Gebirge, für ein ungetrübtes Urlaubsvergnügen ist der passende Sonnenschutz wichtig.

Im Urlaub auf den passenden Sonnenschutz achten© Cherries - stock.adobe.com
Sonnenschutz ist im Badeurlaub besonders wichtig.

Sonniges Wetter wirkt sich positiv auf Gesundheit und Psyche aus. Der Körper benötigt Sonnenlicht, beispielsweise um Vitamin D zu bilden. Wer sich jedoch übermäßig und ungeschützt der Sonne aussetzt, riskiert nicht nur akute Schäden wie Sonnenbrand und Bindehautentzündung, sondern langfristig auch Linsentrübung (Grauer Star), vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs. Dafür verantwortlich ist die ultraviolette Strahlung im Sonnenlicht: Die unsichtbaren UV-Strahlen sind energiereicher als sichtbares Licht und können das Erbgut in den Zellen der Augen und der Haut beschädigen (BfS). Wichtig ist deshalb, auf guten Sonnenschutz zu achten.

UV-Index: Wie hoch ist die UV-Belastung?

Die Höhe der UV-Belastung hängt vom Sonnenstand ab und verändert sich somit im Tages- und Jahresverlauf. Am höchsten ist die Belastung in den Sommermonaten um die Mittagszeit. Zudem spielen die geographische Breite und die Höhenlage eine entscheidende Rolle. So steigt die UV-Strahlung in Richtung Äquator sowie mit zunehmender Höhe im Gebirge. Schnee, heller Sand, Wasser und Asphalt verstärken die Strahlen noch zusätzlich. Auch Wetter und Bewölkung spielen eine Rolle.

Der UV-Index (UVI) gibt die Stärke der UV-Strahlung wieder und ist weltweit einheitlich geregelt: Ein UVI von 7 am Bodensee ist genauso zu bewerten wie der gleiche Wert an der Adria oder in den Alpen. Aktuelle Tagesmesswerte und Prognosen sind u.a. beim Deutschen Wetterdienst oder Bundesamt für Strahlenschutz abrufbar.

Je höher der UVI ist, desto größer ist die Gefahr für Haut und Augen. In Deutschland sind im Sommer Werte von bis zu 9 möglich, in Hochlagen der Alpen auch bis zu 10. In den Tropen und Subtropen erreicht der UVI noch höhere Werte, die z.B. in den Anden sogar 17 überschreiten können (DWD).

Wichtig: Ab einem UV-Index von 8 benötigt jeder Hauttyp entsprechende Schutzmaßnahmen. Empfehlenswert sind passende Kleidung, eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe, eine Sonnenbrille sowie Sonnenschutzmittel für unbedeckte Hautstellen.

Sonnenschutz je nach Hauttyp

Der nötige Sonnenschutz richtet sich nicht nur nach der Höhe der UV-Belastung, sondern auch nach dem jeweiligen Hauttyp. Nicht jeder Mensch reagiert gleich empfindlich auf Sonnenstrahlen. Die so genannte Eigenschutzzeit der Haut bestimmt, wie lange man sich der Sonne aussetzen kann. Hier erfahren Sie, welcher Hauttyp Sie sind.

Je heller die Haut, desto weniger Sonne verträgt sie. Kinderhaut ist besonders empfindlich und benötigt besonderen Schutz. Kinder unter einem Jahr sollten grundsätzlich nie direkter Sonne ausgesetzt werden und geeignete Kleidung sowie einen Sonnenhut mit Nackenschutz tragen.

Beim Sonnenschutz gilt die Reihenfolge: intensive Sonne meiden, Haut mit Textilien schützen, Sonnenschutzmittel auf unbedeckte Stellen auftragen.

Lichtschutzfaktor verlängert den Aufenthalt in der Sonne

Cremes, Gel, Lotion, Spray, Schaum – das Angebot an Sonnenschutzmitteln ist groß. Letztlich ist es Geschmackssache, welches Mittel verwendet wird. Entscheidend ist der Lichtschutzfaktor (LSF). Dieser gibt an, um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit verlängert. Sonnenschutzmittel für Kinder gibt es mit Lichtschutzfaktoren von 30, 50 oder 50+.

Wer sich beispielsweise ohne Sonnenschutzmittel etwa 10 Minuten in der Sonne aufhalten kann, kann das mit einem LSF von 10 etwa zehnmal so lange, also rund eineinhalb Stunden. Diese theoretisch errechnete Zeit sollte jedoch nie komplett ausgeschöpft werden.

Sonnenschutzmittel sollten vor der Sonnenbestrahlung reichlich aufgetragen werden. Wer zu sparsam eincremt, erreicht den angegebenen Lichtschutz nicht. Da durch Schwitzen, Abrieb oder Aufenthalt im Wasser der Sonnenschutz gemindert wird, ist regelmäßig Nachcremen wichtig. Die maximale Verweildauer in der Sonne wird dadurch jedoch nicht verlängert.

Tipp: Guter Schutz muss nicht teuer sein. Bei der Auswahl von Sonnenschutzmitteln helfen Testberichte von Stiftung Warentest und Ökotest.

Tipps für einen unbeschwerten Sonnengenuss

  • Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an Sonnenbestrahlung. Zu Beginn des Urlaubs sollten Sie nur kurze Sonnenbäder nehmen und einen hohen Lichtschutzfaktor wählen.
  • Meiden Sie die Mittagssonne, suchen Sie zwischen 11 bis 15 Uhr einen schattigen Platz auf.
  • Die sogenannten „Sonnenterrassen“ des Körpers brauchen besonders Schutz: Auf Nase, Scheitel, Nacken und Fußrücken treffen Sonnenstrahlen senkrecht.
  • Wählen Sie bei intensiver Belastung spezielle UV-Schutzkleidung, z.B. Badebekleidung für Kinder. Achten Sie auf Zertifizierung nach dem UV-Standard 801.
  • Schützen Sie Ihre Augen mit einer geeigneten Sonnenbrille (UV 400, 100% UV-Schutz).
  • Wählen Sie den Lichtschutzfaktor je nach Aufenthaltsort, -dauer und Hauttyp.
  • Verzichten Sie beim Sonnenbad auf Kosmetika, Deodorants und Parfüms. Es besteht die Gefahr einer bleibenden Pigmentierung.
  • Vorsicht ist bei der Einnahme von Arzneimitteln geboten. Medikamente können die Lichtempfindlichkeit erhöhen.

 

Weiterführende Links:

BfS: Hauttypentest

Bayer. Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention: Sonne(n) mit Verstand - Tipps und Hinweise zum Thema UV-Strahlung und Sonnenschutz

Bayer. Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention: UV-Strahlung und Sonnenschutz

Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft: Wie viel Sonne ist gesund?

Initiative „Gemeinsam gegen Hautkrebs“: UV-Prävention

Stiftung Warentest: FAQ Sonnenschutz – So machen Sie alles richtig

UV-Standard 801: UV-Schutzmaßnahmen im Vergleich